10 Punkte für gute Zusammenarbeit

Die OECD hat im Herbst 2019 in ihrem Gutachten die Stärken und Schwächen der Metropolregion Hamburg klar benannt. Ihre Empfehlungen sollten helfen, die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit der Metropolregion Hamburg zu stärken. Daraus haben die Träger der Metropolregion Hamburg in acht Arbeitsgruppen knapp 100 konkrete Vorschläge erarbeitet, um die Region erfolgreicher, attraktiver und nachhaltiger zu gestalten. Nun empfiehlt der Regionsrat, 10 davon mit Priorität umzusetzen.

Die Metropolregion Hamburg hat sich als erste deutsche Region einer kritischen Betrachtung durch die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gestellt. Die OECD beleuchtet in dem Gutachten, wie die Metropolregion Hamburg im internationalen Vergleich in Bereichen der Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit aufgestellt ist. Sie hat im Herbst 2019 Empfehlungen vorgelegt, die helfen sollen, Produktivitätspotenziale zu heben und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, einen beschleunigten Wachstumspfad einzuschlagen und die Lebensqualität der in der Region lebenden Menschen zu steigern.

Die Träger der Metropolregion hatten daraufhin acht Arbeitspakete geschnürt, in denen sie Vorschläge für die Umsetzung erarbeitet haben. Konkret wurden knapp 100 Vorschläge für Maßnahmen abgeleitet, die helfen sollen, die Rolle der Metropolregion Hamburg als Motor Norddeutschlands weiter auszubauen. Die Vorschläge richten sich an die Handlungsfelder erneuerbare Energien, Innovation, Planung, Wohnen, Verkehr, Fachkräfte, Tourismus und Vermarktung.

Nun hat sich der Regionsrat, oberstes Gremium der Metropolregion Hamburg, mit diesen Vorschlägen befasst. Dazu Andreas Rieckhof, Vorsitzender des Regionsrats der Metropolregion Hamburg und Staatsrat der Hamburger Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation und nach der Sitzung: „Wir haben uns vorgenommen, die Metropolregion Hamburg im nationalen und internationalen Wettbewerb nach vorn zu bringen. Sie soll nicht nur als Ort von hoher Lebensqualität, sondern noch mehr als bisher als hervorragender Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort glänzen. Mit der von der OECD vorgeschlagenen und auch im neuen Hamburger Koalitionsvertrag erwähnten möglichen Gründung einer „Norddeutschen Innovationsagentur“ könnte die Zusammenarbeit in der Region im Idealfall einen großen Schritt nach vorn machen“.

In der Gesamtschau der aufgeführten Empfehlungen sieht der Regionsrat 10 Vorhaben als für die gemeinschaftliche Entwicklung besonders bedeutend an. Sie sollen prioritär umgesetzt werden. Nicht jede dieser Empfehlungen muss und kann innerhalb der Struktur der Metropolregion Hamburg umgesetzt werden. Der Regionsrat bittet daher alle Träger und Akteure der Metropolregion Hamburg, an der Umsetzung folgender Vorschläge mitzuwirken:

Mitte 2021 sollen nach dem Wunsch des Regionsrats erste Ergebnisse vorliegen. Auch die weiteren Empfehlungen werden weiterverfolgt.

Weitere Stimmen aus der Metropolregion Hamburg:

Birgit Honé, Ministerin im Niedersächsischen Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung:
„Die OECD hat in ihrem Bericht die Potentiale der Metropolregion Hamburg im Bereich der erneuerbaren Energien sowie der Herstellung und dem Einsatz von grünem Wasserstoff herausgestellt. Gerade hier liegt aus meiner Sicht ein ganz zentrales Handlungsfeld, um unsere Klimaziele zu erreichen und gleichzeitig die Innnovationsfähigkeit der Wirtschaft voranzutreiben. Denn in diesem Bereich ergänzen sich naturräumliche Voraussetzungen und wirtschaftliche Kompetenz optimal.“

Kristina Herbst, Staatssekretärin im Ministerium für Inneres, ländliche Räume, Integration und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein:
„Wir können als Metropolregion Hamburg in den Bereichen Innovation, Erneuerbare Energien und Wissenschaft sehr viel erreichen und voranbringen, wenn wir, wie jetzt geplant, unsere Kräfte noch stärker bündeln. Ich begrüße es deshalb, dass eine Innovationsstrategie für die Metropolregion entwickelt werden soll. Ich freue mich auch, dass das Thema Wohnraum einen besonderen Schwerpunkt bildet und dort besonderes Augenmerk auf eine flächensparende und kompakte Siedlungsentwicklung gelegt werden soll. In Schleswig-Holstein verfolgen wir bereits jetzt mit speziellen Förderprogrammen das Ziel, innerörtlich zusätzlichen Wohnraum zu schaffen.“

Dr. Antje Draheim, Staatssekretärin für Bundesangelegenheiten und Bevollmächtigte des Landes Mecklenburg-Vorpommern beim Bund:
„Nach Aussage der OECD verringert eine hohe Verwaltungsfragmentierung, z.B. bei der Raumplanung, das BIP einer Region um bis zu 6 Prozent. Auf Basis eines gemeinsamen Regionalen Entwicklungskonzeptes werden deshalb künftig alle Planungsträger der Region ihre Planungen regelmäßig untereinander abstimmen. Das umfasst etwa die Schaffung von Wohnraum, den Ausbau nachhaltiger und effizienter Verkehrssysteme, den Erhalt siedlungsnaher Freiräume, die Bereitstellung nachhaltiger und passgenauer Industrie- und Gewerbeflächen oder die Entwicklung großräumiger Biotopverbundsysteme.“

Kai-Uwe Bielefeld, Landrat des Landkreises Cuxhaven:
„Die OECD – Studie hat uns durch ihren Blick von außen viele aufschlussreiche Aspekte für die Weiterentwicklung der Metropolregion Hamburg vermittelt. Die dabei aufgerufenen Themen sind auch für die kommunalen Träger der Metropolregion bedeutsam. Wir wollen uns in den jetzt definierten acht Handlungsfeldern gemeinsam mit den übrigen Trägern engagiert einbringen und so die Stärkung der Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit unseres dynamischen Wirtschafts- und Lebensraumes vorantreiben.“

Lars Schöning, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Lübeck und Mitglied des Vorstandes der Initiativ pro Metropolregion Hamburg e.V. (IMH):
„Endlich beginnen wir mit dringend notwendigen Verbesserungen. Mehr Innovationen, Stärkung von Erneuerbaren Energien in Verbindung mit grünem Wasserstoff und Fachkräfteangebot sowie erhöhte Sichtbarkeit: Davon profitiert die gesamte Region. Dies darf aber nur der Einstieg in einen Aufholprozess sein, denn in Sachen Wirtschaftswachstum bleibt die Metropolregion seit längerem hinter anderen deutschen und nordeuropäischen Regionen zurück. Wir müssen die vorgeschlagenen Maßnahmen realisieren und regelmäßig evaluieren. Ehrgeiz und Mut sind weiterhin nötig, um die Metropolregion Hamburg nachhaltig nach vorn zu bringen."

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