Nemetschek Group: Stabile Umsatzentwicklung bei hoher operativer Marge im Q2 2020 bei weiterhin unsicherem Marktumfeld

 

  • Konzernumsatz steigt im Q2 um 2,7% auf 141,6 Mio. Euro, im 1. Halbjahr +7,6%
  • Quartalswachstum von +21,5% bei wiederkehrenden Umsätzen, getrieben durch Subskription, Wachstum im Halbjahr bei 24,2%
  • Q2-EBITDA-Marge bei hohen 28,8% und damit nahezu auf Vorjahresniveau
  • Auswirkungen von Covid-19 sowie Fremdwährung auf wichtigem US-Markt im dritten Quartal erwartet
  • Vorsichtiger Ausblick aus März im Zeichen der weltweiten Covid-19-Pandemie für Gesamtjahr 2020 erscheint realisierbar und wird bestätigt

Die Nemetschek Group (ISIN DE 0006452907), einer der weltweit führenden Softwareanbieter für die Baubranche, hat das zweite Quartal 2020 trotz der Auswirkungen der globalen Corona-Krise mit leichten Steigerungen bei Umsatz und Ertrag abgeschlossen. Insgesamt lag die Geschäftsentwicklung über den eigenen Erwartungen.

Nachdem die Corona-Krise im zweiten Quartal insbesondere in Europa ihre Spuren hinterließ, sind die Auswirkungen der Pandemie in den USA, wo sich die Krise verspätet und deutlich stärker als in anderen Regionen der Welt ausbreitete, noch nicht absehbar. Nemetschek erwartet für das zweite Halbjahr entsprechende Beeinträchtigungen auf dem US-Markt.

Die Nemetschek Group hat frühzeitig auf die veränderte Situation reagiert und durch virtuellen Vertrieb und Support sowie Online-Tutorials den engen Kundenkontakt auch während der Corona-Krise gehalten. Darüber hinaus wurde das Kostenmanagement im Konzern frühzeitig unter Einbindung der weltweiten Führungskräfte intensiviert.

Wesentliche Erfolgskennzahlen des Konzerns im 2. Quartal / 1. Halbjahr 2020

Der Konzernumsatz stieg im Q2 um 2,7% auf 141,6 Mio. Euro (währungsbereinigt: 2,0%) gegenüber dem Vorjahreswert von 137,8 Mio. Euro. Das Umsatzplus summiert sich aus einer stabilen organischen Entwicklung und dem Umsatzbeitrag der Red-Giant-Akquisition im Segment Media & Entertainment. Im ersten Halbjahr stiegen die Umsätze um 7,6% (währungsbereinigt: 6,6%) gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum, das organische Wachstum betrug 4,8%.

– Wachstumstreiber blieben auch im Q2 die wiederkehrenden Umsätze aus Softwareserviceverträgen und Subskription, deren Erlöse sich zum gleichen Quartal des Vorjahres um 21,5% (währungsbereinigt: 20,7%) auf 88,9 Mio. Euro erhöhten. Das erste Halbjahr zeigte sogar eine leicht stärkere Wachstumsdynamik mit einem Anstieg von 24,2% (währungsbereinigt: 23,0%). Damit übertraf der Anteil wiederkehrender Erlöse am Konzernumsatz in den ersten sechs Monaten mit 60,7% erstmals die Marke von 60% (Vorjahreszeitraum: 52,6%).

– Das Lizenzgeschäft verzeichnete wie erwartet einen Rückgang zum Vorjahr. Im Q2 erreichten die Lizenzumsätze 46,7 Mio. Euro, ein Rückgang zum gleichen Vorjahresquartal von 18,5% (währungsbereinigt: -19,2%). Im 1. Halbjahr lagen die Lizenzumsätze bei 100,1 Mio. Euro und damit 10,8% (währungsbereinigt: -12,0%) unter Vorjahr.

– Das operative Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) konnte aufgrund der stabilen Umsatzentwicklung und eines disziplinierten Kostenmanagements auch im Q2 leicht auf 40,7 Mio. Euro gesteigert werden (+1,9%). Die EBITDA-Marge erreichte mit 28,8% nahezu das Vorjahresniveau (Q2 2019: 29,0%). Im ersten Halbjahr verbesserte sich die Marge auf 28,7% (Vorjahreszeitraum: 28,6%).

– Der Quartalsüberschuss lag im Q2 nur leicht unter Vorjahr bei 21,1 Mio. Euro (Vorjahr: 21,9 Mio. Euro). Das Ergebnis je Aktie betrug 0,18 Euro. Im Halbjahr konnte der Periodenüberschuss um 2,6% auf 42,5 Mio. Euro gesteigert werden, was einem Ergebnis je Aktie von 0,37 Euro entspricht. Bereinigt um die Abschreibungen aus der Kaufpreisallokation lag der Quartalsüberschuss mit 26,1 Mio. Euro um 4,8% über Vorjahr. Das bereinigte Ergebnis je Aktie lag bei 0,23 Euro.

Insgesamt lag die Performance der Segmente im ersten Halbjahr leicht über den Erwartungen, insbesondere da die Corona-Krise den US-Markt erst später erreichte. Das Segment Design spürte bereits im März die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, die zu einer Nachfragezurückhaltung der Kunden und einem Umsatzrückgang führten. Die Segmente Build und Manage konnten niedrige Wachstumsraten erzielen. Das Segment Media & Entertainment wurde durch die Akquisition von Red Giant deutlich gestärkt. Die Integration des seit Januar 2020 konsolidierten Unternehmens in die Marke Maxon verläuft weiterhin nach Plan.

"Durch unser breites Lösungsportfolio, unsere starke Diversifizierung bei Zielbranchen und Regionen sowie durch den steigenden Anteil wiederkehrender Umsätze haben wir die Corona-Krise im zweiten Quartal besser bewältigt als erwartet. Gerade der Anstieg bei Serviceverträgen und Subskription zeigt die Robustheit des Nemetschek Geschäftsmodells, auch und gerade in dem aktuell unsicheren Marktumfeld", resümiert Dr. Axel Kaufmann, Sprecher des Vorstands und CFOO der Nemetschek Group. "Gleichzeitig konnten wir durch das schnelle Gegensteuern auf der Kostenseite unsere Profitabilität auf hohem Niveau halten. Wir erwarten aber, dass die Krise auch im zweiten Halbjahr, insbesondere in den USA, unsere Geschäftsentwicklung beeinflussen wird. Somit bleiben Vorsicht und Wachsamkeit für uns oberstes Gebot. Mittel- und langfristig sehen wir weiterhin großes Potenzial in unseren Märkten. Nemetschek wird die digitale Transformation in der Bauindustrie weiter erfolgreich vorantreiben", so Kaufmann weiter.

Die Nemetschek Group arbeitet stetig an zukunftsorientierten Lösungen, um den Workflow in der Bauindustrie weiter zu verbessern. So wurde beispielsweise im Segment Design mit Integrated Design erstmalig eine markenübergreifende Workflowlösung präsentiert, die die Zusammenarbeit von Architekten, Statikern und Bauingenieuren revolutioniert. Mit dem integrierten Ansatz können Architekten und Ingenieure erstmalig an einem Modell interdisziplinär zusammenarbeiten, sodass eine nicht synchronisierte Arbeitsweise in Silos und Duplikationen der Vergangenheit angehören.

Konzernausblick 2020 bestätigt

Aufgrund des sehr soliden ersten Halbjahres, der langfristig intakten Wachstumstrends in den relevanten Märkten, dem weiter steigenden Anteil planbarer Umsätze sowie der breiten regionalen und marktseitigen Risikodiversifizierung bestätigt der Vorstand, trotz eines nach wie vor unsicheren Umfelds, die Umsatzziele für das Gesamtjahr 2020 und ist optimistisch, die avisierte Profitabilität komfortabel zu erreichen. Er geht zudem davon aus, dass sich eine gewisse Zurückhaltung der Kunden auch im dritten Quartal fortsetzen wird, bevor sich die Geschäftsentwicklung wieder sukzessive verbessern sollte.

Für das Gesamtjahr 2020 erwartet der Vorstand somit unverändert eine zumindest stabile Entwicklung bzw. leichte Steigerung des Konzernumsatzes bei einer EBITDA-Marge von mehr als 26% des Konzernumsatzes.

Über Nemetschek SE

Die Nemetschek Group ist Vorreiter für die digitale Transformation in der AEC-Industrie. Sie deckt mit ihren intelligenten Softwarelösungen den kompletten Lebenszyklus von Bau- und Infrastrukturprojekten ab und führt ihre Kunden in die Zukunft der Digitalisierung. Als eine der weltweit führenden Unternehmensgruppen in diesem Bereich erhöht die Nemetschek Group die Qualität im Bauprozess und verbessert den digitalen Workflow aller am Bauprozess Beteiligter. Im Mittelpunkt steht dabei der Einsatz von offenen Standards (Open BIM). Die innovativen Lösungen der 16 Marken in den vier kundenorientierten Divisions werden weltweit von rund sechs Millionen Nutzern eingesetzt. Gegründet von Prof. Georg Nemetschek im Jahr 1963, beschäftigt die Nemetschek Group heute mehr als 3.000 Experten.

Das seit 1999 börsengelistete und im MDAX und TecDAX notierte Unternehmen erzielte 2019 einen Umsatz in Höhe von 556,9 Mio. Euro und ein EBITDA von 165,7 Mio. Euro.

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