Ein Wald hat viele Funktionen, aber auch ein Baum bietet viele verschiedene Lebensräume. Er ist Teil eines großen Ökosystems. Er ist bevölkert von Vögeln, Insekten, Pilzen, Säugetieren und vielem mehr. Das Holz eines Baumes kann man vielseitig verwenden. Auch hat ein Baum in seinem Lebenszyklus viele Gesichter und bietet während dieser langen Zeit unterschiedliche Nischen. Er startet als Keimling, wird zu einer kleinen Pflanze und nach langer Zeit zu einem großen stattlichen Baum. Irgendwann wird aber auch dieser Baum alt, kann dann aber immer noch als Totholz wertvoller Lebensraum sein. „Der Wald ist ein vielfältiger Lebensraum, doch auch ein Einzelbaum gibt uns die Möglichkeit vieles zu entdecken.“ so die Geschäftsführerin des Deutschen Forstvereins (DFV) Alexandra Arnold.
Der Wald und somit auch die Einzelbäume sind durch den Klimawandel bedroht. Stürme, die letzten beiden Trockensommer und die Borkenkäferplage führen zu absterbenden Waldbeständen. Nun gilt es, diese Flächen wieder mit Baumarten, die dem Klimawandel in den nächsten 100 Jahren standhalten können zu bepflanzen. Eine mögliche Baumart ist die Robinie, der Baum des Jahres 2020. Die Robinie ist hitze- und trockenheitstolerant und wächst ungewöhnlich schnell. Eigenschaften, die sie nun interessant machen. „In der jetzigen Situation müssen wir die Freiflächen schnell wieder bepflanzen. Die Robinie kann in diesem Zusammenhang eine Alternative sein.“ so Arnold.
1630 kamen die ersten Robinien aus Nordamerika nach Europa. Diese Baumart gehört heute zu einer der meistgepflanzten Baumarten der Welt. Weiterhin ist sie ideal als Bienenweide geeignet. Für uns Menschen sind jedoch besonders die Rinde, aber auch die reifen Samen und Blätter giftig. Die Robinie ist sehr lichtbedürftig und besiedelt so als „Pionierbaumart“ sehr schnell Freiflächen und wurde vom Bundesamt für Naturschutz als invasiv eingestuft. Das Holz der Robinie ist durch besondere Härte und ungewöhnlich hohe Witterungsbeständigkeit ausgezeichnet.
Hintergrundinformationen:
Erstmals wurde der internationale Tag des Baumes von dem amerikanischen Politiker Julius Sterling Morton ins Leben gerufen. Er beantragte 1872 in Nebraska die Arbor Day Resolution. Der deutsche Tag des Baumes wurde erstmals am 25. April 1952 gefeiert. An diesem Tag pflanzten der Bundespräsident Theodor Heuss und der Präsident der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Robert Lehr im Bonner Hofgarten einen Ahorn.
Der Deutsche Forstverein will gemeinsam mit seinen 11 Länderforstvereinen durch forstpolitische Initiativen, Öffentlichkeitsarbeit und Fort- und Weiterbildungsangebote die Rahmenbedingungen für Wald und Forstwirtschaft in Deutschland verbessern. Mit der Erfahrung und dem Wissen seiner über 6.000 Mitglieder ist der DFV als gemeinnütziger und unabhängiger Verein seit 1899 der erste Ansprechpartner, wenn es um den Wald geht.
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