- Druck zu handeln wächst auch auf Weltbank und private Gläubiger
- Umfassende Aussetzung der Schuldendienste würde 51 Milliarden US-Dollar für Entwicklungsländer freisetzen
Kurz vor dem Treffen der G20-Finanzminister*innen am 14. Oktober fordert die Entwicklungsorganisation ONE, dass die G20-Staaten den Entwicklungsländern einen Aufschub ihrer Schuldenrückzahlungen bis Ende 2021 gewähren. Bisher hatten sich die G20 lediglich auf ein Schuldenmoratorium bis Ende dieses Jahres geeinigt. Zudem sollten die G20 Druck auf die Weltbank sowie private Gläubiger ausüben, damit diese sich ebenfalls einem Schuldenmoratorium bis Ende 2021 anschließen. Dadurch frei werdende Mittel sollen die Entwicklungsländer nutzen, um sich gegen die Corona-Pandemie sowie die dadurch bedingte Wirtschaftskrise zu stemmen.
Stephan Exo-Kreischer, Direktor von ONE Deutschland, sagt: ”Während reiche Länder neue Schulden aufnehmen, um sich gegen die Pandemie zu stemmen, müssen ärmere Länder sogar bei Gesundheit kürzen, um ihre Schulden zu bedienen. Das entbehrt jeder Logik und ist brandgefährlich für die Menschen, die in extremer Armut leben. Kein Land der Welt sollte sich zwischen Schuldenrückzahlungen oder Menschenleben entscheiden müssen. Damit die ärmsten Länder wieder Luft zum Atmen haben, brauchen wir einen Stopp der Schuldendienste – und zwar sofort.”
Nach Angaben der Weltbank befinden sich derzeit 28 der Länder der Welt, die besonders von Armut betroffen sind, in einer Schuldenkrise. Einigen droht sogar die Zahlungsunfähigkeit. ONE hat errechnet, dass ein Schuldenmoratorium bis Ende 2021 bei Entwicklungsländern rund 51 Milliarden US-Dollar freisetzen wird – wenn die G20, die Weltbank und private Gläubiger an einem Strang ziehen. Dieses Geld benötigen die ärmsten Länder dringend, um auf die Pandemie und die Wirtschaftskrise zu reagieren. Darüber hinaus droht auch einigen Schwellenländern die Zahlungsunfähigkeit. ONE fordert, dass auch sie bei einem Schuldenmoratorium berücksichtigt werden.
ONE ist eine internationale Bewegung, die sich für das Ende extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten bis 2030 einsetzt. Damit jeder Mensch ein Leben in Würde und voller Chancen führen kann. Wir sind überparteilich und machen Druck auf Regierungen, damit sie mehr tun im Kampf gegen extreme Armut und vermeidbare Krankheiten, insbesondere in Afrika. Zudem unterstützt ONE Bürger*innen dabei, von ihren Regierungen Rechenschaft einzufordern. Mehr Informationen auf www.one.org.
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