Die Idee zu diesem Vorhaben entstand aus der Evaluation des PowerBus Projektes. Seit einem Jahr wurde nun an diesem neuen Vorhaben gearbeitet. Einerseits sollte die Werderaner Insel als Kleinod der Stadt weiter per ÖPNV erschlossen werden. Andererseits bot sich die zur Diskussion stehende Strecke durch die kleinen Straßen der Altstadt Werders für den Einsatz eines elektrisch betriebenen Kleinbusses förmlich an. Störender Lärm und Emissionen werden vermieden, schmalere Straßen können eingebunden werden.
Mit der Linie E30 gelangt man nun unter anderem zum alten Rathaus, dem Sportplatz, Ruderclub und Schützenhaus und wieder zurück zum Plantagenplatz. Die Befahrung mit dem bisher auf die Insel führenden Linienbus 630 war bis dahin nur bis zum Markt möglich.
Erwartungen an die neue Linie sind: eine attraktive Alternative zum motorisierten Individualverkehr zu bieten, weitere touristisch wertvolle Stadtgebiete an den ÖPNV anzuschließen und Erfahrungen mit dem Handling eines E-Busses zu sammeln.
Dazu wird der Betrieb der Linie im Rahmen einer Studie von Studenten der TU-Dresden wissenschaftlich begleitet. Neben der Erfassung von Bedarf und Potential soll hierbei auch die Eignung der Linie für eine spätere Bedienung durch autonom fahrende Busse ausgelotet werden.
Manuela Saß, Bürgermeisterin der Stadt Werder (Havel):
"Nach der Einweihung der E-Ladesäulen auf unserem Altstadtparkplatz und der Ausstattung der städtischen Fahrzeugflotte mit zwei E-Autos ist dieses tolle Pilotprojekt im Land Brandenburg ein nächster Schritt zur Elektromobilität in der Region. Der wendige, flüsterleise und emissionsfreie E30 passt auch hervorragend in die touristische Erschließung unserer Insel. Gäste, die nicht so gut zu Fuß sind, können vom Busknoten und der Tourist-Information am Plantagenplatz nun schnell und im kurzen Takt das Herz der Altstadt erreichen. Und kostenlos macht das Ausprobieren sogar noch mehr Spaß."
Rainer Genilke, Staatssekretär im Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung:
"Ich freue mich über innovative Angebote in den Regionen des Landes. Elektromobilität ermöglicht einen leisen und sauberen ÖPNV und bietet damit eine gute Ergänzung zu herkömmlichen Antriebsarten. Davon profitieren besonders die Innenstädte."
Wolfgang Blasig, Landrat des Landkreises Potsdam-Mittelmark:
"Wir wollen im Landkreis den ÖPNV weiter voranbringen. Im neuen Nahverkehrsplan ist das Themenfeld elektrisches und autonomes Fahren mit dem Testfeld Altstadtinsel Werder (Havel)
noch als eine zukünftige Maßnahme aufgenommen. Wir sind stolz, dass der Landkreis diese Maßnahme bereits jetzt umsetzen kann. Gerade Werder ist als wachsende, innovative Region für das Modellprojekt prädestiniert."
Susanne Henckel, Geschäftsführerin Verkehrsverbund Berlin – Brandenburg:
"Die Verkehrswende nimmt Fahrt auf! Alternative Antriebe sind nun endlich auf dem Vormarsch, allen voran die Elektrifizierung. Und natürlich geht es dabei im ÖPNV nicht nur um die emissionsfreie Schiene, auch der Busverkehr muss mit seinen Fahrzeugen mitziehen, und das tut er. Oft sind es die regional gestarteten Pilotprojekte, die große Ausstrahlung haben. Nach den Plusbuslinien schreitet regiobus nun auch mit dem ersten batteriebetriebenen E-Bus im regulären Linienbetrieb voran, darüber freue ich mich sehr. Der VBB unterstützt hier gerne die weitere Entwicklung."
Hans-Jürgen Hennig, Geschäftsführer der regiobus Potsdam Mittelmark GmbH
"Für regiobus ist dieser Schritt folgerichtig auf dem Weg zum weiteren Ausbau einer nachhaltigen Mobilität. Uns geht es dabei wie immer um sinnvolle, der jeweiligen Aufgabe angemessene Lösungsansätze. Unser Erfolgsprodukt powerbus wird so fortgeführt und verspricht in Kooperation mit der TU Dresden ein interessantes Prüflabor für autonomes Fahren unter realen Bedingungen zu werden."
Für die Nutzerinnen ergeben sich neben der Fahrt mit einem umweltfreundlichen Elektro- Kleinbus mit 6 Sitzplätzen folgende Fahrplanänderungen:
Linie E30 (Insellinie Werder (Havel))
Die neue regiobus-Linie E30 übernimmt die Bedienung der Insel in Werder (Havel). Die Linie verkehrt von Montag bis Samstag jeweils von 9:10 Uhr bis 12:40 Uhr und von 13:40 Uhr bis 16:40 Uhr im 30-Minuten-Takt in einem Rundkurs mit acht Haltestellen von der Post durch die Altstadt auf der Insel und zurück. An der Start- und Endhaltestelle Werder (Havel), Post bestehen Anschlüsse in Richtung Bahnhof sowie von und nach Potsdam, Glindow und Beelitz. Neben der vorhandenen Haltestelle Werder (Havel), Markt werden auf dem Linienweg sechs weitere (neue) Haltestellen bedient.
Linie 630
Mit Einführung der neuen Linie E30 entfällt die Bedienung der Haltestelle Werder (Havel), Markt. Zudem verkehrt die Linie an Samstagen mit allen Fahrten über die Haltestelle Wachtelwinkel. Der Abschnitt von Am Gutshof <> Strengbrücke wird samstags nicht mehr von der Linie 630 bedient.
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