KlarText-Preis für Wissenschaftskommunikation
Das Rätsel um das Alter von Quasaren, das Aufwecken schlafender Stammzellen in der Netzhaut, die Interaktion autonom handelnder Maschinen, neue Strategien gegen multiresistente Keime, Methan-Emissionen von Seen sowie Mathematik im Dienste der Gerechtigkeit – mit diesen Themen haben sich die diesjährigen Gewinnerinnen und Gewinner des KlarText-Preises für Wissenschaftskommunikation beschäftigt. Die sechs Nachwuchswissenschaftler haben sich in ihren Doktorarbeiten ganz unterschiedlichen Fragestellungen gewidmet und im Anschluss einen deutschsprachigen Artikel darüber geschrieben – einen gut verständlichen Text, der auch Nicht-Wissenschaftler für aktuelle Forschung begeistern kann.
Die Preisträger des KlarText-Preises für Wissenschaftskommunikation 2020 sind: Dr. Erika Tsingos in Biologie (Universität Heidelberg), Dr. Michaela Prothiwa in Chemie (Universität Konstanz), Dr. Jan Hartmann in Geowissenschaften (Universität Heidelberg), Dr. Benjamin Leiding in Informatik (Georg-August-Universität Göttingen), Dr. Sebastian Goderbauer in Mathematik (RWTH Aachen University) und Dr. Anna-Christina Eilers in Physik (Universität Heidelberg).
Die Klaus Tschira Stiftung vergibt die Auszeichnung bereits zum 18. Mal. 2020 haben 191 frisch Promovierte Texte in den Kategorien Biologie, Chemie, Geowissenschaften, Informatik, Mathematik, Neurowissenschaften oder Physik eingereicht. Eine Jury aus Wissenschaftlern und Journalisten hat daraus in drei Schritten die besten Beiträge ausgewählt. Allein in den Neurowissenschaften befanden die Jurorinnen und Juroren in diesem Jahr keine der Einreichungen als preiswürdig.
Die Siegerbeiträge erscheinen am 8. Oktober 2020, dem Tag der geplanten Preisverleihung, in einem Wissensmagazin, das der Wochenzeitung DIE ZEIT beiliegt. Alle 191 Teilnehmer lädt die Klaus Tschira Stiftung außerdem in kleinen, interdisziplinär zusammengesetzten Gruppen zu zweitägigen Workshops über Wissenschaftskommunikation nach Heidelberg ein. Diese werden vom Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation durchgeführt.
KlarText-Sonderpreis für Wissenschaftskommunikation
Seit ihrer Gründung vor 25 Jahren ist die Klaus Tschira Stiftung eine Pionierin der Wissenschaftskommunikation. In diesem Jahr verleiht sie erstmals einen KlarText-Sonderpreis. Für sein herausragendes Engagement in Wissenschaftskommunikation innerhalb der Corona-Krise wird er dem Virologen Prof. Dr. Christian Drosten von der Charité – Universitätsmedizin Berlin zuerkannt. Anschaulich erläutert er in verschiedenen Medien die Methoden seines Faches, zeigt Grenzen von Studien auf, ordnet ein, was gesicherte und ungesicherte Erkenntnis ist und weist auf die große Bedeutung interdisziplinärer Diskussionen hin. Dabei adressiert er neben Journalistinnen und Journalisten sowie politischen Entscheidungsträgern auch direkt die Bürgerinnen und Bürger und nutzt soziale Medien wie Twitter oder das Format des Podcasts dafür.
Wer ihm hier folgt erfährt viel über das Zusammenspiel von Laborforschung und klinischer Praxis sowie von Wissenschaft, Medien und Politik. Auf diese Weise wird Wissenschaft transparenter, glaubwürdiger und in ihrer Bedeutung für die Gesellschaft nachvollziehbarer. In ihrer großen Anschaulichkeit sowie mit ihrem sorgfältig abwägenden Tenor können seine Beiträge Inspiration gerade auch für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler sein.
Die Vergabe der Preise findet, sofern die Rahmenbedingungen es durch COVID-19 zulassen, im Rahmen einer festlichen Feier am 8. Oktober 2020 in Heidelberg statt. Alle sieben Preisträgerinnen und Preisträger können sich seit diesem Jahr über ein Preisgeld von je 7500 Euro freuen, das anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Stiftung dauerhaft erhöht wurde.
Weitere Infos unter www.klartext-preis.de
Die Klaus Tschira Stiftung (KTS) fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Sie wurde 1995 von dem Physiker und SAP-Mitgründer Klaus Tschira (1940-2015) mit privaten Mitteln ins Leben gerufen. Ihre drei Förderschwerpunkte sind: Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation. Das bundesweite Engagement beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fort. Die Stiftung setzt sich für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ein. Weitere Informationen unter: www.klaus-tschira-stiftung.de
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