AGFW begrüßt Fortsetzung der Initiative Energieeffizienz-Netzwerke

Die von der Bundesregierung, 21 Verbänden und Organisationen der deutschen Wirtschaft getragene Initiative Energieeffizienz-Netzwerke geht weiter. Von Januar 2021 bis Dezember 2025 sollen 300 bis 350 neue Netzwerke entstehen. Bei diesen handelt es sich um Zusammenschlüsse von jeweils 8 bis 15 Unternehmen, die sich regelmäßig über Einsparpotenziale austauschen und von Experten beraten lassen. Das gemeinsame Ziel: Den eigenen Energieverbrauch zu senken und Treibhausgas-Emissionen einzusparen.

Gemeinsam mit Vertretern der beteiligten Verbände unterzeichneten Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und Bundesumweltministerin Svenja Schulze heute in Berlin die Vereinbarung zur Fortsetzung der Initiative. Das inhaltliche Spektrum der Netzwerke wird in der neuen Periode um die Themen Energiewende, Klimaschutz und Nachhaltigkeit erweitert.

Der Energieeffizienzverband AGFW unterstützt seit 2015 die Initiative und begrüßt deren Fortsetzung. „Die Akteure haben sich mit der Schaffung zahlreicher neuer Netzwerke und der Einsparung von 9 bis 11 Terrawattstunden Endenergie ehrgeizige Ziele gesetzt“, erklärte AGFW-Geschäftsführer Werner Lutsch am Montag. „Wir halten diese allerdings für erreichbar und unterstützen die Initiative gerne weiterhin. Es kann uns allen nur gemeinsam gelingen, die Klimaziele zu erreichen. Fernwärme und Kraft-Wärme-Kopplung können dabei einen entscheidenden Beitrag leisten. Durch einen verstärkten Ausbau und eine sukzessive Transformation der Fernwärme mit mehr klimaneutralen Anteilen können wir die Wärmewende erfolgreich gestalten.“

Gute Erfahrungen mit Effizienz-Netzwerken in der Praxis

Der AGFW, zu dessen über 500 Mitgliedern Stadtwerke, Energieversorger und Dienstleister aus ganz Deutschland zählen, organisierte als Netzwerkträger bereits selbst zwei Effizienz-Netzwerke: Von 2015 bis 2017 ein erstes für die Fernwärmebranche, in dem die elf teilnehmenden Unternehmen das gemeldete Netzwerkziel von 100 GWh/a Energieeinsparung deutlich übertrafen. Erreicht wurden Einsparungen in Höhe von ca. 241 GWh/a beziehungsweise ca. 74.000 Tonnen CO2. Nach diesem Erfolg und der positiven Rückmeldung der Teilnehmer hatte der AGFW 2018 ein zweites Energieeffizienz-Netzwerk Fernwärme gegründet. Bis Ende 2020 wollen die elf teilnehmenden AGFW-Mitgliedsunternehmen aus Mittel-, Südwest- und Westdeutschland Energieeinsparungen von mindestens 280 GWh/a erreichen.

„Die beteiligten Unternehmen haben sehr vom gegenseitigen Austausch profitiert“, so Lutsch. Synergieeffekte und Know-how-Transfer spielen bei der Einsparung von Energie eine wichtige Rolle. Besuche bei Unternehmen vor Ort, die Erfahrungen mit Technologien gemacht haben, vermitteln anderen einen sehr guten Einblick.“ So könnten Einsparpotenziale, beispielsweise durch die Nutzung von Abwärme, erkannt und mit den Netzwerkpartnern geteilt werden. 

Das Prinzip der „Energieeffizienz-Netzwerke“

Ein Energieeffizienz-Netzwerk ist ein systematischer, zielgerichteter und unbürokratischer Erfahrungs- und Ideenaustausch von 8 bis 15, mindestens jedoch 5 Unternehmen oder Unternehmensstandorten über zwei bis drei Jahre zur gemeinsamen Steigerung der Energieeffizienz. Ziel der Netzwerke ist es, dass die Unternehmen dauerhaft eine deutliche Steigerung der Energieeffizienz und damit potenziell eine spürbare Senkung der Energiekosten erreichen. Die Unternehmen führen zunächst mit Hilfe einer qualifizierten Energieberatung (intern oder extern) eine Bestandsaufnahme über ihr jeweiliges Einsparpotenzial durch. Sie setzen sich dann für die Laufzeit des Netzwerks je ein eigenes, unverbindliches Einsparziel sowie aus den kumulierten Zielen aller Unternehmen ein Einsparziel für das Netzwerk insgesamt.

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