FTTC-Ausbau bis Jahresende

Bis zum Jahresende will die Göttinger Firma Goetel den Großteil des FTTC-Ausbau abgeschlossen und damit rund 100 Kabelverzweiger überbaut haben, parallel dazu soll noch in dieser Woche mit dem FTTH-Ausbau begonnen werden, kündigen Geschäftsführer Jürgen Neumann und Rainer Staar, Bereichsleiter Süd, im Gespräch mit Landrat Manfred Görig und Grebenhains Bürgermeister Sebastian Stang an. „Wenn die Witterung passt, die Genehmigungen da sind und wir keine weiteren Auswirkungen durch die Corona-Krise haben, bauen wir das in zwei bis drei Monaten aus“, bekräftigt  Neumann.

„Wir hatten andere Vorstellungen, wie es werden soll“, macht Landrat Görig gleich zu Beginn des Gesprächs deutlich. Dennoch ist es wichtig, dass die Firma Goetel ihre Versprechen auch einlöst. „Es ist notwendig, kein Dorf in einer Gemeinde außen vor zu lassen, das Angebot muss für alle gelten.“ Man werde die Firma Goetel da unterstützen, wo es erforderlich sei. Dafür aber müsse Verlässlichkeit auf ihre Aussagen gegeben sein.

„2019 haben wir nicht geliefert, das muss man ehrlich sagen. Das hat sicher auch viele Irritationen ausgelöst“, gesteht Geschäftsführer Neumann und er fährt fort: „Trotz aller Bremsspuren durch Corona insbesondere im Frühjahr und Sommer haben wir es aber geschafft, unser FTTC-Netz zu bauen und in 2020 zu liefern. Wir wollen den Vogelsbergkreis so schnell als möglich mit digitaler Bandbreite versorgen. FTTC ist dabei nur der erste Schritt. Unser Fokus gilt unverändert dem Ausbau von FTTH-Anschlüssen.“

Die Orte mit den rund 100 reservierten KVZs wurden von Goetel in insgesamt elf Cluster eingeteilt. „Innerorts sind noch rund 18 Kilometer zu bauen, teilweise arbeiten wir in vier Clustern gleichzeitig“, erklärt Bereichsleiter Staar. Die Zusammenarbeit mit den Kommunen sei gut, „es ist alles weitgehend aufgelöst und entspannt“. Mit „Volldampf dabei“ ist man gerade in Schlitz, so Projektleiter Kai Schmidt. Zur ersten Welle des FTTH-Ausbaus gehört nach Angaben der Firma Grebenhain (Nösberts-Weidmoos, Crainfeld, Bermuthshain, danach weitere Ortsteile), Herbstein (Lanzenhain, Rixfeld, Altenschlirf, Schlechtenwegen, Steinfurt), Schotten (Burkhards, Kaulstoß, Sichenhausen , danach weitere OT), Lautertal, Homberg, und Mücke. In anderen Bereichen startet in Kürze der Vertrieb. „Da es in allen Gemeinden systemrelevante Einrichtungen gibt, schließen wir diese, in Abstimmung mit den Bürgermeistern, mit höchster Priorität an, sofern es die verlegte Infrastruktur zulässt“, kündigt Rainer Staar an. Abstimmungen dazu seien mit einigen Bürgermeistern bereits erfolgt.

„Wir sind bemüht, alle mitzunehmen, wenn die Resonanz da ist“, versichert Ingo Saur, Projektleiter Kommunalvertrieb. „Wir versuchen, auch einzeln stehende Gehöfte anzuschließen, dann legt der Landwirt sich das Kabel möglicherweise selbst“, ergänzt Bereichsleiter Staar. „Wir suchen für jeden, der zu uns kommt, nach einer Lösung.“. Auch Grebenhains Bürgermeister Sebastian Stang weist auf die Bedeutung eines flächendeckenden Ausbaus hin: „Wichtig für uns alle ist, dass es keine weißen Flecken mehr gibt.“

Voraussetzung für den Ausbau ist in der Regel, dass 60 Prozent der Haushalte in einem Ort mitmachen. Goetel wird übrigens auch in den Gemeinden werben, in denen Mitbewerber TNG aktiv ist. „Wenn die TNG 50, 60 Prozent erreicht hat, heißt das nicht, dass wir das Handtuch schmeißen. Wir haben den Vorteil, dass unser Glasfaser-Backbone dieses Jahr schon fertig gebaut ist und wir bereits mit Beginn des kommenden Jahres Hausanschlüsse von bis zu 1 Gbit/s bauen und anschalten. Das Angebot sollten alle bekommen.“

Insgesamt, so Landrat Görig, ist es gut für die Region, dass mit Telekom, TNG und Goetel „drei Firmen hier sind mit einem eigenen Anspruch“. Am Ende könne die Region so erschlossen werden, „wie es für unsere Zukunft erforderlich ist.“ Für ihn, so Görig, „sind alle drei wichtig, um die Breitbandversorgung sicherzustellen“. Breitbandausbau sei das A und O, um die Arbeitsplätze in der Region zu halten und auszubauen. Firmen, die die hohen Gewerbemieten im Rhein-Main-Gebiet nicht mehr bezahlen könnten, könnten sich im Vogelsberg ansiedeln. „Die Fläche ist kein Problem bei uns, aber der Breitbandanschluss muss liegen.“

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