Der BDZV-Präsident weiter: Die digitalen Zeitungsangebote seien „buchstäblich durch die Decke gegangen“. Immer mehr Menschen seien obendrein bereit, für digitalen Journalismus zu bezahlen. Und doch, warnte Döpfner, dürfe man die Corona-Krise nicht verklären. Sie werde fürchterliche Folgen haben für die Wirtschaft und die Bevölkerung. „Aber aus der Perspektive digitaler Medienmacher gesehen, ist die Krise eine riesige Chance.“
Bei aller Begeisterung für den digitalen Schub in die Branche machte der BDZV-Präsident zugleich klar, dass die Zeitungsunternehmen wirtschaftlich vor großen Herausforderungen stehen. So setzten die Corona-bedingten Anzeigenverluste die Häuser unter „massiven Druck“. Ein Ende des Werbegeschäfts als Erlösmodell für Verlage wollte Döpfner gleichwohl ausdrücklich nicht proklamieren. Vielmehr sieht er „die Ära, in der man glaubte, dass Qualitätsjournalismus nur durch Werbeerlöse finanziert werden kann, endgültig zu Ende“ gegangen.
Dieses Geschäft machten heute im Wesentlichen, so Döpfner, die digitalen Plattformen, mit denen sich die Verleger ja auch „in sehr lebhaftem Austausch“ über die Herstellung eines „fairen Ökosystems“ befänden: „Dass es nicht auf der einen Seite die Dummen gibt, die für teuer Geld Inhalte erstellen, und auf der anderen Seite die Smarten, die sie kostenlos nehmen und sehr erfolgreich vermarkten.“ Vorbei sei das Erlösmodell „Advertising only“, resümierte der BDZV-Präsident. „Die große Zukunft liegt in Paid Content und Digital Subscription, weil immer mehr Menschen realisieren, wie wichtig vertrauensvolle, der Wahrheit verpflichtete Absenderschaft ist – und wie gerne man auch dafür Geld auszugeben bereit ist.“
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