Darauf hat der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW), Dr. Norbert Metke am Dienstag hingewiesen. "Wir freuen uns, dass die Patientinnen und Patienten wieder Behandlungen in Anspruch nehmen können, die aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden mussten. In den Praxen wird der Betrieb aber weiterhin teilweise eingeschränkt bleiben müssen. Beispielsweise müssen die Praxen ihre Terminmanagement anpassen, damit sich immer nur wenige Patienten in den Praxisräumen aufhalten." Metke verwies auf strenge Hygieneanforderungen. "Wir haben bis Ende der letzten Woche 400.000 Masken an unsere Mitglieder verteilt und weit über 1 Mio. Mund-Nasenschutztücher und weiteres Material. Gut die Hälfte davon haben wir selbst beschafft. Die Versorgung mit Schutzausrüstung ist eine Voraussetzung dafür, dass unsere Mitglieder wieder stärker in den Praxen tätig werden können. Das gilt für die eigene, insbesondere aber auch für die Sicherheit der Patienten." Wichtig sei, so Metke, dass die Patienten selbst zum Schutz der Praxen beitragen. "Patienten, die ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, vereinbaren bitte telefonisch einen Termin in den Praxen. Wichtig ist ferner, dass die Patienten eine Mund-Nasen-Bedeckung auch beim Besuch in den Arztpraxen tragen."
Für seinen Vorstandskollegen Dr. Johannes Fechner ist es vor allem dank der dezentralen Struktur der niedergelassenen Ärzte ist es gelungen, die gesundheitlichen Folgen der Pandemie verhältnismäßig gering zu halten. "Einmal mehr hat sich gezeigt, wie leistungsfähig die Praxen sind, die mehr oder weniger ohne Vorbereitung neben dem Praxisbetrieb über 200 spezielle Ambulanzen in Betrieb genommen haben, größtenteils in Praxen, zu einem Teil auch als Fieberambulanzen an Orten wie Turnhallen etc. Hier gilt unser ausdrücklicher Dank auch an die Landräte und Oberbürgermeister bei der Einrichtung der Ambulanzen. Die Hausärzte haben hier großartige Arbeit geleistet, dazu noch in der Versorgung in den Pflegeheimen." Metke betonte den Einsatz der Fachärzte in der Krise. "Die Fachärzte haben einen wesentlichen Anteil an der Bewältigung der Krise, indem sie die Krankenhäuser und die Hausärzte durch unterschiedliche Maßnahmen entlastet haben. Die Orthopäden und Unfallchirurgen sowie die Urologen haben beispielsweise einen eigenen Notfalldienst an den Wochenenden und Feiertagen organisiert. In solchen Krisenzeiten wird deutlich, welchen Wert die dezentrale ambulante haus- und fachärztliche Praxisstruktur hat."
Fechner warnte aber davor, in den Maßnahmen zur Bewältigung der Pandemie nachzulassen. "Es ist richtig, dass es wieder Lockerungen gibt. Aber wichtig ist, dass wir weiterhin sehr verantwortungsvoll mit der Situation umgehen müssen. Unbedingt müssen wir vermeiden, dass es zu einer zweiten Infektionswelle kommt."
Die KVBW vertritt als Körperschaft des öffentlichen Rechts über 22.000 Mitglieder (Ärzte, Psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten) in Baden-Württemberg. Sie gestaltet und sichert die medizinische Versorgung für die gesetzlich Versicherten in Baden-Württemberg, schließt Verträge mit den gesetzlichen Krankenkassen, kümmert sich um die Fortbildung ihrer Mitglieder und die Abrechnung der Leistungen. Mehr unter www.kvbawue.de
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