„Mit Georg Fritzsch beginnt in dieser Spielzeit ein neuer Generalmusikdirektor, herzlich willkommen! Herzlich begrüße ich auch Dr. Rebekah Rota, die seit April stellvertretende Operndirektorin des STAATSTHEATERS und Nachfolgerin von Dr. Patric Seibert ist und ich freue mich sehr, Ihnen Sonja Walter in der Position der Chefdramaturgin und Beauftragter für Internationale Kontakte vorzustellen“, so Spuhler.
Gemeinsam mit dem designierten Generalmusikdirektor Georg Fritzsch präsentierte Operndirektorin Nicole Braunger den Opernspielplan vor. „Das diesjährige Spielzeitmotto VON HALTUNG & VERHALTEN spiegelt für mich nicht nur die Stücke und Künstler*innen der Saison 2020/21 wider, sondern vor allem den inhaltlichen und gesellschaftspolitischen Auftrag, den wir als Theaterschaffende haben. Gerade in Zeiten, in denen unsere Solidarität und unser Gemeinschaftssinn verstärkt gefragt sind, sehen wir uns in der Verantwortung, als STAATSTHEATER Stellung zu beziehen und unser Verhalten, unserer Haltung anzupassen“, so Braunger. Im Mittelpunkt des Spielplans würden daher Protagonist*innen stehen, die „vor ähnlichen Herausforderungen stehen: Die einen beweisen Rückgrat in den schwierigsten Situationen, andere fassen den Mut, ihre Lebenseinstellung zu hinterfragen, während wieder andere die Konsequenzen ihres Handelns am eigenen Leib erfahren.“ Die Opernsaison startet unter der musikalischen Leitung des neuen GMDs Georg Fritzsch mit der Königin der Operette: In Die lustige Witwe setzt Hanna Glawari dann auch gleich vor lauter Stolz ihre große Liebe aufs Spiel. Doch zum Glück erweichen die Melodien des Komponisten Franz Lehár am Ende doch noch ihr Herz. Der Regisseur und berühmte Sänger Axel Köhler nennt Die lustige Witwe die „politischste Operette schlechthin“ und macht sie zur aktuellen Polit-Satire. Die imposante Ausstattung von Frank Philipp Schlößmann und Judith Adam zaubert ab Oktober Glanz und Gloria der Pariser Glitzerwelt auf die Bühne des STAATSTHEATERS.
Verdis Heldin Aida trägt die Konsequenzen ihres Handelns erhobenen Hauptes. Für ihren Geliebten Radamès nimmt sie alles in Kauf: Gefangenschaft, Heimatlosigkeit und schließlich sogar ihren eigenen Tod. Ihr Verhalten zeugt von einer aufrechten und aufopferungsvollen Haltung. Vorbild oder abschreckendes Beispiel? Unter der musikalischen Leitung von Johannes Willig werden ab Dezember erneut Karlsruher Ensemblelieblinge brillieren, darunter Kammersängerin Barbara Dobrzanska in der Titelrolle der Aida. Regisseurin Jasmina Hadžiahmetović, ab der Spielzeit 2020/21 Schauspieldirektorin am Theater Cottbus, vereint die Widersprüchlichkeiten der Oper – das historische Fundament und die Rezeptionsgeschichte des Werks und die Aktualität menschlicher Konflikte – an einem Ort, an dem die Figuren die Bruchstücke ihrer eigenen Vergangenheit in der Gegenwart neu zusammensetzen. Sir Morosus findet in Richard Strauss’ Die schweigsame Frau seine innere Ruhe und entwickelt sich vom angespannten Kauz zum ausgeglichenen Pensionär. In der komischen Oper beeinflusst das Verhalten anderer die Haltung dieses sympathischen Einzelgängers. Mit der Fortsetzung der STRAUSS-REIHE gibt Mariame Clément, einer der gefragtesten Regisseurinnen unserer Zeit, im Januar 2021 ihr Regie-Debüt am STAATSTHEATER.
Eifersucht und Rache bringen den einst sieg- und ruhmreichen Helden der diesjährigen INTERNATIONALEN HÄNDEL-FESTSPIELE zu Fall: Hercules. Seine Vergangenheit holt ihn ein, sein früheres Fehl-Verhalten fordert seinen Tribut. Ein Held, dessen Größenwahn sich rächt. Der niederländische Regisseur Floris Visser kehrt hierfür nach seinen Erfolgsinszenierungen Semele, Hoffmanns Erzählungen und Don Giovanni ans STAATSTHEATER zurück. In seiner zweiten Inszenierung im Rahmen der HÄNDEL-FESTSPIELE widmet er sich einem der ungewöhnlichsten Musikdramen Georg Friedrich Händels. Er wird die Ehetragödie in Rückblenden einer Präsidentengattin entwickeln, die sich vor Gericht für ihre Taten verantworten muss. Hercules ist am 19. Februar 2021 erstmals szenisch in Karlsruhe zu erleben. In Rossinis Barbier von Sevilla kulminieren ein Haufen dubioser Haltungen und jede Menge bedenkliches Verhalten. Zum Glück ist das Ganze gepaart mit jeder Menge Augenzwinkern und ausreichend Humor. Und letztlich siegt zur allgemeinen Erleichterung doch die Liebe. Die den Karlsruher Publikumslieblingen auf den Leib geschriebene Ensembleoper ist das Regie-Debüt von Shooting-Star Martin R. Berger am STAATSTHEATER KARLSRUHE. Er hat aus Rossinis Evergreen ein lebendiges Puppenspiel für Groß und Klein gemacht. Alle Darsteller*innen hängen wie in der Augsburger Puppenkiste an Fäden und vollführen die tollsten Kunststücke, bis sie sich von ihrem*r Puppenspieler*in emanzipieren und eigene Wege gehen. Die Inszenierung entstand für das Opernhaus Dortmund, wo sie begeistert aufgenommen wurde.
Ein Plädoyer für Neue Musik und die Fortsetzung internationaler Koproduktionen ist die deutschsprachige Erstaufführung von Christian Josts Reise der Hoffnung. Das berührende Drama um eine alevitische Familie, die in der Hoffnung auf ein besseres Leben ihr Schicksal in die eigene Hand nimmt ist ein gemeinsamer Kompositionsauftrag des Grand Théâtre de Genève und des STAATSTHEATERS KARLSRUHE. Die Uraufführung in Genf musste aufgrund der Corona-Pandemie kurz vor der Premiere abgesagt werden. Nun wird sie in Karlsruhe am 16. Mai 2021 nachgeholt. Der gefeierte ungarische Film-, Theater- und Opernregisseur Kornél Mundruczó inszeniert in der Ausstattung der lettischen Theatervisionärin Monika Pormale ein Roadmovie und setzt so unsere Reihe OPER & MEDIENKUNST fort. Die Oper basiert auf Xavier Kollers gleichnamigem Film und thematisiert die Themen unserer Zeit: Flucht, Integration und Einsamkeit. Für das STAATSTHEATER ist das Auftragswerk auch ein Aufruf zu mehr Haltung und entsprechendem Verhalten, sprich Zivilcourage und Zusammenhalt, in unserer Gesellschaft. Den Abschluss der Spielzeit bildet Alban Bergs hochexpressive Oper Wozzeck, die den Nerv der Zeit genau trifft. Mit drei mal fünf Szenen ist sie kurz und dicht, arbeitet wie ein Film mit Short Cuts, bringt brennende Themen auf den Punkt und zeigt ungeschönt das Leben im Prekariat. Seit 31 Jahren ist dieser Meilenstein der Moderne erstmals wieder in Karlsruhe in einer Inszenierung des russischen Newcomer-Regisseurs Maxim Didenko zu erleben. Für das Paradestück der BADISCHEN STAATSKAPELLE wird Justin Brown an ihr Pult zurückkehren.
Ballettdirektorin Bridget Breiner startet mit der kommenden Saison unter dem Motto VON HALTUNG & VERHALTEN in ihre zweite Spielzeit am STAATSTHEATER: „Mit der Unterbrechung der Spielzeit wurde auch das Kennenlernen zwischen uns und unserem Publikum unterbrochen. Jetzt haben wir die Chance daran anzuknüpfen und zu zeigen, wie wir als Company in den vergangenen Monaten künstlerisch zusammengewachsen sind. Wir freuen uns sehr auf Sie!“, so Breiner, die „die klare Fortsetzung der Programmatik, die wir in der vergangenen Spielzeit begonnen haben und jetzt in 2020/21 weiterführen“ ankündigte. Eröffnet wird die Spielzeit mit einem Doppelabend, der zwei Meisterwerke des Ballettrepertoires in einem präsentiert: Unter dem Titel Wachgeküsst wird das Publikum mit Auroras Hochzeit aus Tschaikowskis Dornröschen und Strawinskys sagenhaftem Feuervogel in die Welt der Märchen und Folklore entführt. Lynne Charles, deren Raymonda-Fassung schon in Seid Umschlungen zu sehen war, schenkt dem STAATSTBALLETT ihre Adaption von Auroras Hochzeit, die Essenz des 3. Aktes aus Dornröschen. Lynne Charles‘ Umgang mit den Klassikern schöpft sich aus den eigenen Erfahrungen als Primaballerina unter Größen wie John Neumeier bis Maurice Béjart und verbindet profunde Kenntnis der Tradition mit künstlerischer Tiefe und persönlicher Note. Besonders freut sich die Ballettdirektorin darauf, den belgischen Choreografen Jeroen Verbruggen vorzustellen, der mit seinen außergewöhnlichen Interpretationen klassischer Stoffe weltweit für Aufsehen sorgt und mit dem Feuervogel sein erstes Werk für das STAATSBALLETT kreieren wird. Mit Breiners abendfüllendem Handlungsballett Maria Stuart und dem dreiteiligen Ballettabend Movers & Shakers holt das STAATSBALLETT mit großer Vorfreude die beiden abgesagten Premieren aus 2019/20 nach und schließt so den Kreis zum Auftakt. Zurück auf die Bühne des STAATSTHEATERS kehren die Eröffnungsproduktion Seid Umschlungen, Germinal Casados Carmina Burana und Breiners Handlungsballett Ruß – Eine Geschichte von Aschenputtel. Auch die beliebte Produktion Der Nussknacker – Eine Weihnachtsgeschichte, wird pünktlich vor den Feiertagen auf dem Spielplan erscheinen.
Für das Jugendtanzprojekt Alles Tanzt!, das in dieser Spielzeit unter dem Motto halbstark in die erste Runde geht, wird spartenübergreifend mit dem VOLKSTHEATER gearbeitet. Auch Nachwuchschoreograf*innen bekommen die Chance in Zukunft Choreografie ihre eigenen neuen
Visionen für den Tanz zu präsentieren, und natürlich darf das Festival Aufgefächert am Ende der Spielzeit nicht fehlen, mit der dann erstmalig stattfindenden Internationalen Benefizgala als krönender Abschluss. „Nehmen wir diese Spielzeit zum Anlass, die Freude und den Zauber des Tanzes und des Theaters wieder zu feiern!“, freute sich Breiner.
Schauspieldirektorin Anna Bergmann gab gemeinsam mit ihrer Stellvertreterin und Dramaturgin Anna Haas einen Ausblick auf die neue Spielzeit im Schauspiel: „Wir hatten eine Spielzeit geplant, in der viele gesellschaftliche Themen aufkamen, die nun umso relevanter erscheinen: Welche Verantwortung haben wir durch unser tagtägliches Verhalten für unsere Gesellschaft, den sozialen Zusammenhalt und nicht zuletzt das Klima? Dabei kann man unter Klima nicht nur die globale Erderwärmung verstehen, sondern auch das gesellschaftliche Klima. Angesichts von immer stärker werdendem Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung gilt es, eine offene Gesellschaft, Toleranz und Menschlichkeit nicht mehr als Selbstverständlichkeit zu betrachten. Wir müssen uns dafür einsetzen – Tag für Tag.“ Haas betonte: „Die vergangenen Monate der Krise haben es deutlich gemacht: Es sind vor allem die Frauen, die über Monate hinweg dafür sorgen, dass die Kinder im Homeschooling mitkommen und der Corona-Alltag einigermaßen läuft. Homeoffice bedeutet für sie tagsüber meist vor allem Home und weniger Office. Die Gefahr eines Rückschlags in Sachen Geschlechtergerechtigkeit ist gerade enorm wie die jüngsten Studien der Konrad-Adenauer-Stiftung bestätigen. Daher sollten wir gerade im Krisenmodus nicht vergessen zu fragen, wo die Kraft und die Chancen in der Neuverhandlung von Geschlechterverhältnissen in unserer Gesellschaft liegen.“ Die hundertprozentige Frauenquote in der Regie der Spielzeit 2018/19 hat zu einem grundsätzlichen Umdenken in Sachen Geschlechtergerechtigkeit in der deutschsprachigen Theaterlandschaft beigetragen. Inzwischen reflektiert jede*r Intendant* wie viele Frauen an seinem oder ihrem Haus inszenieren. Das SCHAUSPIEL des STAATSTHEATERS hat eines der ersten geschlechterparitätischen Ensembles im deutschsprachigen Raum. „Ein großes Ungleichgewicht gibt es weiterhin auf Seiten der Autorinnen“, so Bergmann. „Nur 20 Prozent aller gespielten Stücke stammen aus der Feder einer Frau. In der kommenden Spielzeit können Sie im KLEINEN HAUS viele Texte hervorragender Autorinnen erleben.“
Die Saison im SCHAUSPIEL eröffnet am 3. Oktober mit Die neuen Todsünden: Sieben Autorinnen aus dem europäischen Raum schreiben für das STAATSTHEATER je ein Kurzdrama über die Verwerfungen der globalen Welt. Unter spartenübergreifender Beteiligung von OPER und BALLETT verwebt
Schauspieldirektorin Anna Bergmann diese Texte zu einem großen Ensembleabend mit Tänzer*innen und Opernsänger*innen, in dem es nicht nur um die Sünden, sondern auch um die Stärken Europas geht. Bereits 1925 benannte Mahatma Gandhi die in seinen Augen größten Vergehen der Menschheit, die Todsünden der modernen Gesellschaft: Politik ohne Prinzipien, Reichtum ohne Arbeit, Genuss ohne Gewissen, Wissen ohne Charakter, Geschäft ohne Moral, Wissenschaft ohne Menschlichkeit, Religion ohne Opfer. Wie steht es in der digitalisierten und globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts um Gandhis Thesen? Wo verrät das auf hohen Idealen errichtete Europa seine eigenen Prinzipien und Maximen? Auf Die neuen Todsünden folgt im Dezember eine weitere Uraufführung. Toni Erdmann, der Karlsruher Autorin und Filmemacherin Maren Ade erzählt eine tief berührende Vater-Tochter-Geschichte voller Humor und Situationskomik. Eine Neuentdeckung für die deutsche Bühne ist der 1839 erschiene Theatertext Gabriel von George Sand, der ein aufregendes Spiel mit Geschlechterrollen und einen Erbschaftskrimi verknüpft.
Im STUDIO eröffnet das SCHAUSPIEL am 2. Oktober mit der DEUTSCHEN ERSTAUFFÜHRUNG von Virginie Despentes´ Bestseller-Roman Apokalypse Baby, der Thriller, Roadmovie, Sozialsatire und Liebesgeschichte zugleich ist. Von einer leidenschaftlichen und alle Konventionen sprengenden Liebe erzählen sowohl Ingeborg Bachmanns berühmtes Hörspiel Der gute Gott von Manhattan als auch August Strindbergs Fräulein Julie. In Zeiten des Lockdowns haben die Ensemblemitglieder in Eigenregie Corona-Solos erarbeitet, die im Rahmen eines kleinen Festivals im Herbst 2020 gezeigt werden. Außerdem bringt das Schauspiel Jonathan Safran Foers neues Buch Wir sind das Klima auf die Bühne. „Denn wir können uns nicht in der Masse verstecken und warten bis etwas passiert. Wir müssen was tun – jede*r von uns!“, so Bergmann.
Otto Thoß, Leiter des JUNGEN STAATSTHATERS, stellte ebenfalls sein Programm vor: „Das JUNGE STAATSTHEATER will mit seinem Programm zur Diskussion anregen und damit jungen Menschen helfen, Haltung anzunehmen. Denn wieviel Kraft in Kindern und Jugendlichen steckt, beweist nicht zuletzt die „fridays for future“-Bewegung. In unserer sich ständig verändernden Gegenwart sollten Kinder von Anfang an – und Erwachsene immer wieder neu – mündige und tolerante Bürger*innen werden, um unsere offene Gesellschaft zu leben. Dazu kann Theater einen entscheidenden Beitrag leisten“, so Thoß. Mit Der Trafikant, dem Erfolgsroman von Robert Seethaler, und mit Katzelmacher von Rainer Werner Fassbinder wird das jugendliche Publikum anregt, eine eigene Haltung zu entwickeln. In Der Trafikant muss Franz Huchel in einer für ihn völlig unübersichtlichen Großstadt, erschüttert von ihm bislang unbekannten Gefühlen und konfrontiert mit den Auswüchsen der nationalsozialistischen Ideologie lernen sich zu behaupten, ohne seine Überzeugungen zu verraten. Der 1968 entstandene Theatertext Katzelmacher des Regisseurs und Schauspielers Rainer Werner Fassbinder erzählt von Ausgrenzungsmechanismen, Machtmissbrauch, Schuldzuschreibung und Zukunftsangst und ist damit heute wieder hochaktuell. Wie weit darf die Politik gehen und Grundrechte einschränken, wenn es um die Gesundheit der Bevölkerung geht? Mit dem Bestseller Corpus Delicti von Juli Zeh wird Fragen nachgegangen, die gerade ganz Europa beschäftigen.
Nach den großen Erfolgen der musikalischen Weihnachtsmärchen Aschenputtel und Max und Moritz, lädt das JUNGE STAATSTHEATER zu magischen Erzählungen aus dem Orient ein. Mit 1001 Nacht verzaubern Regisseur Jakob Weiss, der dem Karlsruher Publikum gut bekannt ist, und die Pop-Sängerin Naima Husseini die ganze Familie. Hier bezieht eine junge Frau angstfrei Stellung in einer Situation, vor der andere davonlaufen würden. Passend zur Mitmachausstellung im Badischen Landesmuseum zeigt das JUST ab März Der Räuber Hotzenplotz als Theaterspaß für die ganze Familie mit Publikumsliebling Lodi Doumit in der Titelrolle. „Gerechtigkeit muss wiederhergestellt werden!“ ist die klare Haltung von Kasperl und Seppel, die ihre Handlungen vorantreibt.
„Gerade jetzt, in Zeiten physischer Distanz, sind Austausch und Begegnung besonders wichtig, deshalb möchte das VOLKSTHEATER mit neuen Projekten und Angeboten dazu einladen, das Theater als einen Ort für Austausch, Diskurs und Veränderung zu nutzen, an dem Bürger*innen der Stadt ihre Erfahrungen, Gedanken, Themen und Ideen auf der Bühne teilen können. Probieren Sie neue Verhaltensweisen aus, zeigen Sie Haltung, seien Sie neugierig, experimentierfreudig und damit Teil einer offenen, toleranten und gerechten Gesellschaft!“, so Stefanie Heiner, Leiterin des VOLKSTHEATERS. Im November 2020 dürfen Sie sich auf eine mit Spannung erwartete Premiere aus der vergangenen Spielzeit, Beziehungsweise, freuen. Das Tanzstück, in dem es um Familienbeziehungen gehen wird, bezieht sich auch auf die vergangenen Monate und zeigt, wie Corona die Verhältnisse von Nähe und Distanz innerhalb von Familien verändert hat. Stefanie Heiner arbeitet hierfür wieder mit Erika Hoppe, der Choreografin des packenden Tanzabends Sogwirkung zusammen. Im Februar 2021 startet das VOLKSTHEATER in Kooperation mit dem STAATSBALLETT mit der ersten Ausgabe der neuen Reihe Alles Tanzt! Halbstark. Jugendliche werden eingeladen, Tanz als Ausdrucksform für sich zu entdecken und mit Bewegung und Musik zu experimentieren. Dabei können sie sich nicht nur körperlich und kreativ entfalten, sondern treffen auch auf andere, mit denen sie sonst wenig gemein hätten. Halbstark zeigt die allgegenwärtigen Männlichkeitsbilder, zu denen junge Männer eine Haltung entwickeln müssen und wird die erste Zusammenarbeit von Stefanie Heiner mit Tänzer und Choreograf Tiago Manquinho sein, der als Hauschoreograf am Staatstheater Braunschweig und als künstlerischer Leiter des Tanzprojekts tanzwärts in Hameln tätig war.
Und auch im Volkstheater ist Haltung gefragt, denn um Adorno zu zitieren: Es gibt kein richtiges Leben im Falschen! Die griechische Regisseurin Eleni Efthymiou inszeniert mit Wenn nicht wir, wann dann? einen poetischen Abend zum Thema Widerstand. Karlsruher*innen entwerfen Bilder des Ungehorsams und stellen sich die Frage: Für welche Zukunft lohnt es, sich zu engagieren? Im Juni 2021 stehen schließlich taube und hörende Bürger*innen in Das Prickeln der Haut gemeinsam auf der Bühne. Es entsteht eine sinnliche Begegnung mit den eigenen Ängsten und wortwörtlich: Theater für alle! Für alle Inszenierungsprojekte und die Volkstheaterclubs können sich Karlsruherinnen und Karlsruher ab sofort anmelden.
Der Geschäftsführende Direktor Johannes Graf-Hauber erklärte: „Abgesagte Vorstellungen können wir leider nicht alle nachholen aber wir können bei der Verrechnung der Karten dafür reagieren. Die Tauschgutscheine aus der letzten Spielzeit sowie aus der jetzigen 2019/20 akzeptieren wir dieses Jahr auch beim Bezahlen des Abos für die kommende Spielzeit! Im Falle von Einschränkungen werden Abonnent*innen von unserem Kartenservice bevorzugt behandelt. Es lohnt sich also, Abonnent*in zu bleiben und auch zu werden! Nach zwei Jahren heben wir die Eintrittspreise ab September 2020 wieder etwas an – um durchschnittlich 4 Prozent. Hingegen wird bei der Buchung im Webshop die Webgebühr von 2 Euro wegfallen. Die Preise am BADISCHEN STAATSTHEATER werden weiterhin zu den günstigsten in Deutschland zählen.“
„Mit unserem vielfältigen Spielplan setzen wir insgesamt ein Zeichen des Optimismus“, so Peter Spuhler. Das große Theaterfest für alle zur Saisoneröffnung findet am 19.9.20 statt. Für den September und Oktober beginnt der Vorverkauf am 15.7.20. (Abonnent*innen und Mitglieder der Gesellschaft der Freunde bereits am 29.6.20). Für alle weiteren Monate kann man ab 14.9.20 Karten erwerben. Beim Kauf von Karten im Internet wird künftig kein Aufschlag mehr verlangt, allerdings steigen die Kartenpreise turnusgemäß. Das STAATSTHEATER bleibt dennoch eines der günstigsten Häuser seiner Größe in Deutschland.
Badisches Staatstheater Karlsruhe
Baumeisterstr. 11
76137 Karlsruhe
Telefon: +49 (721) 3557122138-232
http://www.staatstheater.karlsruhe.de/
Pressereferentin
Telefon: +49 (721) 201800733
E-Mail: olivia.brendle@staatstheater.karlsruhe.de