„Sein realistischer Blick auf gesellschaftliche und kirchliche Entwicklungen und deren ethische Analyse werden fehlen“

Renovabis hat den plötzlichen Tod des Freiburger Moraltheologen Eberhard Schockenhoff, der mit 67 Jahren an den Folgen eines Unfalls starb, mit tiefer Betroffenheit zur Kenntnis genommen. Seine „aus christlichem Glauben heraus inspirierten ethischen Analysen, verbunden mit einem sehr realistischen Blick auf die gesellschaftliche und kirchliche Entwicklung, werden uns fehlen“, betont Renovabis-Geschäftsführer Burkhard Haneke.

Fast zwei Jahrzehnte (seit 2001) war Schockenhoff Mitglied des Nationalen bzw. Deutschen Ethikrats. Das aktuelle Heft 2/2020 der Zeitschrift „OST-WEST. Europäische Perspektiven“, die Renovabis gemeinsam mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken herausgibt, hat Eberhard Schockenhoff mit dem profunden friedensethischen Beitrag „Friede – Unfriede – Krieg“ eingeleitet, der zugleich zum Titel des gesamten Heftes wurde. Der renommierte Moraltheologe hatte erst 2018 in einem umfassenden Kompendium unter der Fragestellung „Kein Ende der Gewalt?“ eine Friedensethik für eine globalisierte Welt vorgelegt. Einige der von ihm darin aufgegriffenen Analysen hat Renovabis 2020 im gemeinsamen Jahresthemenfeld „Frieden leben“ der weltkirchlichen Hilfswerke und der Weltkirchereferate der deutschen (Erz-)Diözesen wahrgenommen und in seinen Materialien zur Sprache gebracht. Der Priester und Wissenschaftler Schockenhoff hatte — über den genannten Beitrag hinaus — mehrfach in Renovabis-Publikationen veröffentlicht.

Ein besonderes Feld der Zusammenarbeit eröffnete sich im Jahr 2016, als Professor Schockenhoff zum Präsidenten des Katholischen Akademischen Ausländerdienstes (KAAD) ernannt wurde. Renovabis fördert das Osteuropaprogramm (Stipendien) des KAAD jährlich mit 280.000 Euro. Im Vorstand des KAAD haben die Renovabis-Geschäftsführer Dr. Gerhard Albert (bis 2018) und seitdem Burkhard Haneke mit dem Verstorbenen gut zusammengearbeitet. „Auch in dem wichtigen Amt des KAAD-Präsidenten wird Eberhard Schockenhoff uns fehlen“, sagt Burkhard Haneke, „er hat diese Funktion sehr dynamisch, mit moderatem Führungsstil und mit großem interdisziplinären Überblick ausgeübt“.

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