Auf die Struktur kommt es an
Anticholinergika lindern den übersteigerten Harndrang und erhöhen das Fassungsvermögen der Blase, indem sie den Botenstoff Acetylcholin hemmen und so die gestörte Signalübertragung zwischen Blasenmuskel und Gehirn wieder ins Lot bringen. Das Dilemma: Acetylcholin kommt nicht nur in der Blase vor, sondern überall, wo Nervenzellen sind – also auch im Gehirn. Anticholinergika, die über die Blut-Hirn-Schranke ins zentrale Nervensystem gelangen, können daher das Denkvermögen beeinträchtigen. Für Menschen mit Gedächtnisstörungen, Parkinson oder Demenz eignen sich daher nur solche Wirkstoffe, die aufgrund ihrer besonderen Molekülstruktur die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden. Damit der verschreibende Arzt dies berücksichtigen kann, sollten entsprechende Grunderkrankungen unbedingt zur Sprache kommen.
Ebenso wichtig: Ergänzende Therapien und Alltagstipps
Dranginkontinenz sollte immer mehrgleisig behandelt werden. Neben Medikamenten gibt es eine Reihe wirksamer ergänzender Maßnahmen wie Blasen- und Toilettentraining, Entspannungsübungen und eine Umstellung der Ess- und Trinkgewohnheiten. Informationen dazu enthält die Broschüre „Mit der Blasenschwäche leben“, die sich an Patienten, Angehörige und interessierte Laien richtet. Die Broschüre kann kostenfrei bei der Deutschen Seniorenliga angefordert oder im Internet heruntergeladen werden. Dort sind zudem einfache, für jedes Alter geeignete Übungen zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur dargestellt. Bezugsadresse: Deutsche Seniorenliga (DSL) e.V., Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn; www.dsl-blasenschwaeche.de.
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