Im letzten Jahr feierte eine Comic-Legende sein Comeback: Lange war es still um Chris Scheuer, der in den 1980er und 1990er Jahren, durch seine Arbeiten in Schwermetall und als erster Gewinner des Max und Moritz-Preises, zur Ikone der deutschsprachigen Comic-Szene aufstieg. Mit der zeichnerischen Umsetzung der düsteren Kurzgeschichten des Schriftstellers und Drehbuchautors Matthias Bauer in Reiche Ernte, zeigt Chris Scheuer eindrucksvoll, dass er nichts von seiner Comic-Kunst verlernt. Bereits die Bände eins und zwei begeisterten alte wie neue Fans – jetzt ist die bei Panini Comics erscheinende Trilogie komplett und vermittelt Gänsehaut mit Blicken ins Übernatürliche, die Abgründe menschlicher Psyche, dunkle Vorahnungen und noch dunklere Blicke vergangene Zeiten und Zukunfts-Dystopien.
Es war für manchen sicher eine Überraschung, als im vergangenen Jahr bekannt wurde, dass die Rückkehr des Chris Scheuer nach rund 20 Jahren Comic-Abstinenz beim Panini Verlag stattfinden würde. Der Mann, der bei der ersten Verleihung des Max und Moritz-Preises im Jahr 1984 als bester deutschsprachiger Zeichner ausgezeichnet wurde, hatte sich durch Mara Jade und seine Auftritte im Schwermetall-Magazin Kultstatus erarbeitet. Auf dem Höhepunkt seines Ruhmes „verschwand“ er jedoch aus der Szene. Mit der unerwarteten Rückkehr des heute 68-Jährigen Künstlers hatte niemand gerechnet und schon gar nicht mit einem Output von drei Alben in kürzester Zeit.
Für beides ist unter anderem Matthias Bauer zu danken. Der Autor und Drehbuchautor, der unter anderem schon Tatort-Folgen geschrieben hast, ist Comic-Fan und suchte einen Zeichner, der seinem Frühwerk – einer Kurzgeschichten-Sammlung mit düsteren Storys in Manier von Lovecraft und Poe – neues Leben als Comic-Adaption einhauchen konnte. In Chris Scheuer fand er sein kongeniales Gegenstück, der es nicht nur schaffte, die Geschichten zeichnerisch stimmig umzusetzen, sondern durch die eigene Kreativität aufzupolieren. Im Gegenzug trieb Bauer den Werdegang der Alben voran und auch die Veröffentlichung bei seinem Wunsch-Verlag Panini Comics.
Herausgekommen ist bei der fruchtbaren Kooperation ein Dreiteiler mit düsteren Geschichten, die ebenso im Bereich des Phantastischen spielen, wie sie in die Abgründe menschlichen Seins blicken und manchmal beides verbinden.
Chris Scheuer beweist in Reiche Ernte, dass er nichts von dem verlernt hat, was seine Fangemeinde an seiner Kunst schätzt: Schwungvolle Outlines und ein einzigartiges Spiel mit Schatten, waren schon immer sein Markenzeichen, ebenso wie der eher sparsame Einsatz von Farben. Auch in Reiche Ernte sind seine Zeichnungen überwiegend schwarz-weiß gehalten. Farben setzt er gezielt ein, um damit Akzente zu setzen und stilistische Unverwechselbarkeit. Und natürlich passt das hervorragend zu den düsteren Visionen, dystopischen Welten, anderweltlichen Geschehnissen und der Angst der Menschen vor dem Unbekannten, mit denen Matthias Bauer in seinen Geschichten gerne spielt.
Dabei haben die Geschichten nicht nur Gänsehautfaktor, sondern auch Tiefe: Ob Fantasy, Science Fiction oder Historie: die Storys stellen stets auch einen Bezug zum Jetzt her. Der Leser soll den Comic nicht einfach lesen und weglegen – er soll sich fragen, was er daraus lernen kann. Das Leben ist nicht immer schön und der Mensch ist nicht von Grund auf gut. Es gibt zu allem auch eine Schattenseite und die tritt in Reiche Ernte in den Vordergrund.
Die Reihe war von Beginn an auf drei Alben ausgelegt. Der letzte Band ist jetzt erschienen und bringt außer dem grandios-grusligen Inhalt noch eine Besonderheit für die Fans mit: Ein grandioses Fold-Out-Poster, das eine Geschichte auf einem durchgängigen Bild erzählt. Außerdem ist es – besonders interessant für Sammler – möglich, mit Band 3 einen Reiche Ernte-Collection-Schuber zu erstehen, der Platz für alle drei Alben bietet und einem exklusiven Scheuer-Druck enthält – eine Hommage an die Band Motörhead, von der der Zeichner ein großer Fan ist.
Ein Interview mit Chris Scheuer und Matthias Bauer gibt es in Panini Comics TV #45.
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