Notfallversorgung ohne Vertragsärzte fährt direkt an die Wand!

Als „völlig absurd und schlichtweg falsch“ bezeichnet der Bundesvorsitzende des Virchowbundes die Verlautbarungen des Sektionssprechers „Strukturen Klinische Akut- und Notfallmedizin“ der „Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensivund Notfallmedizin“ (DIVI), Professor André Gries. Dieser behauptete, niedergelassene Ärzte hätten in der aktuellen Pandemie ihre Praxen geschlossen und seien für Patienten nicht erreichbar gewesen. Daher hätten, so die DIVI, die Vertragsärzte ihre Glaubwürdigkeit verspielt, auch in Zukunft eine tragende Rolle übernehmen zu können und nur die Kliniken hätten klare Führungskompetenz bewiesen.

„Mit letzteren Behauptungen lässt der Herr Kollege die Katze aus dem Sack“, stellt Dr. Dirk Heinrich fest. „Es geht hierbei nicht um Corona. Die Pandemie wird benutzt, um den zu erwartenden und notwendigen Abbau von Klinikstrukturen zu verhindern, indem er bei der Notfallversorgung ein Monopol des stationären Sektors durch den Ausbau der angeblich völlig überforderten Notaufnahmen fordert. Ich bin mir sicher, die Intensiv- und Notfallmediziner vor Ort haben kein Verständnis dafür, dass einer ihrer Funktionsträger unter Zuhilfenahme von falschen Behauptungen das Lied der Klinikmanager und Krankenhausgesellschaften singt und ihren niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen derart in den Rücken fällt“, erklärt der Bundesvorsitzende des Verbandes der niedergelassenen Ärzte Deutschlands (Virchowbund). Zumal die Äußerungen der DIVI mit keiner einzigen belastbaren Zahl hinterlegt seien.

Bemühe man jedoch die Zahlen, so werde schnell das Gegenteil der DIVI-Behauptungen sichtbar, erläutert Dr. Heinrich: Zu Beginn der Pandemie wurden erhebliche Fallzahlrückgänge von etwa 25 Prozent in den Notfallambulanzen der Krankenhäuser festgestellt. Zeitgleich stiegen die Hausbesuche im organisierten Notdienst der Kassenärztlichen Vereinigungen in den letzten beiden Märzwochen des Jahres 2020 um ca. 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr, so die Auswertungen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (ZI). Grund ist der Ausbau des fahrenden Bereitschaftsdienstes der Kassenärztlichen Vereinigungen.

Zeitgleich haben im März 113 und im April 868 Krankenhäuser Kurzarbeit angemeldet. Viele Kliniken haben darüber hinaus die Kurzarbeit umgangen, indem ein Überstundenabbau bei Ärzten und Pflegepersonal angeordnet wurde.

„Die Zahlen belegen also genau das Gegenteil der Behauptungen der DIVI. Sie widerlegen deshalb die Forderung der DIVI, dass bei einer Reform der Notfallversorgung der ambulante Bereich ausgeschlossen werden soll. Eine Notfallversorgung ohne Vertragsärzte fährt direkt an die Wand!“, stellt Dr. Heinrich fest.

„Fakt ist vor allem aber, dass die Bewältigung der Pandemie in Deutschland nur durch das wirkungsvolle Miteinander von starken ambulanten Strukturen und einer leistungsfähigen Kliniklandschaft bislang so erfolgreich war“, fährt Dr. Heinrich fort. Nur durch den ambulanten Schutzwall, in dem sechs von sieben Corona-Patienten behandelt wurden, sei ein schnelles Überlaufen der Kliniken, so wie in vielen anderen Ländern, verhindert worden.

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