Gegen 22.50 Uhr meldete sich der Skipper einer rund zehn Meter langen Segelyacht unter schwedischer Flagge über den international einheitlichen UKW-Sprechfunk-Not- und Anrufkanal 16 bei der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS. „Er war schwer zu verstehen, wir konnten zunächst nicht herausfinden, was vorgefallen war, wo sich das Boot befindet und wie viele Menschen an Bord sind“, berichtet Gerd Schwips, Vormann der EUGEN, deren Besatzung den Notruf ebenfalls mitgehört hatte.
Schwach machten die Seenotretter in einem weiteren Funkspruch einen Hinweis auf den Strandabschnitt Weiße Düne an der Nordküste Norderneys aus. Die EUGEN lief umgehend aus und nahm Kurs auf das vermutete Unglücksgebiet. Gegen 23 Uhr meldete der Skipper der Segelyacht Grundberührung, wenige Minuten danach saß das Boot auf dem Strand. Die Seenotretter alarmierten die Feuerwehr Norderney.
20 Minuten später fand die EUGEN den Havaristen auf dem Strand an der Weißen Düne. Der Seenotrettungskreuzer konnte den Havaristen in nord-nordöstlichen Winden um fünf Beaufort, aber etwa 2,5 Metern Restdünung nicht mehr erreichen. Mit dem leistungsstarken Suchscheinwerfer führten die Seenotretter die Feuerwehr zum Strandungsort. Die beiden Segler hatten sich aus eigener Kraft an Land retten können. Weitere Menschen seien nicht an Bord, gaben sie gegenüber der Feuerwehr an. Der Landrettungsdienst kümmerte sich um sie.
Bereits am Sonntagvormittag waren vier Seekajakfahrer von Juist nach Norddeich unterwegs und in eine gefährliche Situation geraten. Gegen 10.50 Uhr setzte einer von ihnen mit Hilfe eines UKW-Handfunkgeräts einen Notruf ab. Im Busetief bei Tonne 7 hatten sind mit viel Strom gegen Wind nahe der Brander Plate zu kämpfen. Eine Frau war stark seekrank geworden.
Von der hoch gelegenen Brücke seiner Inselfähre machte der Kapitän der „Frisia IV“ die Wassersportler aus und wies der EUGEN den Weg. Die Seenotretter nahmen die Frau und ihren Begleiter, beide im Alter von etwa Mitte 30, an Bord. „Es hat nicht viel gefehlt, und die Situation wäre lebensgefährlich für die Frau geworden“, berichtet Vormann Gerd Schwips. Die Seenotretter versorgten sie an Bord und übergaben sie wenig später in Norddeich an den Landrettungsdienst.
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