Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW: „Gemeinsam mit unseren Betriebsräten und Vertrauensleuten in den Betrieben haben wir uns darum gekümmert, den Menschen ihre größten Sorgen zu nehmen. Wir haben in den Betrieben gute Regelungen für Arbeits- und Gesundheitsschutz geschaffen, Aufzahlungen bei Kurzarbeit durchgesetzt oder Eltern, die ihre Kinder zu Hause betreuen müssen, unterstützt. Wir haben gezeigt: Solidarisch ist man nicht alleine. Die starke Gemeinschaft einer Gewerkschaft gibt Sicherheit und schafft Perspektiven.“
Zudem sei es gelungen, gemeinsam mit Politik, Arbeitgebern und den Menschen in diesem Land, mögliche dramatische Auswirkungen in der Arbeitswelt oder im Gesundheitssystem bis jetzt zu begrenzen. Diese gemeinsamen Anstrengungen müssten auch an den Tag gelegt werden, wenn nach der Krise Wirtschaft und Gesellschaft wieder in Schwung gebracht werden müssen.
Giesler: „Wir brauchen ein Konjunkturprogramm für den sozialen und ökologischen Wandel der Industrie. Wir müssen die Energie- und Verkehrswende voranbringen, den Umstieg auf alternative Antriebe beschleunigen und die Infrastruktur ausbauen um nachhaltig unsere Zukunft zu sichern.“
Zur Zukunftssicherung gehöre auch, die Auszubildenden jetzt nicht im Regen stehen zu lassen. Es sei wichtig, dass ein Konsens von Gewerkschaften, Unternehmen und politischen Institutionen erreicht werde, sich mit aller Kraft dafür einzusetzen, dass auch Auszubildende so gut wie möglich durch diese pandemiebedingte Krise kommen.
So müsse die Weiterführung der Ausbildung in der erforderlichen Qualität gesichert sein. Dies könnte beispielsweise durch einen überbetrieblichen Austausch über Möglichkeiten, die Qualität der Ausbildung zu gewährleisten, sichergestellt werden. Klarheit müsse es auch über die Durchführung der Abschlussprüfungen geben und der pandemiebedingte Ausfall einer Zwischenprüfung dürfe nicht dazu führen, dass Auszubildende nicht zur Abschlussprüfung zugelassen werden. Als weitere Punkte nannte Giesler, dass die Fortzahlung der Ausbildungsvergütung auch nach Ablauf der sechswöchigen Fortzahlungspflicht gesichert sein müsse. Und nicht zuletzt dürfe die Übernahme von Auszubildenden und dual Studierenden nicht durch die Corona-Krise gefährdet sein.
Giesler: „Zukunft sichern heißt vor allem auch, dass wir uns um die Fachkräfte der Zukunft kümmern und sie in der jetzigen Situation nicht hängen lassen. Auch hier müssen alle gemeinsam an einem Strang ziehen.“
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