Gelungene Fahrt nach Darmstadt

Bereits am 11. März, also noch vor den allgemeinen Beschränkungen durch die Pandemie, besuchte eine Gruppe von 21 Mitgliedern des Hanauer Geschichtsvereins 1844 e.V. das Hessische Landesmuseum Darmstadt. Das Museum, das dieses Jahr seinen 200. Geburtstag feiert, zählt zu einem der ältesten öffentlichen Museen Deutschlands. In diesem Museum vereinigen sich Kunst, Kultur- und Naturgeschichte miteinander. Der bekannte und nun wieder in Hanau ansässige Kunsthistoriker Professor Dr. Gerhard Bott war übrigens von 1959 bis 1975 Leiter dieses Museums. Er hat durch seine damalige Arbeit das Museum wesentlich voran gebracht, vollendete damals die Wiedereinrichtung des Landesmuseums und sicherte dem Haus wichtige Sammlungen, wie den sogenannten Beuys-Block.

Das  Museum geht ursprünglich auf eine Stiftung des Großherzogs Ludewig I. von Hessen-Darmstadt aus dem Jahre 1820 zurück. Er stiftete damals seine persönliche Kunst- und Naturaliensammlung.

Das Gebäude wurde während des Zweiten Weltkriegs durch Bombardierung schwer beschädigt, bald nach 1945 wieder aufgebaut und konnte bereits 1955 wieder eröffnet werden. Am Luisenplatz, im Herzen Darmstadts liegend, informierten sich am Ludwigsmonument die Exkursionsteilnehmer über die Geschichte der Stadt.

Für die Gruppe wurde eine Highlight-Führung von 90 Minuten angeboten. Bei dieser Führung sah sie die Sammlung Wirbeltiere – Fossilien der Grube Messel. Sehr kompetent und verständlich erklärte die Führerin die Entstehung der Grube Messel und beschrieb detailliert eine Anzahl zoologischer Exponate ausgestorbener Tierarten.

Anschließend besuchte die Gruppe die ägyptische, griechische, etruskische und provinzialrömische Abteilung mit einem sehr schönen Figurenmosaik aus Bad Vilbel aus dem 2. Jh. n. Chr. Zur umfänglichen Sammlung des Museums gehören aber auch mittelalterliche Waffen, Rüstungen und Münzen. In der Gemäldegalerie des Museums konzentrierte sich die Führung auf ein großformatiges Gemälde von Peter Paul Rubens, um 1623 entstanden. Von verschiedenen Malern in dessen Werkstatt gemalt, zeigt es, geschmückt mit einigen humoristischen Details, „Dianas Heimkehr von der Jagd“. Die bedeutende Sammlung von Jugendstilkunst, bestehend aus Gläsern, Möbeln, Metall- und Silberschmiedearbeiten sowie über 250 Schmuckstücken, rundete die Führung ab. Um die Sammlung verschiedenster Werke von Joseph Beuys zu besichtigen, und wahrscheinlich darüber zu diskutieren, welchen Kunstwert diese Werke haben, blieb dann leider keine Zeit mehr. Dennoch war dieser Tag mit vielen Eindrücken auch so bestens ausgefüllt, sehr gerne würde der Hanauer Geschichtsverein eine solche Fahrt wieder anbieten.

Allerdings musste nun vorsorglich die für April bereits geplante Fahrt nach Bingen und Bretzenheim aufgrund der Pandemie erst einmal abgesagt werden. Für den zweite Halbjahr 2020 arbeitet der Verein jedoch schon an einem neuen Programm, zu dem auch wieder die Studienfahrten gehören sollen. Informationen zum Vereinsleben finden Sie wie gewohnt unter hgv1844.de.

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