„Menschen, die schon vor der Krise zu kämpfen hatten, treffen die Einschränkungen in Folge der Krise besonders hat. Wir wollen sie unterstützen und ermutigen“, ist die Botschaft von July und Kaufmann. Es gehe um einen finanziellen Beitrag, der existenzielle Not lindert, aber auch um ein Signal dafür, „dass wir an diejenigen denken, die sich von allen im Stich gelassen fühlen und nicht mehr weiter wissen“. Wenn Alleinerziehende oder Geringverdiener Kurzarbeitergeld beziehen oder ihre Arbeit verlieren, ist mit der materiellen auch die psychische und seelische Existenz bedroht. „Mit der Unterstützung des Fonds können all diejenigen, denen es vergleichsweise gut geht, Mutmacher werden.“
Gerade auf Pfingsten hin soll der Name des Fonds Programm sein. „Der Heilige Geist ist Gottes Mutmacher für alle Entmutigten“, sagt Landesbischof July. „Wir wollen nun viele, pfingstliche Mutmacher für diese Soforthilfe gewinnen.“ July und Kaufmann hatten sich mehr Hilfe vom Staat für Betroffene gewünscht. „Nachdem unser Einsatz für eine Corona-Aufstockung für Hartz-IV-Bezieher um 100 Euro bisher erfolglos war, haben wir uns zu dieser Spendenaktion entschieden“, sagt Oberkirchenrat Kaufmann.
Die Beantragung läuft über die diakonischen Beratungsstellen und die diakonischen Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe. Sie haben Kontakt zu Menschen, die durch die Folgen der Corona-Krise verzweifeln. Zugleich werden sie dabei unterstützt, finanzielle Mittel bei anderen Stellen zu beantragen.
„Menschen mit geringem Einkommen geht es angesichts der Corona-Pandemie besonders schlecht, ihnen müssen wir schnell helfen“, sagt Oberkirchenrat Dieter Kaufmann,. „Sie haben mit erhöhten Preisen im Einzelhandel zu kämpfen, Versorgungssysteme wie die Tafeln oder günstige Mittagstische sind teilweise geschlossen. Viele Secondhand- oder Diakonieläden können noch nicht öffnen – günstige Einkaufsmöglichkeiten fehlen. Auch der Mangel an Laptops ist in vielen Familien ein Problem, wenn dadurch Onlineunterricht und andere Bildungsangebote nicht wahrgenommen werden können. Auch fehlt wohnungslosen Menschen oftmals ein Ort, an dem sie sich aufhalten können.“
Allein aus der diakonischen Wohnungslosenhilfe wurde ein Bedarf für die Unterstützung von 2.200 Menschen gemeldet. Ein weiteres Beispiel für eine Empfängerin von Fondsmitteln ist Petra H. Weil ihr Mann sie geschlagen hatte, musste sie sich von ihm trennen. Frau H. macht eine Ausbildung – aber mit Beginn der Coronakrise bricht die Kinderbetreuung weg. Sie muss die Ausbildung abbrechen. Jetzt wird alles sehr kompliziert. Sie muss neue Anträge beim Jobcenter stellen, sie muss warten und doch von irgendetwas leben. Ihre Situation ist existenzbedrohend.
Online-Spenden der „Mutmacher“ unter: www.diakonie-wuerttemberg.de/mutmacher
Spendenkonto
Diakonie Württemberg
Verwendungszweck: Mutmacher
IBAN: DE31 5206 0410 0000 1717 19
BIC: GENODEF1EK1
Evangelische Bank
Die Diakonie Württemberg ist die soziale Arbeit der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und der Freikirchen. Das Diakonische Werk Württemberg mit Sitz in Stuttgart ist ein Dachverband für 1.400 Einrichtungen mit fast 50.000 hauptamtlichen und 35.000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie begleiten Kinder, Jugendliche und Familien, Menschen mit Behinderungen, alte und pflegebedürftige Menschen, Arbeitslose, Wohnungslose, Überschuldete und andere Arme, Suchtkranke, Migranten und Flüchtlinge sowie Mädchen und Frauen in Not. Täglich erreicht die württembergische Diakonie über 200.000 Menschen. Das Diakonische Werk Württemberg ist ebenfalls Landesstelle der Internationalen Diakonie, Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe und Hoffnung für Osteuropa.
Bundesweit sind rund 525.000 hauptamtlich Mitarbeitende und etwa 700.000 freiwillig Engagierte in der Diakonie aktiv. Der evangelische Wohlfahrtsverband betreut und unterstützt jährlich mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland.
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