"Der Verkehr ist inzwischen der größte Klimasünder im Südwesten, 31% aller Treibhausgas-Emissionen entfallen auf diesen Sektor", stellt Matthias Lieb, Landesvorsitzender des ökologischen Verkehrsclub VCD fest und beklagt: "Die Autos werden immer schwerer, brauchen mehr Platz und sind immer stärker motorisiert – so kann Klimaschutz im Verkehr nicht funktionieren".
Wenn bis 2030 die Treibhausgas-Emissionen gegenüber 1990 um 42% reduziert werden sollen, im Verkehrssektor die Emissionen aber aktuell um 12% über den Werten von 1990 liegen, bedeutet dies eine Halbierung der Emissionen in den nächsten 10 Jahren, rechnet Lieb vor.
"Damit wird klar, dass nur mit drastischen Maßnahmen die Klimaziele im Verkehrssektor erreicht werden können – die Politik sollte dies den Bürgern deutlich und frühzeitig vermitteln", erklärt Matthias Lieb. Städte wie Wien, Kopenhagen, Lyon und Barcelona seien diese Schritte schon gegangen und seien heute Städte mit hoher Aufenthaltsqualität bei deutlich weniger Autoverkehr.
Deshalb müsse das Klimaschutzgesetz des Landes auch im Verkehrssektor konkrete Maßnahmen vorgeben statt rein prozentualer Einsparziele festlegen, fordert der VCD. Sonst würden auch im Jahr 2030 die Klimaziele im Verkehrssektor verfehlt werden. Deshalb müssten auf Landesebene Zielgrößen für den Modal-Split zwischen den Verkehrsarten beschrieben werden, die zur Zielerreichung notwendig sind.
Aus Sicht des VCD komme den Kommunen eine Schlüsselfunktion zu. Diese müssten ihren Bürgern klimafreundliche Mobilitätsalternativen zum PKW zur Verfügung stellen – mit einer Fußgänger- und Radfahrerfreundlichen Infrastruktur und einem leistungsfähigen ÖPNV. Der VCD fordert deshalb die verpflichtende Aufstellung von Klimamobilitätsplänen in den Städten und Kreisen. Darüberhinaus müsse für diese Umgestaltung auch mehr Geld bereitgestellt werden. Der VCD geht dabei von rund 1 Mrd. zusätzlich pro Jahr aus.
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