Neues System für Ladesäulen im Landkreis Kulmbach

Die acht Ladesäulen, die die N-ERGIE Aktiengesellschaft seit 2016 in Kooperation mit dem Landkreis Kulmbach errichtet hat, werden aktuell technisch umgerüstet und anschließend für ihre Nutzer kostenpflichtig.

Damit werden die Ladestationen erstmals in das einheitliche Zugangssystem des Ladeverbund+ integriert, das für alle anderen Stationen der N-ERGIE seit mehreren Jahren gilt. Anlass ist die im Juli erfolgte Einführung der App „Ladeverbund+“, mit der bequem geladen werden kann.

Die Kooperation von N-ERGIE und Landkreis war von Beginn an als Starthilfe für die Elektromobilität in der Region gedacht. Hintergrund war unter anderem die unterdurchschnittliche Entwicklung von zugelassenen Elektroautos im Raum Kulmbach. Auch als das Laden an allen anderen Ladesäulen der N-ERGIE längst kostenpflichtig war, blieben die Kulmbacher Stationen kostenfrei.

„Wir danken unserem Partner N-ERGIE für die Unterstützung unseres Modellprojektes zum flächendeckenden Aufbau der E-Ladeinfrastruktur bei uns im Landkreis Kulmbach. Unser besonderer Dank gilt Rainer Kleedörfer, Prokurist und Leiter des Bereichs Unternehmens-entwicklung der N-ERGIE. Mit Mut und Weitblick hat er in Kooperation mit unseren Kreistagsgremien, hier bei uns im ländlichen Raum, die Möglichkeit geschaffen, sich bereits im Jahre 2015 für die alternative Antriebsform der Elektromobilität zu positionieren“, sagt Landrat Klaus Peter Söllner.

Zulassungszahlen für Elektroautos im Landkreis steigen

Seit Beginn der gemeinsamen Initiative für öffentliche Ladeinfrastruktur hat die N-ERGIE an den acht Ladesäulen kostenfrei Ökostrom aus regionalen Anlagen in Bayern abgegeben: insgesamt 162.000 Kilowattstunden, die für knapp eine Million emissionsfreie Kilometer reichen. Das ist ein Beitrag zum Klimaschutz und zur weiteren Entwicklung von umweltfreundlicher Mobilität in der Region: Seit 2016 stieg die Zahl von zugelassenen Hybrid- und Elektroautos im Landkreis Kulmbach von 184 auf 666 E-Fahrzeuge.

Die N-ERGIE und der Landkreis Kulmbach setzen ihre Kooperation in den kommenden Jahren fort. Aktuell sind weitere sechs Ladesäulen geplant, darunter auch Schnellladesäulen.

„Entscheidend für die emissionsfreie Fortbewegung der Elektroautos ist das Beladen mit Ökostrom, besonders hervorzuheben ist, dass dieser aus regionalen, regenerativen Anlagen stammt. Die Einführung des kostenpflichtigen Ladens haben wir schon seit dem Jahre 2018 im Blick, da wir im Ladeverbund+ der einzige Landkreis waren, wo das Laden an den Modell-Ladesäulen noch kostenfrei für die Nutzer war. Wir sehen die Umstellung des Abrechnungssystems auf Kilowattstunden positiv, da entsprechend dem Verbrauch abgerechnet wird und werden die Entwicklungen im Blick haben“, so Ingrid Flieger, Klimaschutzbeauftragte des Landkreises Kulmbach.

App „Ladeverbund+“: Hohe Transparenz, zahlreiche Funktionen

Die App „Ladeverbund+“ steht im Google Play Store und im App Store von Apple zum kostenlosen Download bereit. Nutzerinnen und Nutzer finden in der Kartenansicht schnell die nächste Station und sehen auf einen Blick, ob diese frei oder belegt ist. Auf Wunsch führt die Navigationsfunktion gezielt zum Ladestandort.

Mit Auswahl eines Ladepunkts sieht jede E-Mobilistin und jeder E-Mobilist direkt den dort gültigen Tarif. Beim Start des Ladevorgangs laufen in der App die Ladedaten, wie der Stromverbrauch und die anfallenden Kosten in Echtzeit mit. Das Kundenkonto bietet einen Überblick über die Historie aller Ladevorgänge inklusive Standzeit, Verbrauch und Kosten. Als Zahlungsoptionen stehen Lastschrift oder Kreditkarte zur Verfügung.

Einführungspreis für App-Nutzer

An den Ladesäulen der N-ERGIE im Landkreis Kulmbach laden Nutzer der App „Ladeverbund+“, die bei Registrierung die N-ERGIE als Anbieter auswählen, von Montag, 17. August bis Jahresende zum Einführungspreis von lediglich 32 Cent pro Kilowattstunde Ökostrom. Über die Angleichung an die üblichen Tarife des Ladeverbunds wird rechtzeitig informiert.

Neben dem Zugang via App bieten alle Mitglieder im Ladeverbund+ einen Tarif für die spontane Nutzung der Ladesäulen mittels Abscannen eines QR-Codes. Auch der Zugang über zahlreiche sogenannte RFID-Medien und Apps anderer Fahrstrom-Anbieter ist möglich. Da kein Einfluss auf deren Preisgestaltung besteht, kann diese Form des Roamings allerdings teilweise deutlich höhere Preise für die Nutzer der Ladestation zur Folge haben.

Über den Ladeverbund+

Der Ladeverbund+ ist ein stetig wachsender Verbund aus derzeit 63 Stadt- und Gemeindewerken in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz. Seine Mitglieder wollen die Elektromobilität fördern und haben sich zum Ziel gesetzt, eine möglichst einheitliche und flächendeckende Ladeinfrastruktur für Elektroautos aufzubauen.

Der Schwerpunkt des Ausbaus liegt bislang auf dem fränkischen Raum. Ladesäulen des Ladeverbund+ finden E-Mobilisten mittlerweile aber auch in Deggendorf (Niederbayern), im Main-Tauber-Kreis (Baden-Württemberg) oder Bad Hersfeld (Hessen). Im vergangenen Jahr wurden bereits 99.000 Ladevorgänge registriert. Insgesamt wurde dabei Ökostrom für rund sechs Millionen emissionsfreie Kilometer abgegeben.

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