Internationale Workcamps in den Gedenkstätten Sachsenhausen und Ravensbrück mit pandemiebedingten Einschränkungen

Sieben junge Menschen im Alter von 18 bis 20 Jahren nehmen derzeit an einem dreiwöchigen internationalen Sommer-Workcamp in der Gedenkstätte Sachsenhausen teil. Das Workcamp wird in Kooperation mit der Vereinigung Junger Freiwilliger e.V. durchgeführt. Aufgrund der Corona-Pandemie kann in diesem Jahr nur ein internationales Sommer-Workcamp mit einer reduzierten Teilnehmerzahl stattfinden.

Noch bis zum 30. August werden sich die jungen Erwachsenen aus Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien in verschiedenen Workshops intensiv mit der Geschichte von Sachsenhausen und der Erinnerung an die NS-Verbrechen beschäftigen. Im Depot der Gedenkstätte unterstützen sie die Sichtung und Erfassung von Sammlungsobjekten. Im Rahmen des Projekts „Young Interventions“ diskutieren sie Fragen der Erinnerung und des Gedenkens in Sachsenhausen. Zusammen mit der Künstlerin Doreen Stenzel erarbeitet die internationale Gruppe Papier-Kunstwerke, die temporär als Interventionen in der Gedenkstätte installiert werden.

Das über drei Jahre (2020 bis 2022) laufende pädagogische Projekt „Young Interventions“ richtet sich an junge Menschen verschiedener Herkunft und Interessen. Sie werden partizipativ an die Geschichte des ehemaligen KZ Sachsenhausen herangeführt, um mit ihnen Perspektiven zur Gegenwartsbedeutung dieser Geschichte zu entwickeln.

Am morgigen Freitag geht nach zweiwöchiger Dauer das erste digitale Workcamp der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück zu Ende, das unter dem Motto „Let’s make sound in the silence – Ravensbrück goes Digital“ stand. Die Kooperationspartner der Veranstaltung sind die Vereinigung Junger Freiwilliger e. V. und Service Civil International.

Die 57 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind zwischen 18 und 85 Jahre alt und leben in Australien, Deutschland, Japan, Kanada, Italien, Russland, Mexiko, Slowenien, Spanien, Südafrika, Südkorea und den USA. Erstmals überhaupt nehmen Menschen aus Südafrika an einem Ravensbrück-Workcamp teil.

In Zoom-Meetings kamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus fünf Kontinenten und unterschiedlichen Zeitzonen in Arbeitsgruppen zusammen, um gemeinsam die Geschichte des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück kennen zu lernen. Ebenfalls im digitalen Raum fand ein Gespräch mit der ungarischen Ravensbrück-Überlebenden Judit Varga statt. Außerdem entstanden Übersetzungsarbeiten für die Gedenkstätte. Ebenfalls online wurden gemeinsam mit dem US-amerikanischen Choreografen Dan Wolf und der slowakisch-spanischen Tänzerin Kat Rampáková künstlerische Formen der Auseinandersetzung entwickelt.

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