Schaeffler verstärkt Engagement im Bereich Hinterachslenkung

 

  • Entwicklungskooperation mit Bosch Automotive Steering gestartet
  • Intelligente mechatronische Hinterachslenkung sorgt für mehr Fahrkomfort und Sicherheit bei höchster Energieeffizienz
  • Matthias Zink: „Wichtiger Meilenstein auf dem Weg, innovativer Technologiepartner im Bereich Fahrwerksysteme zu werden“

Der weltweit tätige Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler baut sein Angebot im Bereich Hinterachslenkung aus und geht dazu mit der Robert Bosch Automotive Steering GmbH eine Entwicklungskooperation ein. Das Ziel der Zusammenarbeit ist es, den Kunden ein Gesamtpaket für Hinterachs-Lenksysteme anzubieten und damit den Markt zu erschließen. Schaeffler liefert die mechatronische Hinterachslenkung (iRWS); von Bosch Automotive Steering kommt die Software und die Elektronik in Form einer Steering Control Unit. „Für einen optimalen Kundennutzen verknüpfen wir die Stärken aus beiden Unternehmen in einem Gesamtsystem“, sagt Matthias Zink, Vorstand Automotive OEM bei Schaeffler. „Für Schaeffler ist die intelligente Hinterachslenkung ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg, bevorzugter Technologiepartner im Bereich Fahrwerksysteme zu werden.“  

Hinterachslenkung als mechatronische Evolution

Bereits im Jahr 2015 hat der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler den mechatronischen Wankstabilisator (iARC) auf den Markt gebracht und dort etabliert. „Die Erfahrungen, die wir dabei gesammelt haben, sind direkt in die Entwicklung der mechatronischen Hinterachslenkung eingeflossen“, sagt Dr. Keiwan Kashi, Leiter Geschäftsbereich Mechatronische Systeme bei Schaeffler: „Durch die Verbindung unseres Mechatronik-Know-how mit unserer Kernkompetenz in der Industrialisierung von mechanischen und mechatronischen Bauteilen ist ein hocheffizientes Produkt entstanden, das wir individuell an die Kundenwünsche anpassen können.“ Die mechatronische Hinterachslenkung erhöht Fahrkomfort sowie Sicherheit und kann insbesondere im Zuge der Urbanisierung ihre Vorteile ausspielen. So verringert das Lenken in die entgegengesetzte Richtung zur Frontlenkung den Wendekreis und erhöht die Manövrierfähigkeit ­– was beispielsweise die Parkplatzsuche in der Stadt erheblich vereinfacht. Zudem verbessern unterstützende Lenkbewegungen der Hinterachse das Handling während der Fahrt, erhöhen die Fahrzeugstabilität sowie Fahrkomfort und verbessern die Fahrzeugsicherheit. Die Hinterachslenkung von Schaeffler zeichnet sich durch das geringe Systemgewicht von bis zu acht Kilogramm aus, was durch die gezielte Verwendung von Leichtbautechnologien ermöglicht wird. Kernelement des Systems ist ein Planetenwälzgewindetrieb. Dieser sorgt für das sogenannte „Selbsthemmende Verhalten“ und stellt somit sicher, dass sich die Hinterachslenkung nicht ohne Steuerbefehl des Fahrers verstellt. Außerdem garantiert der Planetenwälzgewindetrieb einen sehr hohen Wirkungsgrad. Das akustikoptimierte Design bewährt sich insbesondere beim Einsatz in leisen E-Fahrzeugen.

Steering Control Unit von Bosch unterstützt sicheres Fahren

Bosch steuert dem System die sogenannte Steering Control Unit bei. Diese vereint Steuergerät und Elektromotor und Software in einem Bauteil. Das skalierbare und modular aufgebaute Design der Steering Control Unit ist eine wichtige Grundlage im neuen Hinterachs-Lenksystem von Schaeffler für zahlreiche Fahrerassistenzfunktionen. Der Einsatz der mechatronischen Steuerung hat sich im Bereich der Vorderachslenkung bereits millionenfach bewährt. Dank des Bosch Security Konzeptes ist die Lenkung zudem gegenüber Cyber-Angriffen abgesichert. Funktionen und Aktualisierungen werden mittels „Over-the-air“-Technologie unterstützt. „Die dritte Generation der Steering Control Unit von Bosch ist seit vergangenem Jahr bereits erfolgreich für Vorderachslenkungen auf dem Markt“, sagt Dr. Stefan Waschul, Leiter Produktbereich Pkw-Lenksysteme der Robert Bosch Automotive Steering GmbH. „Diese Expertise bringen wir für die Hinterachslenkung in die Kooperation mit ein. Als Marktführer für Lenkungssysteme steuern wir zudem unsere Erfahrung und unser Know-how in den Bereichen Software und E/E-Architektur bei.“

Schon heute arbeitet Bosch in zahlreichen Kundenanwendungen erfolgreich mit dieser Technologie und überzeugt mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Softwareentwicklung und Lenkungsansteuerung. Auf Basis des vom Drehmomentsensor erfassten Lenksignals errechnet das elektronische Steuergerät die optimale Lenkunterstützung und regelt mit dieser Information den Elektromotor, der die benötigte Kraft bereitstellt. In der Steering Control Unit erfolgt die Berechnung der Servounterstützung nicht nur abhängig vom Lenkmoment am Lenkrad, sondern es werden auch viele zusätzliche Fahrzeugparameter berücksichtigt.

Über die Schaeffler AG

Die Schaeffler Gruppe ist ein weltweit führender Automobil- und Industriezulieferer. Das Portfolio umfasst Präzisionskomponenten und Systeme in Motor, Getriebe und Fahrwerk sowie Wälz- und Gleitlagerlösungen für eine Vielzahl von Industrieanwendungen. Mit innovativen und nachhaltigen Technologien in den Feldern Elektromobilität, Digitalisierung und Industrie 4.0 leistet Schaeffler bereits heute einen entscheidenden Beitrag für die "Mobilität für morgen". Im Jahr 2019 erwirtschaftete das Technologieunternehmen einen Umsatz von rund 14,4 Milliarden Euro. Mit zirka 84.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist Schaeffler eines der weltweit größten Familienunternehmen und verfügt mit rund 170 Standorten in über 50 Ländern über ein globales Netz aus Produktionsstandorten, Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen und Vertriebsgesellschaften. Mit knapp 2.400 Patentanmeldungen im Jahr 2019 belegt Schaeffler laut DPMA (Deutsches Patent- und Markenamt) Platz zwei unter den innovationsstarken Unternehmen Deutschlands.

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