- Der sentix Konjunkturindex für Euroland verbessert sich im Juli zum dritten Mal in Folge auf -18,2 Punkte. Die Lagewerte steigen um 12 Punkte, die Erwartungen sinken dagegen leicht.
- Auch für Deutschland notieren wir dir dritte Verbesserung in Folge. Die Anleger erwarten aber dennoch, dass die Corona-Verluste binnen eines Jahres nicht vollständig ausgeglichen werden.
- International am besten stehen zum einen die asiatische Region ex Japan sowie in Europa Österreich und die Schweiz dar. In allen drei Fällen liegen die Gesamtindizes nur noch wenig im Minus. Am anderen Ende des Spektrums enttäuscht die Region Lateinamerika, die sich kaum verbessern kann. Die USA verbessern sich ebenfalls nur wenig.
Kommentierung der Umfrageergebnisse von Juli 2020
Dritter Anstieg in Folge
Die sentix Konjunkturindizes für Euroland sowie für viele andere Regionen verbessern sich im Juli zum dritten Mal in Folge. Der Euroland-Gesamtindex steigt um 6,6 Punkte auf -18,2 Punkte. Den größten Sprung nach vorne machen die Werte für die Schweiz. Hier steigt der Gesamtindex von -14,4 Punkte auf -1,6 Punkte! Dennoch scheint zu großer Optimismus fehl am Platze. Zum einen sinken die Erwartungen in fast allen Regionen leicht. Zum anderen gehen die Anleger nach wie vor davon aus, dass die Corona-bedingten Wirtschaftseinbrüche binnen eines Jahres nicht ausgeglichen werden können!
Euroland: Verhaltene Freude
Der Prozess der wirtschaftlichen Erholung, der durch die Öffnungsschritte nach dem fast völligen Stillstand der Wirtschaft seit Ende April begonnen hat, setzt sich Anfang Juli im dritten Monat in Folge fort. In früheren Zeiten wäre ein dreimaliger Anstieg des sentix Konjunkturindex als klares Zeichen eines neuen Aufschwungs zu werten gewesen. Doch ist dies diesmal differenzierter zu betrachten. Zunächst zu den Fakten: Die Lagewerte steigen kräftig um 12 Punkte auf -49,5 Punkte. Dies ist einerseits eine spürbare Verbesserung, andererseits befindet sich die Wirtschaft damit noch immer in der Kontraktion. Die Erwartungen liegen bei +19,5 Punkten. Damit dürfte der Erholungsprozess andauern. Doch der Rückgang der Erwartungen zum jetzigen Zeitpunkt ist als kleine Enttäuschung zu verbuchen.
Hinter dieser Entwicklung steht offenbar die Erwartung der Anleger, dass die Erholung nach dem „lock-down“ zwar noch andauert, aber nicht zu einer vollständigen „Genesung“ der Konjunktur führt. In einer Sonderumfrage haben wir erneut abgefragt, in welchem Umfang die Corona-bedingten Konjunkturverluste binnen Jahresfrist ausgeglichen werden. Erneut äußern die Anleger die Erwartung, dass dies nur zu rund 60% in Euroland der Fall sein wird.
Es hat sich also in den letzten vier Wochen keine verbesserte Langfristperspektive für die Anleger ergeben. Die sinkenden Erwartungen sind demnach ein Zeichen, dass eine Gefahr besteht, dass dem „Aufschwung“ schon im Sommer die Puste ausgehen könnte.
Deutschland: Drei Anstiege und doch nicht über den Berg
Auch in Deutschland verbessert sich der sentix Konjunkturindex zum dritten Mal in Folge auf -10,5 Punkte. Die Lagewerte bleiben aber auch hierzulande mit -40,8 Punkte im tiefroten Bereich. Die von sentix befragten Anleger glauben, dass binnen eines Jahres nur rund 65% des Einbruchs in der Wirtschaftsleistung wieder wettgemacht werden kann. Das umfangreiche Konjunkturpaket der Regierung hat hier keinen besonders positiven Eindruck bei den Anlegern hinterlassen.
USA: Weiter unterdurchschnittlich
Die USA haben ihre besondere, positive Dynamik in der wirtschaftlichen Entwicklung, die wir vor Corona so oft betont haben, im Zuge der Corona-Krise eingebüßt. Der Gesamtindex steigt zwar auch in den USA zum dritten Mal in Folge, aber die Lagewerte bleiben mit -43 Punkten ebenso schwach, wie beispielsweise in Europa. Kritisch ist dagegen der Rückgang bei den Erwartungswerten. Mit -8,3 Punkten auf +13 Punkte handelt es sich um den größten Rückgang aller von sentix betrachteten Regionen. Die Anleger sorgen sich um die „zweite Welle“ offenbar sehr.
Lateinamerika: Desaster
Die konjunkturelle Lage in Südamerika bleibt desaströs. Schon seit Mitte 2018 ist diese Region die schwächste im internationalen Kontext und befindet sich seitdem in der Dauerkrise. Mit der Corona-Pandemie hat sich die tiefe Rezession verstärkt. Die aktuellen Daten und erneut negative Erwartungswerte unterstreichen, dass sich an diesem Befund so schnell nichts ändern wird.
Hintergrundinformationen und Methodik
Aktuelle Reports und Dokumentation: https://www.sentix.de/index.php/sentix-Economic-News/
Charts und Tabellen: https://www.sentix.de/index.php/sentix-Economic-Factsheets/konjunktur-auf-einen-blick.html
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