– Auftragseingang mit 177,0 Mio Euro im 3. Quartal auf Vorjahresniveau, Auftragsbestand stieg nach 9 Monaten akquisitionsbedingt um 6,9 Prozent auf 496,7 Mio Euro
– Umsatz im 3. Quartal lag mit 176,1 Mio Euro über den Vorquartalen, mit 505,0 Mio Euro kumuliert 13,1 Prozent unter Vorjahr
– Profitabilität im Jahresverlauf weiter verbessert, adjustierte EBITDA-Marge im 3. Qaurtal bei 18,0 Prozent, in den ersten neun Monaten bei 14,6 Prozent
– Adjustierter Free Cashflow kletterte auf 18,5 Mio Euro
– Ausblick 2020: inkl. TRIOPTICS Umsatz zwischen 755 und 775 Mio Euro bei einer adjustierten EBITDA-Marge in einer Spanne von 15,0 bis 15,5 Prozent vor PPA-Effekten aus der Akquisition von TRIOPTICS erwartet
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die Verunsicherung in der Automobilindustrie waren auch im aktuellen Berichtszeitraum spürbar und haben den Geschäftsverlauf im 3. Quartal weiterhin beeinflusst. Die anhaltend schwache gesamtwirtschaftliche Entwicklung setzte sich insbesondere im klassischen Automobilgeschäft aber auch in Teilen der Luftfahrtbranche und der Medizintechnik fort. Die Nachfrage entwickelte sich im 3. Quartal wie avisiert trotzdem erfreulich und lag mit 177,0 Mio Euro deutlich über dem Auftragseingang vom Vorquartal mit 122,2 Mio Euro. Im Zeitraum Januar bis September 2020 verringerte sich der Auftragseingang aufgrund der Corona-bedingt schwächeren ersten Jahreshälfte auf 510,9 Mio Euro (i.Vj. bereinigt 558,7 Mio Euro). Der Auftragsbestand legte auf 496,7 Mio Euro zu (31.12.2019: bereinigt 464,7 Mio Euro). Die akquirierten Unternehmen INTEROB und TRIOPTICS steuerten hier Aufträge in Höhe von 51,4 Mio Euro bei.
Die Corona-Pandemie hatte unterschiedliche Auswirkungen auf den Umsatzverlauf der Jenoptik-Divisionen. Die Geschäfte mit öffentlichen Auftraggebern sowie mit der Halbleiterausrüstungsindustrie waren nicht bzw. kaum von der Pandemie betroffen und verzeichneten sogar Zuwächse. Die Division Light & Production wurde dagegen durch die Entwicklung in der Automobilindustrie stark beeinflusst. Im Jahresverlauf zeigte sich dennoch eine leichte Verbesserung der Umsatzentwicklung. Die Erlöse im Zeitraum Juli bis September lagen mit 176,1 Mio Euro über dem Niveau der beiden Vorquartale 2020. Kumuliert realisierte der Konzern in den ersten neun Monaten 2020 einen Umsatz in Höhe von 505,0 Mio Euro, was einem Rückgang von 13,1 Prozent entspricht (i.Vj. bereinigt 581,4 Mio Euro). Der Umsatzbeitrag der im Februar 2020 erworbenen Unternehmensgruppe INTEROB belief sich auf 9,5 Mio Euro. Die zum Ende des Quartals in den Konzernabschluss einbezogene TRIOPTICS lieferte einen Beitrag von 0,9 Mio Euro.
Ein margenstärkerer Produktmix sowie die Maßnahmen, die eingeleitet wurden, um die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie zu begrenzen, wie unter anderem die Nutzung von Kurzarbeit, hatten einen positiven Einfluss auf die Entwicklung der Profitabilität im Jahresverlauf. Das adjustierte EBITDA legte von 17,3 Mio Euro bzw. 24,9 Mio Euro im 1. und 2. Quartal deutlich auf 31,7 Mio Euro im Berichtsquartal zu. Im Zeitraum Januar bis September reduzierte sich das adjustierte EBITDA bedingt durch den Umsatzverlauf im 1. Halbjahr auf 73,9 Mio Euro (i.Vj. 92,4 Mio Euro). Die adjustierte EBITDA-Marge betrug im Quartal 18,0 Prozent und kumuliert über neun Monate 14,6 Prozent (i.Vj. Q3 18,3 bzw. 9M 15,9 Prozent). In den Adjustierungen sind Effekte aus Struktur- und Portfoliomaßnahmen von insgesamt minus 7,3 Mio Euro berücksichtigt (i.Vj. minus 1,0 Mio Euro), davon minus 0,9 Mio Euro für Restrukturierung und Standortoptimierung, minus 3,0 Mio Euro für Kostensenkungsprogramme sowie minus 3,4 Mio Euro für M+A-Aktivitäten.
„Wie avisiert hat sich der Auftragseingang von Jenoptik im 3. Quartal auf Vorjahresniveau stabilisiert. Auch die Ergebnisqualität hat sich im Zeitraum Juli bis September gegenüber den Vorquartalen 2020 spürbar verbessert, dies stimmt uns für die kommenden Monate zuversichtlich“, erklärt Stefan Traeger, Vorstandsvorsitzender der JENOPTIK AG.
Weiterhin solide Cashflow-Entwicklung – Konsolidierung von TRIOPTICS zeigt sich deutlich in der Veränderung der Bilanzrelationen
Der Vorstand hatte bereits im 1. Quartal vorsorglich Maßnahmen beschlossen, um schnell auf die durch die Corona-Pandemie entstandene Situation zu reagieren. Neben der Sicherung von Liquidität und Profitabilität wurden auch Maßnahmen ergriffen, um die operativen Geschäfte inklusive Lieferkette zu sichern und das Working Capital zu optimieren. So konnte der operative Cashflow zum 30. September 2020 erfreulich auf 31,1 Mio Euro gesteigert werden (i.Vj. 27,4 Mio Euro). Infolge dessen legte auch der Free Cashflow im Berichtszeitraum deutlich auf 13,4 Mio Euro zu (i.Vj. 7,3 Mio Euro). Adjustiert um die zahlungswirksamen Effekte aus Struktur- und Portfoliomaßnahmen stieg der Free Cashflow sogar auf 18,5 Mio Euro.
Sowohl die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente als auch die kurzfristigen Finanzanlagen verringerten sich aufgrund der getätigten Übernahmen und der Rückzahlung eines Schuldscheindarlehens erwartungsgemäß zum 30. September auf 83,1 Mio Euro (31.12.2019: 168,7 Mio Euro). In Anbetracht der aktuellen Entwicklung sieht sich der Konzern mit dem Bestand an kurzfristig verfügbaren Finanzmitteln in Verbindung mit ungenutzten Kreditlinien von mehr als 50 Mio Euro sowie einer zusätzlichen Brückenfinanzierung in Höhe von 300 Mio Euro weiterhin sehr komfortabel aufgestellt. Die aufgrund der Akquisitionen deutlich gestiegenen Finanzverbindlichkeiten führten zu einer Erhöhung der Nettoverschuldung auf 242,3 Mio Euro (31.12.2019: minus 9,1 Mio Euro).
Entwicklung der Divisionen: Margenverbesserung bei Light & Optics, gute Entwicklung bei Light & Safety und erwartungsgemäß Einbußen bei Light & Production und VINCORION
In den ersten neun Monaten 2020 erzielte die Division Light & Optics mit 209,8 Mio Euro einen Umsatz, der 11,2 Prozent unter dem bereinigten und somit vergleichbaren Vorjahresniveau von 236,4 Mio Euro lag. Das Geschäft mit der Halbleiterausrüstungsindustrie blieb weiterhin robust. In den Bereichen Biophotonics sowie Industrial Solutions hatte die Division dagegen aufgrund der Pandemie deutliche Rückgänge zu verbuchen. Das um die Effekte aus Struktur- und Portfoliomaßnahmen in Höhe von 1,7 Mio Euro adjustierte EBITDA reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 Prozent auf 48,1 Mio Euro und damit deutlich unterproportional zum Umsatz (i.Vj. 49,5 Mio Euro). Die adjustierte EBITDA-Marge verbesserte sich folglich spürbar von 20,8 Prozent auf 22,8 Prozent. Zurückzuführen war diese Entwicklung unter anderem auf einen renditestärkeren Produktmix. In den ersten neun Monaten 2020 verzeichnete die Division Auftragseingänge in Höhe von 214,6 Mio Euro und damit fast auf dem bereinigten Vorjahresniveau von 216,8 Mio Euro, vor allem aufgrund der anhaltend guten Nachfrage aus der Halbleiterausrüstungsbranche. Der Auftragsbestand übertraf akquisitionsbedingt Ende September 2020 mit 162,2 Mio Euro das Niveau vom Jahresende 2019 deutlich (31.12.2019: bereinigt 143,5 Mio Euro). TRIOPTICS steuerte 24,3 Mio Euro zum Auftragsbestand der Division bei.
In der Geschäftsentwicklung der Division Light & Production waren die bereits seit 2019 anhaltende Investitionszurückhaltung und die hohe Unsicherheit in der Automobilindustrie am stärksten spürbar. Der Umsatz der Division sank in den ersten neun Monaten gegenüber dem Vor-jahreszeitraum um 30,4 Prozent auf 119,0 Mio Euro (i.Vj. 170,9 Mio Euro). Im Quartalsvergleich erzielte Light & Production mit 44,6 Mio Euro im 3. Quartal jedoch den höchsten Quartalsumsatz in diesem Geschäftsjahr. Mit 9,1 Mio Euro zeigte die Division im 3. Quartal erstmals in diesem Jahr ein positives EBITDA. Dazu beigetragen haben vor allem der höhere Umsatz und die Kosteneinsparungen. Dies sowie die Verbesserung der Profitabilität im Automatisierungsgeschäft reichten jedoch nicht aus, um die Unterauslastung in den anderen Bereichen während des gesamten Berichtszeitraums auszugleichen. Das um die Effekte aus Struktur- und Portfoliomaßnahmen in Höhe von minus 1,5 Mio Euro adjustierte EBITDA der Division belief sich im Berichtszeitraum auf 5,9 Mio Euro (i.Vj. 19,2 Mio Euro). Nach einem sehr schwachen 2. Quartal stieg der Auftragseingang von Juli bis September auf 56,8 Mio Euro (i.Vj. 45,6 Mio Euro). In den ersten neun Monaten 2020 betrug der Auftragseingang von Light & Production 121,7 Mio Euro (i.Vj. 158,7 Mio Euro). Hier zeigen sich immer noch die Auswirkungen der Auftragsstornierung im Juni sowie von Projektverschiebungen. Zusammen mit den Aufträgen von INTEROB in Höhe von 27,1 Mio Euro lag der Auftragsbestand der Division zum Ende des Berichtszeitraums mit 100,6 Mio Euro deutlich über dem Niveau vom Jahresende 2019 (31.12.2019: 81,6 Mio Euro).
Das stabile Investitionsverhalten der Kunden aus dem öffentlichen Sektor bescherte der Division Light & Safety in den ersten neun Monaten 2020 trotz der Corona-Pandemie eine insgesamt sehr positive Geschäftsentwicklung. Die Umsätze stiegen um 9,3 Prozent auf 82,1 Mio Euro (i.Vj. 75,1 Mio Euro). Die Division Light & Safety konnte im Zuge der guten Geschäftsentwicklung auch ihre operativen Ergebnisse deutlich verbessern. Das adjustierte EBITDA stieg im Berichtszeitraum auf 14,0 Mio Euro (i.Vj. 11,9 Mio Euro). Die adjustierte EBITDA-Marge verbesserte sich spürbar auf 17,0 Prozent (i.Vj. 15,9 Prozent). Der Auftragseingang unterliegt typischen Schwankungen. Projektbedingt lag er in den ersten neun Monaten 2020 bei 66,1 Mio Euro (i.Vj. 72,2 Mio Euro). Der Auftragsbestand der Division reduzierte sich um 26,1 Prozent auf 51,6 Mio Euro (31.12.2019: 69,9 Mio Euro).
In den ersten neun Monaten des Jahres erwirtschaftete VINCORION Umsätze in Höhe von 91,0 Mio Euro. Damit lagen die Erlöse unter dem Vorjahresniveau von 96,8 Mio Euro. Die Nachfrage im Bereich Power Systems war weiterhin gut. Durch die weltweit angespannte Lage verzeichneten die Bereiche Aviation sowie Energy & Drive jedoch Rückgange. Hierdurch und infolge eines margenschwächeren Produktmixes reduzierte sich das operative Ergebnis von VINCORION. Das EBITDA betrug im Berichtszeitraum 6,9 Mio Euro nach 10,6 Mio Euro im Vorjahr. Die EBITDA-Marge verringerte sich von 10,9 Prozent im Vorjahr auf aktuell 7,5 Prozent. Der Auftragseingang der Berichtsperiode lag mit 105,2 Mio Euro fast auf dem Vorjahresniveau von 108,0 Mio Euro, der Auftragsbestand mit 182,2 Mio Euro hingegen deutlich über dem Jahresendwert 2019 von 169,7 Mio Euro.
Umsatzausblick und Margenziel für 2020 inkl. TRIOPTICS
Mitte Oktober hat der Vorstand seine Einschätzung für das Geschäftsjahr 2020 aktualisiert. Aufgrund der anhaltend schwachen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und weiterer einschneidender Maßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie erwartet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2020 ohne TRIOPTICS einen Umsatz in einer Spanne von 730 bis 750 Mio Euro, was einem Rückgang von 10 bis 13 Prozent im Vergleich zum bereinigten Vorjahr entspräche. Nach einer weiteren Verbesserung der Ergebnisqualität im 3. Quartal gegenüber dem Vorquartal wird die adjustierte EBITDA-Marge für das Gesamtjahr 2020 nunmehr am oberen Ende der bisher prognostizierten Spanne von 14,5 bis 15,0 Prozent gesehen. Inklusive des Umsatzbeitrags von TRIOPTICS in Höhe von rund 25 Mio Euro werden für das Gesamtjahr 2020 ein Umsatz in einer Spanne von bis 755 bis 775 Mio Euro und eine adjustierte EBITDA-Marge zwischen 15,0 bis 15,5 Prozent vor PPA-Effekten aus der Akquisition von TRIOPTICS erwartet. „Unsere Maßnahmen zur Struktur- und Portfolioanpassung sollen ab 2021 zu einer Beschleunigung des Wachstums und einer Verbesserung der Profitabilität von Jenoptik beitragen“, erklärt Traeger.
Die Quartalsmitteilung steht auf der Jenoptik-Webseite unter „Investoren/Berichte und Präsentationen“ zur Verfügung. Die „Jenoptik App“ ermöglicht die Ansicht des Zwischenberichts auf Mobilgeräten mit iOS- und Android-Betriebssystemen. Bilder zum Download finden Sie in der Jenoptik-Bilddatenbank unter media.jenoptik.com.
*Zahlen ohne Vermerk sind weder adjustiert noch bereinigt
Diese Nachricht kann bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung des Jenoptik-Konzerns beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Derartige Faktoren können zum Beispiel Pandemien, Wechselkursschwankungen, Zinsänderungen, die Markteinführung von Konkurrenzprodukten oder Änderungen in der Unternehmensstrategie sein. Die Gesellschaft übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche in die Zukunft gerichteten Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.
Als global agierender Technologie-Konzern ist Jenoptik mit den drei photonischen Divisionen Light & Optics, Light & Production und Light & Safety sowie mit der Marke VINCORION für mechatronische Lösungen im Markt tätig. Optische Technologien sind die Basis unseres Geschäfts: Mit dem überwiegenden Teil unseres Produkt- und Leistungsspektrums sind wir in der Photonik tätig. Zu unseren Schlüsselmärkten zählen vor allem die Halbleiterausrüstung, Medizintechnik, Automotive und Maschinenbau, Verkehr, Luftfahrt sowie die Sicherheits- und Wehrtechnik. Jenoptik ist an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert, beschäftigt über 4.400 Mitarbeiter weltweit und erzielte im Geschäftsjahr 2019 einen Umsatz von rund 855 Mio Euro.
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