DialogShift betreibt eine Conversational AI Plattform. Das Unternehmen ermöglicht automatisierte Kundenkommunikation (z. B. über virtuelle Assistenten wie Chatbots) an unterschiedlichen Customer Touch Points. Das Geschäftsmodell richtet sich vorrangig an die Hotellerie. DialogShift bietet ganzheitliche KI-unterstütze Chatbot-Lösungen für Hotels an. Mit der Coronakrise ist dieser Markt fast komplett zum Erliegen gekommen.
Wir haben mit Olga Heuser, Co-Gründerin und Geschäftsführerin der DialogShift GmbH gesprochen:
Was bewirkt die aktuelle Krise bei Ihnen?
Als wir gelesen haben, wie überlastet die Hotlines mit Fragen zum neuen Coronavirus sind, haben wir kurzerhand einen Chatbot zur Covid-19 Kommunikation entwickelt und dem Berliner Klinikkonzern Vivantes zur Verfügung gestellt. Dort beantwortet der Chatbot seit vier Wochen in fünf Sprachen ca. 1.000 Fragen am Tag. Künstliche Intelligenz in Kombination mit der Möglichkeit, über einen Chat Fragen zu stellen, beantwortet die relevantesten Fragen rund um das Virus, qualifiziert mittels eines Expertensystems die Patient*innen und gibt gezielte Handlungsempfehlungen. Wir freuen uns, dass wir mit unserer Technologie die Kliniken unterstützen können.
Wie gehen Sie damit um?
Mit Aktionismus. Nach dem Hotelmarkt wollten wir als nächstes ein Produkt für den Gesundheitsbereich entwickeln. Nun haben wir das im Schnelldurchlauf mit dem Partner PRIMO MEDICO gemacht.
Wie sieht Ihre Planung für die Zukunft aus?
Wir haben Aufträge von weiteren Kliniken bekommen, die einen Chatbot in ihrer Organisation implementieren wollen. Für die kommenden Monate werden wir uns auf den Gesundheitsbereich konzentrieren. Wir rechnen damit, dass der Hotelmarkt ab Herbst wieder anziehen wird. Dann können wir auch dort anknüpfen, wo wir im März aufgehört haben.
Gibt es Learnings aus dieser Krise, die Sie jetzt schon benennen können?
Aktionismus gegen Ohnmacht. Ohnmacht und Stillstand waren für uns keine Option. Und da unser Produkt wie gesagt branchenagnostisch ist, war für uns schnell klar, dass wir es dort anwenden können, wo es momentan hilft und entlastet – in Kliniken.
Für das Unternehmen bot die Krise eine Chance, das Produkt kurzfristig auszuweiten und somit neue Kunden und Zielgruppen zu erreichen.
In Zeiten der Corona-Krise hat DialogShift mit Aktionismus überzeugt und Lösungen entwickelt, um Kliniken in ihrem Alltag zu unterstützen.
Die IBB Business Team GmbH hat das Unternehmen DialogShift mit Zuschüssen zu einem professionellen Vertriebs-Coaching durch das Förderprogramm Coaching BONUS unterstützt. Außerdem erhielt DialogShift einen Kostenzuschuss für den Unternehmensaufbau durch das Förderprogramm GründungsBONUS.
Über DialogShift:
Die Coronavirus Pandemie hat Europa mit einer unglaublichen Wucht überrollt. Eine große Verunsicherung hat sich in der Bevölkerung breit gemacht. Den meisten Menschen fällt es schwer, den Überblick über die aktuelle Situation zu behalten. Und vor allem sorgen sie sich um die eigene Gesundheit. Sie fragen sich, ob sie sich mit dem Virus angesteckt haben könnten, ob sie mit Halsschmerzen und Fieber zum Arzt gehen sollen oder wo sich die nächste Teststelle befindet und ob man dort einfach so vorbei kommen kann. Die Hotlines der Gesundheitsämter, Arztpraxen und Kliniken sind überlastet, denn auf diese Fragen findet man nicht so schnell im Netz eine Antwort.
Ein Chatbot entlastet die Vivantes Kliniken in Berlin
Der kommunale Berliner Klinikkonzern Vivantes hat die große Bereicherung von virtuellen Helfern erkannt und Mitte März einen Covid-19 Chatbot auf der Webseite implementiert. Der Chatbot beantwortet bei den Vivantes Klinika rund 1.000 Fragen am Tag – und das mehrsprachig (Deutsch, Englisch, Türkisch, Russisch und Arabisch) und rund um die Uhr.
Ein gemeinsames Projekt von DialogShift und PRIMO MEDICO
Auf der DialogShift Conversational AI Plattform wurde dieses Projekt in Zusammenarbeit mit dem Medizinspezialisten PRIMO MEDICO innerhalb weniger Tage entwickelt. Der große Vorteil ist, dass die Informationen immer angepasst und auf dem neuesten Stand gehalten werden können. In Berlin war es wichtig, dass der Chatbot viele Sprachen spricht, wie zum Beispiel Türkisch und Arabisch. Auch eine Integration in Messaging-Plattformen wie Facebook Messenger und WhatsApp ist möglich, damit sich noch mehr Menschen effizient informieren können.
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