Krisenbarometer von J.P. Morgan Asset Management: Frauen fürchten Inflation mehr als Marktschwankungen

  • Investmentbereitschaft der Frauen in der Krise weniger ausgeprägt
  • Niedrigzinsen werden derzeit weder von Frauen noch von Männern als besonders besorgniserregend wahrgenommen
  • Langfristige Anlageziele nicht von kurzfristigen Schwankungen beeinträchtigen lassen

Auch wenn die Folgen der Coronakrise noch nicht final absehbar sind, haben sich viele Börsen schon wieder deutlich erholt und manche Märkte sogar neue Höchststände erreicht. Motiviert diese Entwicklung Privatanleger, am Kapitalmarkt zu investieren? Um zu ermitteln, wie sich Einstellungen und Verhalten in Zeiten von COVID-19 geändert haben, hat J.P. Morgan Asset Management im Frühsommer 2020 eine repräsentative Online-Befragung von rund 2.000 Deutschen Frauen und Männern durchgeführt. Von Interesse war dabei auch, ob Frauen und Männer unterschiedlich auf die Krise reagieren. Die Befragung zeigt einige interessante Gemeinsamkeiten, aber auch deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern, was das Thema Geldanlage im Krisenmodus betrifft.

Skeptische Frauen und optimistische Männer

Zu der Frage, ob es aktuell ein guter Zeitpunkt zum Investieren ist, hat bei beiden Geschlechtern rund jeder fünfte Befragte keine Meinung. Damit hören die Gemeinsamkeiten aber auch schon auf, denn bei der Investmentbereit­schaft zeigen sich die Einstellungen der Geschlechter diametral entgegen­gesetzt: Während mit 51 Prozent etwa jeder zweite Mann investieren will, schließen 54 Prozent der Frauen dies aus. Hierbei ist bemerkenswert, dass viele Frauen eine starke Position beziehen und mit 27 Prozent ein Investment kategorisch ablehnen und für „sehr unwahrscheinlich“ halten. Umgekehrt will bei den Frauen nur rund ein Viertel der Befragten investieren und hält dies für wahrscheinlich (20 Prozent) oder sehr wahrscheinlich (7 Prozent). Bei den Männern sind es wiederum 31 Prozent, die aktuell nicht investieren wollen.

Während bei den Frauen also die Skeptikerinnen deutlich in der Überzahl sind, kann es sich die Hälfte der männlichen Befragten gut oder sogar sehr gut vorstellen, in diesen Zeiten Geld am Kapitalmarkt anzulegen. Genau das wird aber zukünftig eine notwendige Strategie sein. „Angesichts der beispiellosen geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen als Reaktion auf COVID-19 ist zu erwarten, dass das Niedrigzinsumfeld noch viel länger vorherrschen wird, als von vielen erhofft. Wer seine Ersparnisse also vermehren will, wird langfristig nicht daran vorbeikommen, auf die Kraft des Kapitalmarkts zu setzen“, erläutert Pia Bradtmöller, Leiterin Marketing & PR bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt. Viele Sparer fürchten jedoch das Auf und Ab der Börse und vertrauen lieber auf die vermeintliche Sicherheit der Spareinlagen. Doch bei einer nicht vorhandenen Verzinsung ist die schleichende Enteignung durch die Inflation viel gefährlicher. So betont auch Pia Bradtmöller: „Gerade mit einem langfristigen Anlagehorizont sollten kurzfristige Marktschwankungen einer gut diversifizierten Kapitalmarktanlage nicht im Wege stehen, denn die Schwankungen heben sich bei längeren Zeiträumen auf. Und die skeptischen Frauen sollten sich bewusst machen, dass solche volatilen Phasen immer wieder gute Einstiegsgelegenheiten bieten.“

Sorgenkind Inflation

In Bezug auf ihre Ersparnisse bereitet den befragten Deutschen derzeit die größten Sorgen, dass ihr Sparguthaben durch die Inflation sukzessive entwertet wird. Interessant ist dabei, dass Frauen mit 52 Prozent die Inflation noch stärker als Bedrohung wahrnehmen als Männer mit 45 Prozent. Mit 27 Prozent hat unabhängig vom Geschlecht rund jeder vierte Befragte erkannt, dass sich im Niedrigzinsumfeld das Ersparte nicht vermehrt – und dass hier Handlungsbedarf bestehen könnte. Besonders bemerkenswert ist das Ergebnis bei der Frage nach dem Auf und Ab der Börse, Volatilität genannt. Während mit 26 Prozent rund jeder vierte Mann besorgt ist, dass die Schwankungen an den Kapitalmärkten den Wert der Investments vernichten, sind es bei den sonst so vorsichtigen Frauen nur 20 Prozent. „Frauen wird immer nachgesagt, dass sie zu risikoscheu bei der Geldanlage sind. Diese Antwort zeigt, dass sie die Marktschwankungen sogar etwas realistischer als Männer einschätzen. Wer langfristig investiert, muss die vermeintlichen Verluste ja nicht realisieren, sondern kann sogar von niedrigeren Kursen profitieren, etwa mit einem Sparplan, der auch in turbulenten Marktphasen hilft, die Spardisziplin beizubehalten“, betont Pia Bradtmöller.

Die hier zitierten Ergebnisse stammen aus dem Krisenbarometer von J.P. Morgan Asset Management, einer repräsentativen Online-Befragung über die Plattform von Attest. Befragt wurden 1.942 deutsche Frauen und Männer ab 18 Jahren in der Zeit vom 30. April bis 13. Mai 2020. Im Fokus standen Meinungen und Einstellungen zur Wirtschaftsentwicklung sowie zum Spar- und Anlageverhalten während der Coronakrise. Weitere Aspekte der der Studie finden Sie hier.

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