Vogelzug der Schwalben kündigt Herbst an

Unübersehbar neigt sich der Sommer dem Ende zu. Die Hitze ist vorbei, die Tage werden kürzer und die Vögel ziehen in den Süden. Nach den Mauerseglern und den Weißstörchen ziehen nun auch die Schwalben in ihre Überwinterungsgebiete. Um dem Abwärtstrend der Schwalbenbestände entgegen zu wirken, erinnert der NABU Berlin an die Pflicht zum Erhalt und Schutz von bestehenden Brutstätten.

Im Wesentlichen sind es zwei Schwalbenarten die bei uns in Berlin leben und nun die Hauptstadt verlassen: Die Rauchschwalbe (Hirundo rustica) mit ihren langen Schwanzspießen und dem rötlichen Gesicht und die Mehlschwalbe (Delichon urbicum), mit ihrer rein weißen Körperunterseite. Beide Arten bereiten sich nun auf ihren langen Flug nach Afrika vor. Hier überqueren sie Mittelmeer und Sahara, bevor sie in ihrem Überwinterungsgebiet zwischen der Sahelzone und Südafrika eintreffen. „Die Mehlschwalbe ist dabei ein wenig früher dran als die Rauchschwalbe“, sagt Lisa Söhn, Mitarbeiterin des Projekts „Artenschutz am Gebäude“ vom NABU Berlin. „Schon bald machen sich die ersten Vögel auf den Weg nach Süden, bis uns Ende des Monats alle verlassen haben. Rauchschwalben folgen etwa 10-14 Tage später, aber auch sie werden spätestens Mitte Oktober restlos vom Himmel Berlin fortgezogen sein!“ fügt sie an.

Die Mehlschwalbe – Berlins häufigster Zugvogel

Die Mehlschwalbe ist in Berlin die weitaus häufigere Art, ca. 4.000 Brutpaare leben im Stadtgebiet und sind äußerst ortstreu. Über viele Jahre hinweg werden die Nester immer wieder von denselben Tieren bezogen. Die Halbkugeln aus Lehm bauen Mehlschwalben an geschützten Stellen an der Außenwand von Gebäuden, unter Dachtraufen, Balkonen oder Toreinfahrten. Wichtig dabei ist, dass sie offene Wasserstellen mit lehmigem Grund finden, an denen sie Baumaterial für ihre Nester aufnehmen können. Diese werden durch Versiegelung immer weniger. Kleinere Lehmpfützen können zwar künstlich angelegt werden und auch Nisthilfen können angenommen werden, aber: „Der Erhalt von natürlichen Nester muss letztlich immer im Vordergrund stehen“, erklärt Lisa Söhn. „Die Vögel sind eben ortstreu und brauchen Nester aus natürlichem Material. In größeren Wohngebieten und stark versiegelten Innenstadtbereichen können Nisthilfen aber eine sinnvolle Ergänzung sein“ erläutert die Expertin.

Die Rauchschwalbe – sie mag es lieber dörflich

Die Rauchschwalbe lebt dagegen eher an ländlich geprägten Standorten mit Gewässernähe. Tatsächlich findet man die weniger als 1.000 Berliner-Brutpaare daher meist in den Vororten Berlins mit dörflichem Charakter in direkter Nähe von Spree und Havel. Ihre napfförmigen Nester werden gern im Inneren von Gebäudestrukturen angebracht. Woher die Rauchschwalbe ihren Namen hat? „Früher nutzte sie Abzugsöffnungen von Öfen und Kaminen zum ein- und ausfliegen, daher wurde ihr der Name gegeben“ erzählt Söhn. Ihre Nahrung erbeutet sie ebenso wie die Mehlschwalbe fliegend im offenen Luftraum, allerdings in der Regel in geringeren Flughöhen als ihre Verwandte. Leider wird die Nahrung immer knapper, da es auch den Insektenbeständen dramatisch schlecht ergeht. Noch können Sie diese Flugkünstler bei uns bewundern, wie sie sich zum Beispiel in Scharen in der Dämmerung zusammenfinden und auf die weite Reise vorbereiten. Wer sie im nächsten Jahr wiedersehen möchte, sollte sich dafür einsetzen, die Nistplätze nicht zu entfernen und für ein reichhaltiges Nahrungsangebot im Frühjahr sorgen. 

Schwalbenschutz beim NABU Berlin

Das NABU-Projekt „Artenschutz am Gebäude“ möchte Hauseigentümer*innen, Planer*innen, Bauleiter*innen und ausführende Firmen für die Schwalben und andere tierische Untermieter sensibilisieren und die bestehenden rechtlichen Grundlagen zu ihrem Schutz vermitteln. Der NABU zeichnet außerdem seit vielen Jahren Hausbesitzer*innen mit der Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“ aus, die Schwalben an ihren Häusern dulden oder ihre Brut aktiv unterstützen. Wer sich für die Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“ bewerben möchte, findet hier weitere Information.

Über NABU Berlin

Der NABU Berlin (Naturschutzbund Landesverband Berlin e.V.) ist ein Mitgliederverband. Über 18.000 Naturschützer*innen unterstützen die Arbeit des NABU Berlin, viele von ihnen engagieren sich in den zehn Bezirks- und acht Fachgruppen für den Erhalt der Natur und eine lebenswerte Umwelt. Weitere Informationen über den NABU Berlin finden Sie unter https://berlin.nabu.de.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

NABU Berlin
Wollankstr. 4
13187 Berlin
Telefon: +49 (30) 98641-07
Telefax: +49 (30) 98670-51
http://berlin.nabu.de

Ansprechpartner:
Lisa Söhn
Artenschutz am Gebäude
Telefon: +49 (30) 9860837-23
E-Mail: lsoehn@nabu-berlin.de
Janna Einöder
Pressereferentin
Telefon: +49 (30) 9860837-18
E-Mail: jeinoeder@nabu-berlin.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel