Laut der aktuell veröffentlichten Studie des internationalen Kreditversicherers Atradius waren auf die gesamte Region bezogen 43 % der insgesamt ausgestellten Rechnungen zum Fälligkeitsdatum unbezahlt. Im Vergleich zum Vorjahr (25 %) ist dies ein erheblicher Anstieg. Auch die Anzahl der Rechnungen, die mit mehr als 90 Tage überfällig sind, hat sich im Vergleich zum Vorjahr auf 13 % verdoppelt. Darüber hinaus wurden 4 % des Gesamtwertes der ausstehenden Rechnungen abgeschrieben.
Besonders in den USA haben sich die Werte verschlechtert. Bereits in der Umfrage des vergangenen Jahres war eine Trendwende hin zu einem Anstieg der Zahlungsverzögerungen abzusehen. Grund waren die anhaltenden handelspolitischen Konflikte und die konjunkturelle Abschwächung der Weltwirtschaft. Covid-19 hat diesen Trend noch einmal verschärft. Unternehmen in den gesamten USA berichten im Jahresvergleich über einen Anstieg der Zahlungsausfälle von 72 %. Länderübergreifend zeigen Sektoren wie Chemie, Papier, Automobilindustrie und Agrarwirtschaft Anzeichen von zunehmendem wirtschaftlichem Stress. So musste die mexikanische Papierindustrie beispielsweise 8 % des Gesamtwerts der Forderungen als uneinbringlich abschreiben. In Kanada waren 40 % des Gesamtwertes der B2B-Rechnungen aus den Branchen Agrar-, Lebensmittel- und Chemie überfällig.
Alle drei Länder befinden sich mittlerweile in einer Rezession und die Aussichten sind düster. „Jährliche Erhebungen zum Verhalten und zur Stimmung von Unternehmen können einen sehr guten Einblick in die Widerstandsfähigkeit einer Region geben. Das Zahlungsmoralbarometer 2020 für die USA, Mexiko und Kanada liefert uns zwei wichtige Erkenntnisse. Auf der einen Seite steht der dramatische Anstieg überfälliger Zahlungen und die offensichtlichen Anzeichen dafür, dass die Region sich bereits in der Rezession befindet. Auf der anderen Seite zeigen die Ergebnisse, dass die Unternehmen weiterhin optimistisch sind und auf eine bessere Zukunft und Wachstum hoffen – trotz der aktuell düsteren Zahlen. Beide Entwicklungen hängen selbstverständlich vom weiteren Verlauf der Covid-19-Krise und der Effektivität der Maßnahmen in den Regionen ab, um diese negativen Auswirkungen der Krise zu bewältigen“, so Andreas Tesch, Chief Market Officer von Atradius. Als Grund für den Optimismus gaben die befragten Unternehmen an, dass die Banken weiterhin Kredite zur Verfügung stellen werden und so die Auswirkungen des sich verschlechternden Cashflows abgefedert werden können. Zudem plant die Mehrheit der befragten Unternehmen, ihre Kreditmanagement-Prozesse zu verschärfen. Dafür wollen sie ihr Risikomanagement – wie zum Beispiel durch eine Kreditversicherung – auslagern, Risikokonzentrationen verringern sowie die Ressourcen zur Eintreibung von Schulden aufstocken.
Das Atradius Payment Practices Barometer ist eine jährliche Umfrage der Atradius N.V. zu den B2B-Zahlungspraktiken. Die USMCA-Ausgabe untersucht das Zahlungsverhalten in den USA, Mexiko und Kanada.
Das vollständige Payment Practice Barometer von Atradius kann kostenlos im Menüpunkt Publikationen unter www.atradius.de heruntergeladen werden.
Atradius ist ein globaler Anbieter von Kreditversicherungen, Bürgschaften, Inkassodienstleistungen und Wirtschaftsinformationen mit einer strategischen Präsenz in mehr als 50 Ländern. Die von Atradius angebotenen Produkte schützen Unternehmen weltweit vor den Ausfallrisiken beim Verkauf von Waren und Dienstleistungen auf Kredit. Atradius ist Mitglied der Grupo Catalana Occidente (GCO.MC), einer der größten Versicherer in Spanien und einer der größten Kreditversicherer der Welt. Weitere Informationen finden Sie online unter www.atradius.de.
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