Ökologisches Desaster und Verbrechen an der Berliner Natur

Die Senatsverwaltung für Umwelt Verkehr und Klimaschutz erwägt, Radschnellwege durch Berliner Parkanlagen zu führen und sie dann zu Verkehrswegen umwidmen. Die Parks würden dadurch zerschnitten und z.T. erheblich verkleinert. Diese Parkwege wären dann zudem nicht mehr von Fußgängern nutzbar. Fußgänger sollen aber "sichere Querungsmöglichkeiten" erhalten.

"Der Bau von "Radschnellwegen" durch Parkanlagen geschieht auf Kosten von Natur und Erholungsnutzung" kritisiert Jutta Sandkühler, Geschäftsführerin des NABU Berlin. Die Bezeichnung "Radschnellweg" ist irreführend, denn bei den mindestens 7 Meter breiten Trassen handelt es sich faktisch um asphaltierte Straßen, selbst wenn sie nicht umgewidmet würden. "Die Verbreiterung und der Umbau von Parkwegen zu Radschnellstraßen führt zudem zu einer erheblichen Versiegelung. Und zwar in Bereichen, in denen normalerweise überhaupt nicht gebaut werden darf und wo auch sonst niemand auf die Idee käme, zu bauen. Für das Radschnellstraßen-System müssen und können die vorhandenen Straßen genutzt werden."

Rainer Altenkamp, 1. Vorsitzender des NABU Berlin betont: "Die Berliner Parkanlagen haben einen sehr hohen ökologisch Wert und sind Lebensraum zahlreicher Tierarten. Radschnellstraßen stellen gerade hier eine erhebliche Gefährdung für Kleintiere dar und haben zudem eine massive Barrierewirkung. Im Rahmen des Ausbaus und der Verbreiterung kommt zudem es zur Schädigung von Baumwurzeln oder ganzen Gehölzen. Der Bau von Radschnellstraßen durch Parks und Grünzüge wäre ein Schlag ins Gesicht all derer, die sich seit Jahrzehnten für weniger Versiegelung gerade in Städten und für den Schutz städtischer Grünanlagen einsetzen. Er wäre ein ökologisches Desaster und ein Verbrechen an der Berliner Natur."

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