„Dass eine Schulklasse einen Roman schreibt, der verlegt wird, ist etwas ganz Besonderes und zeugt von hervorragender Zusammenarbeit. Diese Leistung erfordert Durchhaltevermögen und Disziplin von allen Beteiligten. Darauf können Sie sehr stolz sein“, führte der Erste Kreisbeigeordnete Georg Kern im Rahmen der Buchlese in der Aula im Alfred-Grosser-Schulzentrum aus.
Das Schreiben des Romans war Aufgabe im Deutschunterricht mit Klassenlehrerin Eleonore Beinghaus. Für jedes der zehn Kapitel haben die Schülerinnen und Schüler außerdem eigens die Illustrationen erstellt, die im Kunstunterricht von Annet Waßmer entstanden sind. Die Ideen zum Grundgerüst des Romans wurden Anfang des Jahres in einem Workshop gemeinsam mit Carola Kupfer entwickelt.
Der Roman erzählt die Geschichte von Grete Levy, einer jüdischen Schülerin, die während der Nazi-Zeit die Lateinschule Bad Bergzabern besuchte. Als Grete im April 1938 ihr Abschlusszeugnis erhält, wäre der Weg frei, auf ein Gymnasium zu wechseln. Doch alles kommt anders. Das findet eine Gruppe von Schülern 2020 bei einer Aufräumaktion im Schularchiv heraus. Der 15-jährige Thorben stößt auf ein Zeugnis aus dem Schuljahr 1933/34 mit dem Eintrag „isr.“, die drei Buchstaben entfachen seine Neugier und nachdem er weiß, dass es sich um das Zeugnis eines jüdischen Mädchens handelt, möchte er mehr über sein Schulleben in der Zeit des Nationalsozialismus wissen. Es gelingt ihm, seine Geschichtslehrerin und seine Mitschüler mitzunehmen auf eine „Spurensuche in einer dunklen Zeit“. Die Romanhandlung wechselt die Zeitebenen: Während für das Leben Gretes einzelne Episoden beginnend mit dem Abschlusszeugnis im April 1938 ausgewählt wurden, die retrospektiv erzählt werden und bis zum Herbst 1937 zurückreichen, schildert die Gegenwartsebene das Sich-Annähern einer Gruppe von Neuntklässlern an das schwierige Thema Nationalsozialismus in (Bad) Bergzabern.
Das Buch ist in der EDITION Schröck-Schmidt, ISBN: 978-3-945131-36-7, erschienen und kostet 11,95 Euro.
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