Demokratie in Zeiten von Corona – Wie steht es um unsere Freiheitsrechte?
Freiheit, wo bist Du? Gerade ist von ihr in Zeiten von Corona nicht viel zu spüren. Reisefreiheit – eingeschränkt. Versammlungsfreiheit – eingeschränkt. Religionsfreiheit – eingeschränkt. Stattdessen: Kontaktsperre, Schulen zu, Restaurants zu, Deutschland im Lock-down. Mindestens 1,5 m Mindestabstand ist das Gebot der Stunde oder am besten gar nicht mehr das eigene Heim verlassen. Es ist die Rede von der „größten Bedrohung seit dem Krieg“. Aber rechtfertigt sie diese Einschränkungen unserer an sich im Grundgesetz verankerten Freiheiten? „ttt“ spricht darüber mit einem Rechtswissenschaftler, einem Historiker und dem Innenminister von Niedersachsen.
Namen statt Nummern – Auf der Suche nach den Opfern des Mittelmeers
Sie will den Leichen ihren Namen zurückzugeben und den Familien einen Toten, den sie bestatten können. 30.000 Menschen sind in den letzten Jahren im Mittelmeer auf der Flucht ertrunken. Über Bootsunglücke wird kaum noch berichtet. Doch eine Pathologin kämpft gegen das Vergessen. Die Professorin für Gerichtsmedizin an der Universität Mailand Cristina Cattaneo erforscht die Herkunft der Opfer der großen Schiffsunglücke vor Lampedusa von 2013 und 2015. Sie arbeitet mit Hilfe von DNA-Abgleichen und der Analyse von Knochen und Gewebe. Dazu kommen Interviews mit Überlebenden, die Informationen geben können. Jetzt hat Christina Cattaneo ein Buch über ihre Arbeit geschrieben: „Namen statt Nummern“. Im Herbst erscheint ein Dokumentarfilm über sie.
Momentaufnahme im Ausnahmezustand – Paolo Giordanos Buch zur Corona-Pandemie
Als er beginnt zu schreiben, ist es Ende Februar und in Italien gerade mal der erste Todesfall durch Covid-19 offiziell gemeldet. Als Paolo Giordano sein schmales, nachdenkliches Buch nicht viel später beendet, herrschen in manchen Teilen des Landes apokalyptische Zustände. „In Zeiten der Ansteckung. Wie die Corona-Pandemie unser Leben verändert“ ist im besten Sinne eine Momentaufnahme, eine kurze Geschichte der Gegenwart, während sie stattfindet. Während nichts mehr so ist, wie es mal war, geht es darum, zu verstehen: der promovierte Physiker erklärt Infektionsraten, Basisreproduktionszahlen und mathematische Modelle – und beschreibt, was der Verlust an Gewissheiten mit uns macht, wie sehr wir alle Verantwortung tragen, weil wir alle so eng miteinander verwoben sind. Weltweit. Paolo Giordano, der mit seinem Debüt „Die Einsamkeit der Primzahlen“ einen Bestseller landete, hat ein Tagebuch zur Corona-Pandemie geschrieben. In „ttt“ spricht er, noch immer in häuslicher Isolation, über die Komplexität der Welt und unsere Sehnsucht nach einfacher Normalität.
Krise durch Corona – Buchverlage in Not
Erst fiel die Buchmesse aus, dann wurden die Buchhandlungen geschlossen. Es finden keine Lesungen statt, und Marktgigant Amazon verkauft lieber E-Books als gedruckte Bücher. Es ist eine harte Saison für die Buchverlage, für einige geht es an die Existenz. Ein Großteil des Umsatzes ist weggebrochen, nach Einschätzung des Börsenvereins monatlich eine halbe Milliarde Euro. Darunter leiden neben den Verlagen auch Druckereien, Buchhandlungen und natürlich die Autorinnen und Autoren. Auch inhaltlich sind die Folgen massiv, denn attraktive Top-Titel werden verschoben, die Anzahl der Neuerscheinungen gesenkt. Der Börsenverein des Buchhandels fordert umfangreiche Hilfen für die Branche, auch wenn die Läden demnächst wieder öffnen dürfen. „ttt“ spricht mit Tim Jung, Verleger des Hamburger Verlages Hoffmann und Campe, und mit Kerstin Gleba von Kiepenheuer & Witsch über die aktuelle Situation.
Meisterin der genauen Interpretation – „Ernst von Siemens Musikpreis“ für Tabea Zimmermann
Sie ist keine Musikerin, die sich in den Vordergrund drängt: Als Bratschistin steht sie generell etwas im Schatten der Violinen-Stars, die mit bekannten Klassikern die Konzertbühnen der Welt erobern und hoch im Kurs der großen Plattenfirmen stehen. Und als Musikerin geht es ihr nicht um schillernde subjektive Interpretationen, sondern sie will möglichst genau die Partituren erkunden, und ringt dabei um jede Note, jede Phrasierung. Tabea Zimmermann, 1966 in Baden-Württemberg geboren, ist eine genaue Virtuosin, der die Musik wichtiger ist als der große Auftritt. Umso erfreulicher, dass sie in diesem Jahr einen der wichtigsten Musikpreise weltweit bekommt: Den „Ernst von Siemens-Musikpreis“, den u.a. schon Herbert von Karajan, Leonard Bernstein oder György Ligeti erhalten haben. Die Auszeichnung ist mit 250.000 Euro dotiert und gilt als eine Art Nobelpreis für Musik. Eigentlich sollte die Preisverleihung im Frühjahr stattfinden, wegen der Corona-Krise ist der Termin leider offen. „ttt“ portraitiert trotzdem Preisträgerin Tabea Zimmerman.
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