Der Fahrgast-Komfort hält in den Haltestellen Einzug

Die Verkleidung der Haltestellenwände und der –decken, das Einziehen von insgesamt 900 Kilometern elektrischer Leitungen, die Installation vom modernster Systemtechnik in den Betriebsräumen – bisher stand beim Innenausbau des Stadtbahn- und Straßenbahntunnels die reine Technik im Vordergrund der Arbeiten. Doch allmählich sind die Handwerker in den vier Haltestellen unter der Kaiserstraße und den drei Haltestellen auf dem „Südabzweig“ auch bei jenen Einrichtungen angekommen, die die Fahrgäste – nach der Inbetriebnahme im Dezember 2021 – dann im wahrsten Sinn des Wortes „erfahren“ werden. So sind auf den Bahnsteigen der sieben künftigen neuen unterirdischen Haltestellen schon jetzt die Halterungen für die Zugzielanzeige montiert. Daran wiederum hängen bereits die Videokameras, die das Geschehen in der Haltestelle zur Sicherheit der Kunden des Karlsruher Verkehrsverbunds lückenlos überwachen werden.

Ebenfalls zu den aktuell durchgeführten Montagen zählen die Zugzielanzeiger, die in den Zwischenebenen platziert werden: Mit Ausnahme der Haltestelle Kongresszentrum sind alle Haltestellen so gebaut, dass der Fahrgast zunächst eine beliebige Treppe hinunter zur obersten Ebene – der Fahrgastebene – nehmen kann und sich erst hier informieren muss, welche Treppe zum Bahnsteig er anschließend nehmen muss. Dieser Komfort erspart umständliche Rückwege, wenn bei der Wahl des Bahnsteigs zwar die Linie korrekt ausgesucht wurde, aber eben die Richtung nicht.

Auch die Haltestellen nehmen zusehends Form und vor allem: Farbe und Helligkeit an. Das Lichtgespinst ist inzwischen überall von Haltestellenwand zu Haltestellenwand gespannt, häufig sind in ihm auch die LED-Leuchtkörper befestigt und angeschlossen, die nach unten und nach oben ein helles, fast weißes Licht abgeben.

Hinter den Kulissen – also außerhalb der später von Fahrgästen zugänglichen Haltestellenbereiche – wird weiter an der Technik für den Betrieb der Stadtbahnen und Straßenbahnen gearbeitet: Die Signaltechnik muss ebenso wie die Kommunikationstechnik funktionieren, die Betriebsräume wollen belüftet sein. Hier arbeiten täglich Handwerker aus ganz unterschiedlichen Fachgebieten.

Beim Umbau der Kriegsstraße mit einer neuen oberirdischen Gleistrasse und einem darunter liegenden Autotunnel haben jedoch die Betonbauer – noch – das Sagen: Bis Anfang Februar soll der Rohbau östlich vom Ettlinger Tor komplett abgeschlossen sein. Noch werden in den Baufeldern O 3, O 4 und O 5 die einzelnen Tunnelabschnitte betoniert. Doch dann folgt auch hier der Schritt, der in den beiden Baufeldern O 1 und O 2 unter dem und westlich vom Mendelssohnplatz vor Wochen schon vollzogen wurde: Der Innenausbau des Tunnels mit dem Straßenbau hält dann Einzug.

Westlich vom Ettlinger Tor sieht es ähnlich aus, auch hier liegt das für den Rohbau angesteuerte Ende im Februar 2021. Ausgenommen davon ist der Anschlusstunnel zum Parkhaus Ettlinger Tor und das Treppenhaus des Betriebsgebäudes. Im Bereich direkt unter dem Karlstor, als letztem Abschnitt,  wird der Rohbau im Juni 2021 abgeschlossen sein: Hier werden derzeit noch die Wände und auch die Sohle der alten Unterführung der Kriegsstraße unter der Karlstraße hindurch abgebrochen. Erst wenn das geschehen ist, kann der Rohbau beginnen. Dem Rohbau werden im April die beiden Hilfsbrücken weichen – der Autotunnel liegt an dieser Stelle direkt unter der Geländeoberkante, so dass die Tunnelwände und auch die Tunneldecke unter den beiden Brücken nicht bewehrt, geschalt und betoniert werden können.

Am nördlichen Rand des Baufelds W 1 wird das Hebewerk West errichtet – es pumpt ebenso wie das am Ettlinger Tor im Bau befindliche Hebewerk Mitte über die Rampen anfallendes Regenwasser nach oben in die über der Tunnelsohle liegende Kanalisation.

Noch in diesem Jahr beginnt der Rohbau des „Seitentunnels“, der den Autotunnel mit der Zufahrt zum Parkhaus des Einkaufszentrums am Ettlinger Tor verbindet.

An der Oberfläche der Kriegsstraße bzw. der Ludwig-Erhard-Allee laufen noch bis 31. Oktober die Gleisbauarbeiten im Bereich Ostendstraße/ Henriette-Obermüller-Straße zum Anschluss der neuen Gleise in der Kriegsstraße an die bestehenden Gleise in der Ludwig-Erhard-Allee. Nachdem am 2. November hier wieder die Straßen- und Stadtbahnen verkehren können, wird es bis zum Abschluss der Arbeiten an dieser Stelle noch ungefähr zwei Wochen Einschränkungen für den Straßenverkehr geben.

Im Bereich des Mendelssohnplatzes und in der Kapellenstraße erfolgen derzeit die Arbeiten zur Herstellung der Fahrleitung über den neuen Straßenbahngleisen.

Direkt westlich vom Mendelssohnplatz werden um und teilweise über der gerade hergestellten Weichenanlage provisorische Fahrbahnen über dem Straßentunnel hergestellt, um Anfang November den Autoverkehr zwischen Mendelssohnplatz und Adlerstraße in die Mitte der Kriegsstraße verlegen zu können und außen, entlang der nördlichen und südlichen Bebauung, für den Tunnelbau umverlegte und getrennte Leitungen wieder zu ordnen und zu verbinden und anschließend mit der Herstellung der endgültigen Gehwege und danach der endgültigen Fahrbahnen beginnen zu können.

Weit fortgeschritten sind bereits die Arbeiten zur Herstellung der endgültigen Fahrbahnen und Gehwege zwischen Lamm- und Ritterstraße im Bereich des Nymphengartens, so dass diese Mitte November in Betrieb genommen werden und die Arbeiten an den Gleisen in diesem Abschnitt beginnen können.

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Aktuelle Informationen zum ÖPNV in der Region: kvv.de

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