Rückwirkende Benotung
Gerade in solchen Zeiten sind Transparenz und Verbindlichkeit unerlässlich. Dementsprechend kann es nicht sein, dass ursprüngliche Vorgaben nicht eingehalten werden. Es wurde vor den Ferien festgelegt, dass die Leistungen aus dem Homeschooling nicht bewertet werden dürfen. Vermehrt kündigen Schulen im Land nun doch eine rückwirkende Benotung der zu Hause erbrachten Leistungen an. So würde eine Benotung vor allem denjenigen schaden, denen es aufgrund häuslicher Umstände nicht möglich war, sich am Unterricht zu Hause zu beteiligen und denen anfangs versprochen wurde, das würde keine Auswirkungen haben. „Das ist in dieser Form nicht nur unfassbar inkonsequent, sondern absolut unfair”, findet Paul Rossitsch, Bundesdelegierter der LSV RLP. „Das Homeschooling darf für niemanden zum Nachteil werden! Man sollte sich nur verbessern können.” Wir fordern, dass das Homeschooling in die Zeugnisnote mit einfließen darf – aber nur positiv! „Diejenigen, die durch ihre häuslichen Umstände Vorteile haben, sollten diese auch nutzen dürfen. Wer sich anstrengt, soll das anerkannt bekommen. Andererseits müssen jene, denen es eben nicht so geht, unbedingt unterstützt werden, sodass sie sich auch noch im Nachhinein verbessern können. Um gleiche Bedingungen zu schaffen, sollten beispielsweise Lernräume zur Verfügung gestellt werden”, erklärt Paul Rossitsch weiter.
Sportunterricht
Es ist absolut nachvollziehbar, dass der Sportunterricht ausgesetzt wird. Dennoch sollten Möglichkeiten entwickelt werden, wie Schüler*innen freiwillig und ungefährdet Noten ablegen können, um in für sie vielleicht abiturrelevanten Grundkursen nicht auf eventuelle gute Noten verzichten müssen.
Ferienverkürzung
Wir unterstützen Frau Bildungsministerin Hubig in ihrer Position: Eine Verkürzung der Sommerferien kommt für uns nicht in Frage! „Das Homeschooling war anstrengend, alles andere als ‚Corona-Ferien‘, die Krisensituation belastet uns alle und wir stehen die ganze Zeit unter Stress und Anspannung. Wir brauchen diese Ferien, jetzt mehr als je zuvor, um uns zu erholen!“, erklärt Lucia Wagner, Bundesdelegierte der Landesschüler*innenvertretung Rheinland-Pfalz. Dennoch sollten kostenfreie Betreuungsoptionen und Ferienkurse geschaffen werden, um die Eltern zu entlasten, die selbst keine Betreuung für sechs Wochen organisieren können und um die Schüler*innen zu unterstützen, denen das Homeschooling nicht gut getan hat und die nun den Unterrichtsstoff nacharbeiten müssen. Aber das muss möglich sein, ohne den anderen ihre Ferien zu klauen.
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