Johannes Bohnet hat seine Liebe zum Holz in die Wiege gelegt bekommen, er stammt sozusagen aus einer „Schreinerdynastie“. Seine Eltern, seine beiden Großväter und Urgroßväter sind und waren Schreiner. Was lag also näher, als wenn der jüngste Spross der Bohnets auch diesen Weg beschreitet. Aber nicht im väterlichen Betrieb, sondern „auswärts“. Wobei auswärts das knapp acht Kilometer entfernte Pfalzgrafenweiler bedeutet. Hier befindet sich die Schreinerei rodi BANKEN & OBJEKTE, die den 20-Jährigen ausbildet.
„Johannes ist uns schon vor drei Jahren, als er sein Schülerpraktikum absolvierte, positiv ausgefallen. Umso mehr haben wir uns gefreut, als er sich für eine Ausbildung in unserem Betrieb entschieden hat“, berichtet Marius Dieterle, Betriebsleiter und Ausbilder des Unternehmens. Er arbeite selbständig und motiviert, sei bei den Kollegen sehr beliebt und habe sich in seiner Ausbildung ein immenses Fachwissen angeeignet. Dass seine Noten in der Berufsschule immer eine 1 vor dem Komma enthielten, sei zu erwarten gewesen, so Dieterle voll des Lobes.
Und wenn ein erfüllter, zum Teil anstrengender Arbeitsalltag, Schule und ÜBA nicht schon genug wären, nimmt Johannes Bohnet auch noch an Berufsinformationsveranstaltungen in Schulen teil, wo er federführend mit weiteren Azubis, interessierten Schülern das Berufsbild des Schreiners vorstellt und für eine Ausbildung im Handwerk trommelt. Der Fleiß und das Engagement des jungen Mannes wurden belohnt: Sein Ausbildungsbetrieb ermöglichte ihm, den LKW-Führerschein zu machen. Keine Frage, dass er auch hier die Prüfung mit Bravour bestand. Das Interesse für große Maschinen war bei Johannes sowieso schon gegeben, denn in seiner Freizeit schraubt er an alten Traktoren und Unimogs und fährt diese auch.
An seinem Beruf schätzt der junge Mann, der sich neben Schule und Beruf ehrenamtlich beim CVJM engagiert, dass er am Ende eines Arbeitstages sieht, was er getan hat. „Ich mache Möbel, baue sie anschließend beim Kunden ein und sehe dann wie sie sich ins Gesamtbild fügen. Natürlich bin ich auch ein wenig stolz auf mein Geschaffenes und wenn der Kunde sich freut, dann bin ich sehr glücklich. Der angehende Schreiner, der nach seiner Ausbildung bei seinem Ausbildungsbetrieb als Schreinergeselle arbeiten wird, ist mit Begeisterung dabei: Ich gehe jeden Tag gerne zur Arbeit. „Die Arbeit mit Holz und Händen ist genau mein Ding und das, was ich immer machen wollte.“
Die Firma rodi BANKEN & OBJEKTE ist ein Innenausbaubetrieb mit 25 Mitarbeitern, davon sechs Schreiner-Azubis. Kreative Ideen, innovative Ansätze und ungewöhnliche Umsetzung, das zeichnet „Made by Rodi“ aus. Von Rolf Dieterle 1958 als Bau- und Möbelschreinerei gegründet – der Name des Unternehmens ergibt sich aus den Anfangsbuchstaben seines Vor- und Nachnamens, übernahm sein Sohn Peter im Jahr 2001 den Betrieb. Seit 2018 ist auch die dritte Generation im Unternehmen tätig: Marius Dieterle, gelernter Schreinermeister und Holztechniker. Einen entscheidenden Anteil am Erfolg des Unternehmens hat die Symbiose von traditionellen Handwerkstechniken in Verbindung mit einem topmodernen Maschinenpark. Seit 2003 wurden 19 junge Menschen zum Schreiner ausgebildet.
Harald Herrmann, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen und Dr. Joachim Eisert, Hauptgeschäftsführer, wiesen bei der Übergabe der Ehrenurkunde und einem Geldpräsent an Johannes Bohnet darauf hin, dass der Betrieb immer ein gehöriges Stück zu guten Ausbildungsleistungen mit beitrage.
Mit der Auszeichnung zum „Lehrling des Monats“, so Herrmann weiter, solle aber auch der Vorbildcharakter von jungen Erwachsenen hervorgehoben werden. „Schön wäre es, wenn auf diesem Weg ein Ansporn für andere geschaffen werden könnte, eine Ausbildung im Handwerk zu beginnen.“
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