Öffnung des Einzelhandels, sobald gesundheitspolitisch vertretbar

Bundesregierung und Ministerpräsidenten werden am 15. April 2020 darüber beraten, ob und wie eine Lockerung der wirtschaftlichen Restriktionen der Corona-Krise „schrittweise“ erfolgen kann. Dabei geht es einerseits um Kindergärten, Schulen und Universitäten und anderer-seits um Einzelhandel, Dienstleister und Gastronomie.

Direkt zu Ostern haben der Handelsverband Deutschland (HDE) sowie die Landes- und Fachverbände einen 10-Punkte-Plan zur Wieder-eröffnung des Einzelhandels erarbeitet, der für 1,7 Millionen Jobs steht. Lieber weitreichende Maßnahmen zum Infektionsschutz als einzelne Bereiche des Handels geschlossen halten lautet die Devise. Eine andauernde Diskriminierung von Branchen soll damit vermieden werden. „Lockerungen der Ladenschließung dürfen sich nicht an Betriebsgrößen, Verkaufsflächen oder Einzelhandelsbranchen festmachen. Das führt ansonsten zu Wettbewerbsverzerrungen, Rechtsunsicherheit und kollektiver Verunsicherung“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Gefordert werden flankierende Maßnahmen der Wirtschafts- und Finanzpolitik bei der Aufnahme des Handelsgeschäfts in Zeiten, wo die Frequenz in den Städten niedrig gehalten werden muss. Bei einem Umsatz von 30, 50 oder 70 Prozent des Vorjahres schreiben die Unternehmen weiterhin massive Verluste und gefährden sie in ihrer Existenz. Der HDE schlägt Innenstadtfonds vor, um die Innenstädte vor dem Ausverkauf zu schützen und regt den Ausbau der Städtebau-förderungsmittel bis inklusive 2021 vor.

„Solange der Einzelhandel geschlossen bleibt, stehen auch weite Teile der Industrie still, denn der Handel ist ein unverzichtbares Glied der Wertschöpfungskette“, äußert sich Christian Haeser, Geschäftsführer des Handelsverbandes Wohnen und Büro (HWB). „Der Schlüssel für die konjunkturelle Belebung liegt beim Einzelhandel.“

Gestützt wird die Dringlichkeit einer Exit-Strategie für den Handel durch die jüngste Ad-hoc-Stellungnahme „Coronavirus-Pandemie – Die Krise nachhaltig überwinden“ der Nationalakademie Leopoldina vom 13. April 2020. „Zur schrittweisen Normalisierung des öffentlichen Lebens können zunächst zum Beispiel der Einzelhandel und das Gastgewerbe wieder öffnen sowie der allgemeine geschäftliche und behördliche Publikums-verkehr wiederaufgenommen werden“, so die Experten.

Der 10-Punkte Plan des HDE steht unter https://einzelhandel.de/exitcorona zum Download zur Verfügung.

Über Handelsverband Wohnen und Büro e.V. (HWB)

Der Handelsverband Wohnen und Büro ist die Dachorganisation des Handelsverbandes Möbel und Küchen (BVDM), des Handelsverbandes Büro und Schreibkultur (HBS) sowie des Handelsverbandes Koch- und Tischkultur (GPK). Er ist die berufspolitische und fachliche Interessenvertretung des Fachhandels der entsprechenden Branchen in Deutschland. Der Verband vertritt die Interessen von rund 15.000 Unternehmen.

Der HWB gehört der Handelsorganisation an, an deren Spitze der Handelsverband Deutschland (HDE) mit seinen Büros in Berlin und Brüssel steht. Die Mitglieder der Fachverbände sind die Landesverbände der Handelsorganisation und damit die dort organisierten Fachhändler sowie Großhändler.

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