Wie schon das 2016 veröffentlichte „Berlin, Kapstadt, Prag“ besteht es ausschließlich aus Coverversionen. Der Unterschied: Wo Annett Louisan damals auf Deutsch sang, ist „Kitsch“ ein Album, das zum ersten Mal in ihrer Karriere auch englischsprachige Songs beinhaltet. So covert sie unter anderem Klassiker wie „Hello“ von Lionel Richie, „(I Just) Died In Your Arms“ von der Cutting Crew und „Bitter Sweet Symphony“ von The Verve.
Die Idee dazu entstand während des Corona-Lockdowns. Für Annett Louisan keine einfache Zeit. Alle Konzerte für das Jahr wurden abgesagt – es waren viele –, plötzlich fand sie sich fast vollständig auf sich selbst zurückgeworfen. „Ich hörte unfassbar viel Musik. Vielleicht so viel wie zuletzt als Kind. Das Zuhören, das Hineindenken in die künstlerische Welt vieler Kolleginnen und Kollegen bildete in diesen Wochen meinen gedanklichen und emotionalen Rückzugsort.“
Annett übersetzt auf „Kitsch“ all diese Lieder in ihre ganz eigene musikalische Welt. Sie gibt jedem einzelnen Song einen neuen Dreh – egal, ob es eine 40 Jahre alte Radio-Nummer ist oder ein Popsong aus der Gegenwart. Gemeinsam mit dem Produzenten Tobias Kuhn, der auch schon „Berlin, Kapstadt, Prag“ in Szene setzte, sorgt sie für einen Klang, der mit Latin-Rhythmen ebenso spielt wie mit Akustik-Patterns, der zarte Synthies erlaubt, aber auch handfeste Beats – und dabei immer modern und frisch klingt. Kurzum: immer nach Annett Louisan.
„Das Album ist für mich eine zärtliche Verneigung vor Künstlerinnen und Künstlern aus unterschiedlichen Generationen und vor deren Songs, denen allen die Gemeinsamkeit innewohnt, uns zu berühren, und zwar in unterschiedlichen Gefühlslagen“, sagt sie. „Ich habe mit meinen Versionen die in den Titeln verborgenen Botschaften versucht zu erfühlen, und die Songs auf meine Art und Weise mit aller Wertschätzung interpretiert und mir emotional zu eigen gemacht.“
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