Rund 30 Seemeilen hatten die 90 Mannschaften nach der Auftaktregatta von Kiel nach Eckernförde hinter sich – mit höchst unterschiedlichen Erlebnissen in Wind und Welle. Während die fliegenden Dänen um Nicolai Sehestedt auf dem GC32-Katamaran in 1:52:50 Stunden durchs Ziel foilten und den Streckenrekord nur deshalb verpassten, weil sie eine Bahnmarke nach falscher Rundung erneut nehmen mussten, kostete die Crew der „Lillemor“ das Erlebnis bis zur Zieldurchfahrt über 7:43:41 Stunden aus. Und während die Crew auf der größten Yacht des Starterfeldes, der Maxi 75 „Calypso“, die See bei Böen um 30 Knoten locker durchschnitt, stampfte das kleinste Boot im Feld, die 24 Fuß große Waarschip „Findus“, mit gerefften Segeln durch die Wellenberge.
Entsprechend unterschiedlich war der Erschöpfungsgrad der Segler, als es am Sonntagmorgen zur Rückregatta nach Kiel ging. Der Kurs führte die Flotte anders als in den vergangenen Jahren nicht zum Kieler Leuchtturm, sondern bis in die Kieler Innenförde, da aus Corona-Gründen der Leuchtturm nicht von der Wettfahrtleitung besetzt werden darf. Auf dem Rückweg von Eckernförde nach Kiel ging es so erneut über die volle Kurslänge, allerdings deutlich entspannter zu als noch am Vortag. Wind und Welle hatten einen Gang zurückgeschaltet, die Regenschauer waren weniger heftig.
„Beste Bedingungen“, freute sich Wettfahrtleiter Ralf Paulsen, der fast die gesamte Flotte des Vortages auf den Kurs schicken konnte. Nur wenige Crews hatten gleich die Segel gestrichen, einige weitere gaben unterwegs auf. Zum Rückrennen nicht am Start waren auch die schnellen Dänen auf ihrem Katamaran, die von vornherein nur den Rekordangriff auf der Hintour im Fokus hatten. So war bei den Katamaranen und Trimaranen der Weg frei für das Team um die Brüder Helge und Christian Sach (Zarnekau), die mit der „itelligence“ nach 2:34:54 Stunden die Ziellinie vor dem Kieler YC als Erste kreuzten. Berechnet setzte sich in der Wertung der Multihulls auf dem Rückweg allerdings Lars Kämpfe (Flensburg) durch.
Sportlich im Fokus waren daneben die Teilnehmer des Welcome Race nach ORC-Vermessung. Zwei Mannschaften durften sich dabei über einen Doppelsieg freuen. In der Gruppe ORC III+IV lag sowohl auf der Hin- als auch auf dem Rückregatta die „Patent 4“ von Jürgen Klinghardt (Lübeck) mit Steuermann Henning Tebbe (Hamburg) an der Spitze. In der ORC II gelang der komplette Erfolg der „Rarotonga“ von Werner Lemmel (Berlin). Wechselhaft war dagegen das Geschehen an der Spitze der ORC I. Während auf dem Weg von Kiel nach Eckernförde das Jugendprojekt des Kieler Yacht Clubs („Zukunft IV“) unter Steuermann Johannes Müller top war, münzte auf dem Rückkurs die „Calypso“ von Gerhard Clausen ihre Größe und Schnelligkeit auch in einen berechneten Sieg um. Auf eine Siegerehrung in Kiel mussten die Crews verzichten.
Die Siegerliste des Welcome Race:
Kiel-Eckernförde:
Multihulls: „Rockwool“, Nicolai Sehestedt (Dänemark)
ORC I: „Zukunft IV“, Johannes Müller (Kiel)
ORC II: „Rarotonga“, Werner Lemmel (Berlin)
ORC III+IV: „Patent 4“, Klinghardt/Tebbe (Lübeck/Hamburg)
Eckernförde-Kiel:
Multihulls: „Dragonfly“, Lars Kämpfe (Flensburg)
ORC I: „Calypso“, Gerhard Clausen (Hamburg)
ORC II: „Rarotonga“, Werner Lemmel (Berlin)
ORC III+IV: „Patent 4“, Klinghardt/Tebbe (Lübeck/Hamburg)
Bei der breitensportlich orientierten Aalregatta freuten sich folgende Crews über die Siegtrophäen:
Kiel-Eckernförde:
Startgruppe Rot: „Lilla Blas“, Thomas Beyer (Kiel)
Startgruppe Gelb: „Olga“, Claus Köhnlein (Kiel)
Startgruppe Grün: „Martha“, Felix Halberstadt (Kiel)
Startgruppe Blau: „Koilinen“, Sven Johnson (Kiel)
Eckernförde-Kiel:
Startgruppe Rot: „Lilla Blas“, Thomas Beyer (Kiel)
Startgruppe Gelb: „Astarte“, Klaus Ricklefs (Kiel)
Startgruppe Grün: „Martha“, Felix Halberstadt (Kiel)
Startgruppe Blau: „Shipman“, Thorsten Dmoch (Kiel)
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