Initiiert wurde die Entwicklung einer umfassenden Brennstoffzertifizierung 2009 vom Deutschen Pelletinstitut (DEPI), einer Tochtergesellschaft des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbands (DEPV). Zusammen mit proPellets Austria (pPA) und mit wissenschaftlicher Expertise des Deutschen Biomasseforschungszentraums (DBFZ) Leipzig wurde ein Standard entwickelt, der bei relevanten Brennstoffeigenschaften wie Ascheerweichungstemperatur (relevant für Verschlackung) über die damalige Norm EN 14961-2 hinausging. „Auch die Heizungskesselhersteller haben ENplus-Pellets früh beworben, da die Logistikkette lückenlos überwacht und die Anlieferung beim Kunden nach den neuesten Qualitätsstandards erfolgte. Damit waren die Qualitätsprobleme aus den Gründerjahren schnell behoben“, erinnert sich DEPI-Geschäftsführer Martin Bentele.
Rasante Entwicklung
Dass ENplus damals genau zur rechten Zeit kam, zeigt die rasante Entwicklung. „Im Februar 2010 war das Handbuch erstellt, im Sommer danach wurden bereits die ersten Produzenten und Händler zertifiziert. Im September 2010 wurde die Hälfte der deutschen Pellets gemäß ENplus hergestellt und zwölf z.T. große Händler durften diese dann auch als ENplus-Ware ausliefern. Dass die Marktabdeckung so schnell erfolgt und das Zertifikat mittlerweile auch in 46 Ländern genutzt wird, haben wir allerdings nicht erwartet“, so Bentele weiter.
Zufriedene Kunden
Vormals typische Reklamationen wegen Verschlackung der Asche im Brennraum oder zu viel Feinanteil im Pelletlager konnten mit ENplus sehr schnell deutlich verringert werden. „Auch der Kundenservice hat sich mit ENplus direkt verbessert – mit einem geregelten Reklamationsmanagement und einheitlichen Vorgaben erhielten Händler, Kunden und Heizungsbauer ein verlässliches, transparentes und modernes Produkt, das mit den teils dubiosen Experimenten aus den frühen Jahren nichts mehr gemein hatte“, stellt auch Beate Schmidt-Menig fest, damalige und heutige Vorsitzende des DEPV. „Neben der innovativen Kessel- und Ofentechnik hat ENplus entscheidend dazu beigetragen, dass das Heizen mit Pellets in Deutschland ein stabiler Pfeiler der Wärmewende ist und auch in Zukunft sein wird. Komfortable, effiziente und klimafreundliche Holzenergie funktioniert nur mit einem standardisierten Brennstoff. Mit dem nunmehr dritten Handbuch, dass 2021 erscheint, zeigt die Branche, dass Innovation und Qualitätssicherung auch in Zukunft selbstverständlich sind.“
Über ENplus
Zum jetzigen Zeitpunkt umfasst das ENplus-Programm für Holzpellets 522 Produktionsstandorte von 479 Produzenten, 482 Händler und zwei Dienstleistungsanbieter in 46 Ländern. Dabei übernimmt Deutschland mit 41 zertifizierten Produzenten an 52 Werksstandorten, 129 Händlern und einem Dienstleister eine führende Rolle und treibt die Verbesserung einheitlicher Standards auf internationaler Ebene stetig voran.
Die Gesamtproduktion von zertifizierten Pellets wird in diesem Jahr voraussichtlich auf über 13 Millionen Tonnen (t) ansteigen. Etwa 77 Prozent des europäischen Heizungsmarktes wird mit ENplus-Pellets versorgt (Bioenergy Europe Pellet Report 2020). Deutschland zählt auch hier nach wie vor mit über 2,7 Millionen t im Jahr 2019 zu den mit Abstand größten Produzenten von ENplus-zertifizierten Pellets. Diese Menge entspricht über 20 Prozent der weltweiten ENplus-Jahresproduktion 2019.
Eine Übersicht der in Deutschland zertifizierten Pelletproduzenten und -händler listet die Webseite www.enplus-pellets.de. Die ENplus-Zertifikatnehmer weltweit gibt es unter www.enplus-pellets.eu. Mittlerweile gibt es ENplus auch für Hackschnitzel und Holzbriketts.
Deutscher Energieholz- und Pellet-Verband e.V. (DEPV)
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