Der ACE, Deutschlands zweitgrößter Autoclub, gibt Hinweise, wie das Auto vor Marderangriffen geschützt werden kann:
Aus diesen Gründen macht sich der Marder am Auto zu schaffen:
Wird das Auto im Gebiet eines anderen Marders geparkt, wittert der Marder den Geruch des Rivalen und versucht, sein Revier zu verteidigen. Dies geschieht beispielsweise, indem der Marder in den Motorraum klettert und um sich beißt. Außerdem suchen Marder im Motorraum auch oft Unterschlupf und verstecken dort ihre Nahrung. Jungtiere nutzen das Auto als „Spielplatz“ und zerbeißen dabei Kabel und Schläuche.
Anzeichen einer Marderattacke:
Oftmals sind Marderschäden auf den ersten Blick nicht sofort erkennbar. Allerdings gibt es einige Hinweise, die für einen Marderschaden sprechen: Am häufigsten sind Zündkabel, Kunststoffschläuche, Schläuche für Kühlwasser und Scheibenwischanlage sowie Gummimanschetten und Isoliermaterial betroffen. Das erkennt man vor allem daran, dass der Motor plötzlich ruckelt, weniger Leistung hat, schlecht oder gar nicht startet. Oft brennt zudem die Warnleuchte des Motormanagements, da der Motor in das Notlaufprogramm wechselt. Treten beim Fahrzeug diese Probleme auf gilt: Nicht weiterfahren, sonst kann zum Beispiel der Katalysator beschädigt werden! Außerdem verliert das Auto Flüssigkeit, wenn die Kühl- oder Wischwasserschläuche beschädigt sind oder auch Fett an den Achsmanschetten. Spätestens wenn Fellhaare oder Spuren von Tatzen am Auto zu finden sind, sollte vor der Fahrt der Motorraum inspiziert werden.
Hinweis: Der ACE empfiehlt, am Tag vor Antritt einer Urlaubsreise sowie am Tag vor der Abreise den Motorraum auf Marderschäden zu kontrollieren. So kann einer unliebsamen Überraschung zum Reise- bzw. Rückreisebeginn vorgebeugt werden.
Das hilft gegen Marderschäden:
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Bisse zu vermeiden und den Marder vom Motorraum fernzuhalten. Eine wirksame Methode ist der zusätzliche Schutz von Kabeln und Leitungen. Der Kfz-Handel bietet Ummantelungen aus Wellrohr an, die Kabel vor Beißattacken schützen. Allerdings können so keine Manschetten oder Dämmmaterialien geschützt werden. Solche Ummantelungen müssen mit großer Sorgfalt angebracht werden, damit sie nirgendwo scheuern und genug Abstand zu heiß werdenden Bauteilen haben. Aus diesem Grund empfiehlt der ACE, die Nachrüstung in einer Werkstatt vornehmen zu lassen.
Manche Autohersteller oder Zubehörhändler bieten für einige Modelle sogenannte Motorraum-Abschottungen als Sonderausstattung oder Nachrüstlösung an. Hier wird dem Marder der Zugang zum Motorraum mechanisch versperrt, indem sämtliche Öffnungen geschlossen werden, zum Beispiel mit „Bürstenvorhängen“ oder Blechen. War der Marder bereits aktiv, ist eine Motorwäsche beim Spezialisten eine effektive Maßnahme. Diese beseitigt den Mardergeruch, sodass die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass ein weiterer Marder angelockt wird.
Letzte Option bei wiederkehrenden Marderschäden sollte eine Strombarriere sein. Dazu werden die Kontaktplatten in allen Schlupflöchern angebracht und über die Autobatterie unter Spannung gesetzt. Es muss unbedingt darauf geachtet werden, dass der Warnhinweis „Achtung Hochpunkt“ gut sichtbar angebracht und der Schalter zum Abschalten bekannt ist. Wenn der Marder eine Kontaktplatte berührt, bekommt er einen kurzen, nicht tödlichen Elektroschock und flieht. Extrem wichtig dabei ist die fachkundige Montage, um das Tier durch den Stromstoß nicht zu verletzen.
Versicherung im Falle von Marderschäden am Auto:
Wer lediglich eine Haftpflichtversicherung für sein Auto hat, der bleibt auf der Reparatur sitzen. Mit einer Teil- oder Vollkasko ist man gegen Marderschäden zunächst gut versichert. Einige Tarife decken jedoch nur den direkten Schaden durch Bisse ab. Umfangreiche Tarife kommen auch für Folgeschäden von Marderbissen bis zur vertraglich festgesetzten Höchstgrenze auf. Aus diesem Grund sollte man sich regelmäßig und rechtzeitig über den richtigen Versicherungsschutz im Vorfeld von Marderschäden am Auto informieren.
Der ACE Auto Club Europa ist Mobilitätsbegleiter aller modernen mobilen Menschen. Wir bieten unseren über 630.000 Mitgliedern klare Orientierung, sichere Hilfe und zuverlässige Lösungen. Die Kernthemen des Clubs sind die klassische Unfall- und Pannenhilfe sowie Verkehrssicherheit, Elektromobilität, neue Mobilitätsformen und Verbraucherschutz.
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