Gegenwärtig hat der Präsidentschaftskandidat Joe Biden in wenigen entscheidenden Staaten einen (kleinen) Vorsprung, holt in anderen Staaten auf und scheint sehr nahe dran zu sein, die 270 Wahlmännerstimmen zu erreichen, die für die Wahl zum Präsidenten nötig sind. Die Republikaner hoffen jedoch nach wie vor darauf, Schlüsselstaaten zu gewinnen und das Trump-Lager hat bereits eine Reihe von Klagen in einigen Staaten eingereicht.
Bislang hatte diese Unsicherheit ob des langwierigen und ungewissen Ausgangs der Wahlen keine negativen Auswirkungen auf die Märkte. Im Gegenteil, nach der Korrektur der vergangenen Woche boomten die Aktienmärkte weltweit, unterstützt durch sinkende Renditen.
Vorerst befinden wir uns noch in einem zähen, aber normalen Prozess und sehen bislang keine außergewöhnlich starken Marktreaktionen. Im Falle eines strittigen Ergebnisses und eines langen Rechtsstreits, könnte sich die anhaltende Unsicherheit jedoch durchaus negativ auf riskante Anlageklassen auswirken und eine Marktkorrektur verursachen. Je länger die unklare Situation zudem anhält, umso größer die Wahrscheinlichkeit einer negativen Marktreaktion. Während der Markt vergangene Woche einen klareren Sieg der Demokraten prognostiziert hat, positioniert er sich derzeit für eine Biden-Präsidentschaft bei einem gespaltenen Kongress.
Was bedeutet das für die Märkte? Historisch gesehen haben US-Aktien unter einem demokratischen Präsidenten und einem gespaltenen Kongress am besten abgeschnitten und verzeichneten im Durchschnitt eine Jahresrendite von 13,4 Prozent. Wir werden unter Biden einen fiskalischen Stimulus sehen, auch wenn dieser kleiner ausfällt als bei dem erwarteten klaren Sieg für die Demokraten. Dies ist positiv für US-Treasuries und würde zu sinkenden Renditen führen, was wiederum gut für die Aktienmarktentwicklung ist.
Bei einer Biden-Präsidentschaft gehen wir von fiskalischen Anreizen aus, die US-Unternehmen unterstützen werden. Zudem könnte ein Infrastrukturprogramm Industrieunternehmen unter die Arme greifen, was zu einer Verengung der Spreads führen dürfte. Des Weiteren wird es für die Biden-Regierung schwierig sein, die Steuersenkung der Regierung Trump rückgängig zu machen oder neue Steuern, zum Beispiel auf Technologieunternehmen, einzuführen. Dies ist gut für den Aktienmarkt und den Nasdaq.
Ein anderer wichtiger Faktor: Ein weniger kontroverser internationaler Ansatz einer neuen Regierung könnte ebenfalls weniger Unterstützung für einen starken US-Dollar bieten. Zudem ist zu erwarten, dass Biden als Präsident möglicherweise weniger aggressiv gegenüber internationalen Partnern und China auftritt.
Für den Fall einer Trump-Präsidentschaft, ebenfalls mit gespaltenem Kongress, dürften die Auswirkungen auf die Märkte ähnlich aussehen. Zwar wäre eine erneute Trump-Administration wirtschaftsfreundlicher als eine Biden-Administration, in den internationalen Beziehungen wäre erstere aber deutlich unberechenbarer.
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