Auszeichnung für UKE-Wissenschaftler durch Europäischen Forschungsrat

Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) wurde vom Europäischen Forschungsrat mit einem ERC Synergy Grant ausgezeichnet – es ist insgesamt der 22. ERC Grant für das UKE, aber der erste ERC Synergy Grant. Dieser wird an Gruppen von zwei bis vier exzellenten Forschenden verliehen. Die Auszeichnung erhält Prof. Dr. Thomas Oertner, Direktor des Instituts für Synaptische Physiologie des UKE, zusammen mit drei weiteren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Deutschland, Frankreich und den USA, um die Kontrolle physiologischer Gehirnzustände durch Microglia genauer zu untersuchen. Das Forschenden-Team wird mit insgesamt zehn Millionen Euro gefördert, von denen jeder Projektpartner 2,5 Millionen Euro bekommt.

Das ausgezeichnete Projekt „Microglia Control of Physiological Brain States (MicroCOPS)“ beruht auf der Annahme, dass die wechselseitige Signalübertragung zwischen Neuronen und Microglia für ein gesundes und leistungsfähiges Gehirn entscheidend ist. „Microglia wirken als lokales Immunsystem, schützen das Gehirn vor Infektionen und sorgen generell dafür, dass nichts schiefgeht. Über mögliche zusätzliche Funktionen von Microglia gibt es zwar zahlreiche Spekulationen, aber das Wissen über diese Zellen ist noch immer sehr bruchstückhaft“, erläutert Prof. Dr. Thomas Oertner, der auch stellvertretender Leiter des Zentrums für Molekulare Neurobiologie (ZMNH) des UKE ist.

Die Professoren Thomas Oertner sowie Anne Schäfer von der Icahn School of Medicine at Mount Sinai in New York, Antoine Triller vom Institut national de la santé et de la recherche médicale (INSERM) in Paris und Nils Brose vom Max-Planck-Institut für Experimentelle Medizin in Göttingen werden ihr Fachwissen und ihre spezielle technische Expertise – von der Genexpressionsanalyse bis hin zu modernsten Bildgebungstechnologien – kombinieren, um die Rolle von Microglia zu untersuchen. Auf diese Weise hoffen sie, ein vollständigeres Bild der Funktionsweise des Gehirns zu erhalten, Licht auf einige seiner komplexen Geheimnisse zu werfen und den Kampf gegen neurologische Störungen voranzutreiben.

Die Förderung von grundlagenorientierter Pionierforschung ist einer der Schwerpunkte der Europäischen Union. Dafür wurde der Europäische Forschungsrat (European Research Council, ERC) geschaffen. ERC Grants sind aktuell Teil des „Horizont 2020“ genannten EU-Rahmenprogramms, mit dem die Europäische Union sowohl die Grundlagenforschung als auch anwendungsnahe Forschungsfelder finanziert.

Forschungsprojekte zur Interaktion zwischen Immun- und Nervensystem werden seit 2016 durch die Landesforschungsförderung Hamburg unterstützt. Erkenntnisse aus diesen Pilotprojekten haben wesentlich zum Erfolg des UKE im europaweiten Wettbewerb um die besten Forschungskonzepte beigetragen.

Über Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)

Das 1889 gegründete Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ist eine der modernsten Kliniken Europas und mit rund 13.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber in Hamburg. Pro Jahr werden im UKE rund 511.000 Patientinnen und Patienten versorgt, 106.000 davon stationär und 405.000 ambulant. Zu den Forschungsschwerpunkten des UKE gehören die Neurowissenschaften, die Herz-Kreislauf-Forschung, die Versorgungsforschung, die Onkologie sowie Infektionen und Entzündungen. Über die Medizinische Fakultät bildet das UKE rund 3.400 Mediziner und Zahnmediziner aus.

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