Obst aus dem sChlosspark
Die vielen Bäume, die im Schlosspark stehen, tragen in einem Apfeljahr wie diesem reichlich. Für die Spaziergänger, die Kurgäste und auch für viele Mergentheimer sind die Obstbäume beim Weg durch den historischen Garten ein beliebter Halt: Der Garten, offen für alle, lädt dazu ein, die unterschiedlichen Sorten zu probieren. In diesem Jahr haben die Mitglieder des Fördervereins Bad Mergentheimer Tafel e.V. die Bäume abgeerntet. Gut fünf Kisten sind es geworden, teilweise sortenrein und teilweise auch gemischt.
Ein schlossgarten mit langer Tradition
Garten und Parkanlage beim Residenzschloss haben eine lange Geschichte – und der Anbau von Obst und Gemüse gehörte immer dazu. Die heutige Form des Schlossparks geht auf das Ende des 18. Jahrhunderts zurück. Damals, von 1791 bis 1811, herrschte der Schlossgärtner Franz Joseph Hüller im Garten. Den historischen Schlossgärtner kennt man heute wieder – als Führer im Schlosspark: Tillmann Zeller, selbst Gartenbauprofi, verkörpert den Fachmann aus dem 18. Jahrhundert und begleitet die Gäste in die Gartengeschichte. Bei der Apfelernte des Fördervereins war der Diplom-Landwirt mit dabei – als Fachmann und als Vereinsmitglied.
Bohnäpfel und andere alte Sorten
Der Schlosspark gliedert sich in drei Teile, die zusammen rund 9 Hektar umfassen. Ein wichtiger Teil war seit jeher der große Gemüse- und Nutzgarten, streng in geometrischen Formen angelegt. Ein Teil dieses Bereichs ist heute rekonstruiert. Die Erträge nutzte man in der Hofküche des Schlosses. Im Nutzgarten pflegte man Apfelbäume sowie Kirsch- und Weichselobst. Man richtete Pfirsich- und Aprikosenspaliere ein. Es gab Treibhäuser und Orangerien. Die Äpfel aus dem Mergentheimer Schlosspark, die am Stand des Fördervereins verkauft werden, haben zum Teil eine Geschichte, die so weit zurückreicht wie die des Gartens: etwa der Rheinische Bohnapfel, der am Ende des 18. Jahrhunderts kultiviert wird, oder die französische Reinette, die schon im 16. Jahrhundert entstand und im 18. Jahrhundert weit verbreitet war. Außerdem gibt es am Samstag Traditionssorten aus dem Schlosspark wie Gewürzluiken, Hauxäpfel, Jakob Fischer und weitere.
Staatliche Schlösser und Gärten begrüssen kooperation
Für Monika Menth, Leiterin der Schlossverwaltung Weikersheim und auch für das Residenzschloss Mergentheim zuständig, ist die Kooperation mit dem Förderverein Bad Mergentheimer Tafelladen e.V. unter dem Vorsitz von Veronika Kluge perfekt. „Das kann der Beginn einer schönen Tradition werden“, sagt Monika Menth. „Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg legen großen Wert auf nachhaltige Projekte – und dass sich die Nutzung der fürstlichen Apfelernte in Bad Mergentheim gleich noch mit einem sozialen Zweck verbindet, könnte gar nicht besser passen.“
Service
ÖFFNUNGSZEITEN
Residenzschloss Mergentheim
Bis 31. Oktober
Mi – So und feiertags 10.30 bis 17.00 Uhr
Ab 1. November
Mittwoch ‒ Samstag 14.00 bis 17.00 Uhr
Sonntag, feiertags 10.30 bis 17.00 Uhr
24., 25. und 31. Dezember geschlossen
Die Ausstellungsräume zur Jungsteinzeit sind geschlossen.
Der Schlosspark ist frei zugänglich.
EINTRITT SCHLOSS
Erwachsene 7,00 €, Erwachsene mit Kurkarte 6,50 €, Ermäßigte 3,50 €
Familien 17,50 €, Gruppen ab 20 Personen 6,30 € pro Person
AUSSTELLUNGEN
„Rom lebt!“
Bis Sonntag, 28. Februar 2021
Familienführungen am 12. und 20. September sowie am 3. und 17. Oktober,
jeweils um 14.30 Uhr
Dauer: 1,5 Stunden
Preis pro Person 2,50 € zzgl. Eintritt
Roland Bauer: 50 Jahre Fotografieren in Hohenlohe und der Welt
Sonntag, 15. Oktober bis Sonntag, 28. Februar 2021
Führungen am 18. und 24. Oktober, jeweils 14.30 Uhr
Dauer: 1,5 Stunden
Preis pro Person 2,50 € zzgl. Eintritt
STANDARDFÜHRUNG
Der Deutsche Orden von 1190 bis heute
Termine: 26. und 27. September, 3., 4., 10., 11., 17., 18., 24., 25., 31. Oktober
jeweils um 15.30 Uhr, Dauer: ca. 1 Stunde
Preis: Erwachsene 9,50 Euro, Ermäßigt 6,- Euro
Anmeldung unter Tel. 07931/52212 oder an info@schloss-mergentheim.de.
Teilnehmerzahl: max. 10 Personen.
Treffpunkt: Schlosskasse
HINWEIS:
Teilnahme nur mit Mund-Nasen-Schutz möglich.
Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg öffnen, bewahren, vermitteln und vermarkten 62 historische Monumente im deutschen Südwesten. 2019 besuchten rund 4 Mio. Menschen diese Originalschauplätze mit Kulturschätzen von höchstem Rang: darunter Schloss Heidelberg, Schloss und Schlossgarten Schwetzingen, das Residenzschloss Ludwigsburg, Schloss und Schlossgarten Weikers-heim, Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, Kloster und Schloss Salem sowie die Festungsruine Hohentwiel.
Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg
Schlossraum 22 a
76646 Bruchsal
Telefon: +49 (7251) 74-2770
Telefax: null
http://www.schloss-bruchsal.de/
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