Borreliose kann – rechtzeitig erkannt – mit Antibiotika behandelt werden Bei ihr handelt es sich um eine sogenannte Multisystemerkrankung, die viele Organe befallen kann, wie Haut, zentrales Nervensystem, Gelenke und das Herz. Warnzeichen ist eine rötlich-bläuliche Hautverfärbung, eine sogenannte Wanderröte (Erythema migrans) an der Stichstelle, die sich ringförmig ausbreitet. Gegen eine FSME gibt es bisher keine ursächliche Therapie, aber eine vorbeugende Impfung. FSME verläuft bei Kindern überwiegend leichter als bei Erwachsenen. Nur bei etwa 3-10% der Betroffenen treten neurologische Folgen auf, wie Konzentrationsstörungen, Lähmungserscheinungen oder Epilepsie. Die Impfung wird Personen empfohlen, die sich in ihrer Freizeit in Risikogebieten aufhalten sowie für Ferienreisende in Risikogebiete. Für Kinder gibt es spezielle Impfstoffe. Sie können laut Fachinformation ab zwölf Monaten geimpft werden. Kleine Kinder zwischen einem und zwei Jahren haben ein etwas erhöhtes Risiko nach der Impfung Fieber zu entwickeln. FSME-Risikogebiete in Deutschland befinden sich vor allem Bayern, Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen und in Sachsen.
In den letzten Jahren siedeln sich aufgrund der Trockenheit auch immer mehr andere Zeckenarten in Deutschland an, die z.B. kälteresistenter sind. Diese exotischen Arten können teilweise Tiere oder Menschen im Umkreis von bis zu zehn Metern wittern und diese auf mehrere Hundert Meter verfolgen. Sie können darüber hinaus gefährliche Krankheiten übertragen, wie das Mittelmeer-Fleckfieber oder das lebensgefährliche Krim-Kongo-Fieber. Mit letzterer Erkrankung können sich Menschen durch einen Hyalomma-Zeckenstich (Braunzecke) infizieren. Nur im Frühstadium ist das Krim-Kongo-Fieber gut behandelbar. Da die Ansteckungsgefahr beim Krim-Kongo-Fieber hoch ist, müssen Patienten evtl. isoliert werden. „Wenn die Zecke, die sich beim Kind festgesetzt hat, ungewöhnlich aussieht, sollten Eltern immer damit zum Kinder- und Jugendarzt. Wenn sich eine ‚normale‘ Zecke schwierig entfernen lässt oder Teile von ihr in der Stichstelle verblieben sind, ist ebenso ein Gang in die Praxis sinnvoll. Veränderungen – auch nach mehreren Wochen – an der Stichstelle, sollten Eltern dem Arzt zeigen“, rät Prof. Nentwich.
Weitere aktuelle Informationen rund um das Thema "Kindergesundheit" finden Sie auf der Internetseite des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) unter www.kinderaerzte-im-netz.de
Quellen:
- Robert Koch-Institut: Antworten auf häufig gestellte Fragen zur FSME-Impfung. Stand: 25.09.2019.
https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/FSME/FSME-Impfung/FSME-Impfung.html - Dobler G. Update zur Frühsommer- Meningoenzephalitis. MMW Fortschritte der Medizin 2020; 3/162, 40-43.
- Risch P. Was Zeckenstiche so gefährlich macht. HautinForm 2020; 1, 14-15.
- FSME: Risikogebiete in Deutschland (Stand: Januar 2020). Epid. Bull. 2020; 8, 3-20.
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2020/Ausgaben/08_20.pdf?__blob=publicationFile
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