Fund von weißem Phosphor am Surferstrand am Steinhuder Meer

Die Region Hannover hat am späten Sonntagabend, 5. Juli 2020, nach einem Phosphorfund Teilbereiche des Ufers am Steinhuder Meer vorsorglich abgesperrt. Eine 28-jährige Frau hatte am späten Sonntagnachmittag am sogenannten Surferstrand am Nordufer einen vermeintlichen Bernstein aus dem Wasser aufgelesen und in die Tasche gesteckt. Der „Stein“ – es handelt sich um ein Stück weißer Phosphor – entzündete sich, die Frau erlitt Verbrennungen zweiten Grades und wurde zur Behandlung in die Medizinische Hochschule Hannover gebracht.

Die Region Hannover – Eigentümerin des Surferstrandes – veranlasste zunächst die Sperrung des Surferstrandes, der Badestrandes am Nordufer und der Badeinsel in Steinhude. Am Montagmorgen wurden bis auf einen Teilbereich des Surferstrands wieder aufgehoben. Der betroffene Bereich konnte eng eingegrenzt werden auf einen Abschnitt des Surfstrands, an dem im Frühjahr Sand aufgeschwemmt worden war. „Der Sand, der dort aufgeschüttet wurde, stammt aus dem Steinhuder Meer und ist im Zuge der Entschlammung im Frühjahr angefallen“, erläutert Sonja Papenfuß, Leiterin des Fachbereichs Umwelt der Region Hannover. „Schon früher hat es Phosphorfunde am Steinhuder Meer gegeben. Es handelt sich dabei um Munitionsreste aus dem Zweiten Weltkrieg.“

Die Region Hannover warnt nun ausdrücklich davor, Steine oder andere aus dem Wasser des Steinhuder Meers oder am Ufer aufzusammeln und mitzunehmen. Entsprechende Schilder werden im Laufe des heutigen Montags aufgestellt. Kinder sollten am Surfstrand nicht spielen. Eine komplette Sperrung des Uferbereichs ist nicht vorgesehen. „An vielen Stellen in Deutschland gibt es nach wie vor Munitionsreste, zum Beispiel an der Ostsee“, sagt Papenfuß. „Vermeintlich harmlose Funde, die nur wie Kieselsteine aussehen, sind deshalb mit Vorsicht zu behandeln.“

Die Phosphorreste, die die Frau am Sonntag gefunden hatte, konnten nicht geborgen werden – die Finderin hatte sie zurück ins Wasser geworfen, nachdem sie sich entzündet hatten. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst ist am Montagvormittag vor Ort und prüft die Lage.

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