Der Einfluss der Corona-Krise auf die Berichterstattung war erwartungsgemäß groß: Insgesamt 72 Prozent der Beiträge erschienen in dem Zusammenhang. Den kleineren Teil der Berichte (28 Prozent) bildeten rein touristische Themen ohne Coronabezug ab; dieses in so genannten Special-Interest-Magazinen zu unterschiedlichen Themen, deren Veröffentlichungen häufig lange im Voraus von den Verlagen geplant werden. In gut einem Viertel aller im Zeitraum veröffentlichten Berichte (rund 2.600) wird der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern erwähnt. Bemerkenswert ist zudem, dass dessen Nennung mit Verlauf der Krise zunimmt und dass Mecklenburg-Vorpommern laut Argus Data Insights in jedem zehnten Bericht über die Wirkungen von Corona auf den Tourismus eine Rolle spielt.
Dazu Tobias Woitendorf, Geschäftsführer des Verbandes: „In der Corona-Krise stieg das ohnehin hohe mediale Interesse am Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern spürbar an, nicht ohne Grund, denn die Krise hat das Bundesland, in dem jeder fünfte Arbeitsplatz am Tourismus hängt, wie kein zweites getroffen. Zu erkennen ist, dass der Landestourismusverband in der Krise ein wichtiger Ansprechpartner und Akteur für die Medien war.“ Damit verwies Woitendorf unter anderem auf die zahlreichen Presseaktivitäten des TMV, der den Einfluss des Coronavirus auf die Tourismusbranche in Mecklenburg-Vorpommern durch ein fortlaufendes Monitoring mit umfänglichen Branchenumfragen sichtbar und vergleichbar machte. Allein rund 1.400 Statements des Tourismusverbandes und dazu zahlreiche Mitteilungen, Appelle und Interviews fanden Eingang in die Berichterstattung.
Themen im Fokus und Konnotation
Berichte über die generelle Sperrung des Urlaubslandes für Gäste, die Ankündigung der Aufhebung des Einreiseverbotes für Dauercamper und Zweitwohnungsbesitzer, die Vorbereitung auf den Neustart, die Ankündigung der Initiative „Wir sind Urlaubsland“ sowie die Aufhebung der Belegungsgrenze für Hotels führten bei einer quantitativen Betrachtung im Zeitablauf zu markanten Ausschlägen nach oben.
In Bezug auf den Kontext der Artikel ergab die qualitative Analyse ein differenziertes Bild, sprich, es wurde sowohl positiv, neutral als auch negativ über Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern berichtet. Positiv war vor allem die Berichterstattung ohne Coronabezug in Magazinen sowie die vom TMV initiierte Berichterstattung (vgl. Rheinische Post: Neues im Nordosten; destinet.de: „Wiedersehen macht #MVorfreude“ – erste Kurzfilme der digitalen Kampagne für Mecklenburg-Vorpommern). Nahezu alle kritischen Artikel standen im Zusammenhang mit der Corona-Krise. So waren Berichte über das Ausbleiben der Gäste beim Shutdown oder Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung gegen die Ausbreitung des Coronavirus negativ gekennzeichnet. (vgl. OZ: So leer zeigt sich die Insel Usedom am ersten offiziellen Osterferientag; Werra-Rundschau: Coronavirus: Diese Wirtschaftszweige haben es am schwersten – und diese kommen gut durch die Krise, RTL.de: Gäste verlassen die Insel Usedom, Deutschlandfunk Kultur: Auf Rügen bleiben Betten leer, bild.de: Jagd auf fremde Kennzeichen).
Benchmark: Dänemark und Kroatien
Die proportional hohe Medienpräsenz des Urlaubslandes Mecklenburg-Vorpommern wird auch eindrücklich dokumentiert, wenn man diese mit der Berichterstattung über andere Länder mit hohem touristischen Aufkommen vergleicht. Laut Analyse sind im Untersuchungszeitraum 2.624 Beiträge über Mecklenburg-Vorpommern in Printmedien erscheinen. Berichte über Dänemark gab es 734, über Kroatien 617.
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