„Wir wollen die Gesellschaft unterstützen und auch einen Beitrag in Krisenzeiten leisten, um der Allgemeinheit zu helfen. Wir haben die Chance, etwas zu tun, indem wir Masken nähen“, sagt Katharina Kramp, Vorstandvorsitzende von BeeUnique. Die Schülerfirma an der Johannes-Brahms-Schule in Pinneberg (Schleswig-Holstein) hatte mit der Herstellung von Bienenwachstüchern und -taschen begonnen, das Sortiment aber dann vor wenigen Wochen um Masken erweitert.
Ähnlich erging es den Jungunternehmern von Einbeuteln von der Maria-Ward-Schule Aschaffenburg (Bayern). Die Schüler hatten zu Beginn die Idee, Jutebeutel und Brottüten aus alten Kleidungsstücken und Stoffresten zu nähen. Jetzt werden daraus Masken. Der Recyclinggedanke blieb jedoch: „Wir verwenden wieder Stoffreste und Metallstreifen aus alten Schnellheftern.“ Sie sehen ihre Aufgabe darin, einen Beitrag zu leisten, denn „wenn es wieder zu einer Öffnung der Ausgangsbeschränkungen kommt, wird es wichtig sein, andere mit den Masken zu schützen. Wahrscheinlich wird es bis dahin auch nicht gelungen sein, alle Menschen mit industriell gefertigten Masken zu versorgen“, erklärt Elina Winkler, Vorstandsvorsitzende von Einbeuteln.
3DInventions vom Gymnasium Engen (Baden-Württemberg) mussten sich sogar einen Kooperationspartner suchen, um die Nachfrage nach ihren nicht CE-zertifizierten Gesichtsmasken für den medizinischen Gebrauch und für Leute aus Risikogruppen und derzeit systemrelevanten Institutionen zu decken. „Mit dem Run und dem Boom für unsere Gesichtsmasken haben wir so nicht gerechnet“, erzählt Peter Umbscheiden, Vorstandsvorsitzender von 3DInventions. Eigentlich wollten die Jungunternehmer praxistaugliche Alltagsgegenstände mit 3-D-Druckern herstellen, passten ihre Produkte dann aber kurzfristig an die Bedürfnisse der Kunden in Krisenzeiten an.
Die Schülerfirma Nitrotoxy von der Dietrich-Bonhoeffer-Schule in Lich (Hessen) geht mit einer ganz anderen Geschäftsidee an den Start: Die Schüler waren vor Lockdown an ihrer Schule selbst für das Nachfüllen der Desinfektionsspender verantwortlich. Als es kaum noch etwas gab, kamen sie auf die Idee, selbst Händedesinfektionsmittel herzustellen. „Es wurde bei der entsprechenden Bundesanstalt angefragt und da Herr Krenig auch Diplom-Chemiker ist [begleitender Lehrer der Schülerfirma], durften wir es unter Einhaltung aller rechtlichen Aspekte herstellen. Die Registrierung erfolgte bei der entsprechenden Bundesanstalt. Selbst das Etikett wurde nach rechtlichen Maßstäben gestaltet.
Wir haben uns dafür entschieden, weil Not am Mann war und dieses systemrelevante Produkt auf dem freien Markt kaum mehr zu bekommen war. Außerdem war die Produktentwicklung, das Rechtliche, die Kontakte zu Bundesbehörden und der Exkurs in das Markenrecht auch hochinteressant.“
ÜBER DIE JUNIOR PROGRAMME
Wie schafft man es, Jugendlichen das komplexe Thema Wirtschaft realitätsnah zugänglich zu machen? Ganz einfach, man lässt sie ein eigenes Unternehmen gründen. In unseren bundesweiten JUNIOR Schülerfirmenprogrammen werden Schüler zu Unternehmern, erproben im Team unternehmerisches Handeln und lernen, verantwortlich Entscheidungen zu treffen. So werden
wichtige Kompetenzen gestärkt, die Jugendliche fit für die Zukunft machen.
JUNIOR bietet verschiedene Programme an, die unterschiedlich komplex ausgestaltet sind und
sich an verschiedene Altersstufen richten.
Weitere Informationen finden Sie auf www.junior-programme.de
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