Grüner Fisher Investments: Wo sich Healthcare auch für Anleger lohnt

Die COVID-19-Krise rückt den Gesundheitssektor ins Rampenlicht. Ein Wettlauf um Behandlungsmethoden und Impfstoffe ist entfacht. Längst ist Healthcare Bestandteil täglicher Schlagzeilen: Etwa, wenn es einen Fortschritt zu verzeichnen gibt, oder wenn spekuliert wird, wer als möglicher Gewinner aus der Krise hervorgehen wird. Und schließlich rückten Healthcare-Aktien wegen ihrer überdurchschnittlich guten Performance in den Vordergrund. Für Grüner Fisher Investments Anlass genug, der Branche auf den Zahn zu fühlen: „Anleger, die von den möglichen Gewinnern der Branche profitieren wollen, müssen alle Seiten beleuchten: Der Healthcare-Sektor ist nicht nur eine Innovationsschmiede für profitable Krisen-Lösungen oder ein sicherer Hafen. Es ist ein vielfältiger Sektor mit einem riesigen Industrie-Spektrum, die auf unterschiedliche Treiber reagieren“, sagt Torsten Reidel, Geschäftsführer von Grüner Fisher Investments.

Healthcare hat viele Nuancen

Erst kürzlich machte der Healthcare-Sektor seinem Ruf als sicherer Hafen alle Ehre: Nach dem Höchststand globaler Aktien am 12. Februar fiel der MSCI World Index innerhalb weniger Wochen auf -17,1%, während das Gesundheitswesen mit lediglich -4,3% von allen Sektoren die geringsten Verluste vorwies.1 „Viele nehmen an, dass das Gesundheitswesen weniger konjunktursensibel ist, da die Menschen auch in Krisen-Zeiten Produkte und Dienstleistungen des Gesundheitswesens in Anspruch nehmen. Das stimmt zwar, ist aber zu einfach gedacht. Wenn man tiefer gräbt, entdeckt man mehr Nuancen“, sagt Reidel.

Seinen defensiven Ruf verdankt die Healthcare-Branche vor allem den konventionellen Pharma-Unternehmen. Unabhängig von der Konjunktur bleibt die Nachfrage nach verschreibungspflichtigen Medikamenten stabil. Dies trägt dazu bei, dass auch die Erträge und Einnahmen der Pharmaunternehmen relativ stabil bleiben. Dasselbe gilt für die Biotechnologie und, in geringerem Umfang, für die Biowissenschaft. 

Sinkende Nachfrage bei Ausstattung und Service 

Andere Branchen des Gesundheitswesens reagieren jedoch sensibler auf die Konjunktur – zum Beispiel Ausstattung und Zubehör für das Gesundheitswesen. „Gelenkersatz, Handrekonstruktion und Wirbelsäulenversteifung können das Leben der Patienten erleichtern, aber solche Operationen sind freiwillig und werden oft verzögert, wenn finanzielle Not herrscht oder erwartet wird. Das hat Auswirkungen auf die Performance von Ausstattung und Zubehör für das Gesundheitswesen, da die Nachfrage während einer Rezession in der Regel sinkt“, sagt Reidel. Da elektive Eingriffe – also medizinisch nicht notwendige Operationen – in der Regel die größte Einnahmequelle der Krankenhäuser darstellen, wirkt sich die sinkende Nachfrage häufig auch auf die Dienstleister im Gesundheitswesen, einschließlich der Krankenhäuser, aus.2

Hinzu kommt, dass von Staatswegen her ein Großteil der elektiven Eingriffe wegen der COVID-19-Pandemie ausgesetzt werden, um medizinische Ressourcen zu schonen. Daher sinkt die allgemeine Krankenhausauslastung stark ab. So ist die Zahl der Einweisungen bei einer großen Krankenhauskette in den USA im April dieses Jahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bisher um 30% gesunken, während die Zahl der Notaufnahmebesuche und stationären Operationen um -50% und die der ambulanten Operationen um -70% zurückging.3

Technologie auf dem Vormarsch

Die Technologie im Gesundheitswesen ist wiederum weniger anfällig, da ihre Einnahmen mehr von technologischen Durchbrüchen als von der stetigen Nachfrage der Patienten abhängen. Darüber hinaus profitiert sie von der gestiegenen Nachfrage nach telemedizinischen Dienstleistungen, da die medizinischen Dienstleister mit den zu Hause bleibenden Patienten kommunizieren. „Ein weiterer Faktor, der unserer Meinung nach die Outperformance für Biotech- und einige Pharmaunternehmen vorantreibt: Es handelt sich in der Regel um große, wachstumsorientierte Unternehmen mit gesunden Bilanzen und konstant hohen Gewinnspannen. Solche Aktien haben sich im bisherigen Jahresverlauf relativ gesehen recht gut entwickelt“, sagt Reidel.

Arzneimittelhersteller: Entwicklung bleibt abzuwarten

Die Arzneimittelhersteller profitieren scheinbar auch von Hoffnungen auf COVID-19-Behandlungen und Impfstoffen. Dennoch rät Reidel dazu, mehrere Aspekte bei der Anlage zu berücksichtigen: Gegenwärtig gebe es Dutzende Anwärter, und es sei nicht klar, wer letztendlich brauchbare Medikamente hervorbringen wird. Darüber hinaus könnte sich der Hersteller dazu entscheiden, den Impfstoff zum Selbstkostenpreis zu verkaufen, um einen breiten Zugang zu gewährleisten. Nicht zuletzt könnte jeder Erfolg oder wahrscheinliche Erfolg die Gemüter der Anleger erhitzen. 

„Die Vielfalt des Gesundheitssektors zeigt, dass vor einem Investment mehr als nur ein Aspekt bedacht werden sollte. Unserer Ansicht nach ist es für Investoren im Gesundheitswesen von wesentlicher Bedeutung, die wichtigsten Unterschiede in den Merkmalen und Triebkräften der Branche zu berücksichtigen“, schließt Reidel. 

1 Ibid. MSCI World Health Care Index total return and MSCI World Index total returns by sector, 2/12/2020 – 5/6/2020.

2 “Sending Hospitals Into Bankruptcy,” Editorial Board, The Wall Street Journal, 4/19/2020.

3 Source: FactSet, as of 5/7/2020. From HCA Healthcare’s Q1 2020 earnings call held on 4/21/2020.

Über Grüner Fisher Investments

Die Grüner Fisher Investments GmbH ist ein stark wachsendes Finanzdienstleistungsinstitut, dessen Kerngeschäft die Finanzportfolioverwaltung mit eigenem Ermessensspielraum (Vermögensverwaltung) umfasst. Das im Januar 1999 gegründete Unternehmen ist Mitglied im Verband unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland e.V. (VuV) und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Dazu zählen die 2019 von Capital vergebene Auszeichnung als Top-Vermögensverwalter, der von Focus verliehene Titel TOP Arbeitgeber Mittelstand 2019 sowie die für 2020 erhaltene Zertifizierung "Great Place to Work". Zunächst unter dem Namen "Thomas Grüner Vermögensmanagement GmbH" von Vice Chairman Thomas Grüner gegründet, erhielt die Firma im Sommer 2007 aufgrund der Beteiligung des US-Milliardärs und Vermögensverwalters Kenneth L. Fisher (Fisher Investments) den Namen "Grüner Fisher Investments GmbH".

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