In der Ausbildung zur Pflegefachkraft, die alle Teilnehmer natürlich als Grundvoraussetzung mitbringen, ist die Pneumologie nur ein kleiner Teil. Die Pflegeausbildung ist breit gefächert, was den Vorteil bringt, dass Pflegende natürlich vielseitig einsetzbar sind. „Wir haben in unserer täglichen Arbeit auf den Stationen allerdings festgestellt, dass der Alltag in einer Lungenfachklinik auch in der Pflege eine Spezialisierung erfordert. Unser Leitgedanke bei der Curriculums Erstellung war es, die pflegefachliche Versorgung von Lungenpatienten so zu optimieren, dass der hohe Qualitätsanspruch der Lungenklinik Gauting interdisziplinär abgebildet werden kann“, so Rene Marx, Pflegedienstleiter (PDL) der Lungenfachklinik Gauting.
Allein die Planung der Fachweiterbildung sowie die Erstellung des anspruchsvollen Curriculums, die Suche nach Experten für die Vermittlung der Inhalte dauerte fast ein Jahr. Federführend bei der Planung und Umsetzung der Weiterbildung waren neben PDL Rene Marx noch Kerstin Schmid-Putz, stellvertretende PDL und Katrin Wittek, Beauftragte für innerbetriebliche Fortbildungen der Lungenklinik Gauting.
„Wir wollen unseren Teilnehmern eine Fachweiterbildung anbieten, die sich an den tatsächlichen Gegebenheiten, an den wirklichen Pflegebedarf in einer Lungenfachklinik orientiert“, erklärt Marx weiter. Gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie (DGP) ist so die zertifizierte Weiterbildung entstanden. Die Dozenten: Ärzte und Atmungstherapeuten, Pflegefachpersonen und Experten für Erwachsenenbildung vermittelten in 600 Kursstunden – sowohl in Theorie als auch in praktischen Übungen und Einsätzen – Inhalte aus Medizin, Therapie und Pflegeschwerpunkte rund um die Pneumologie, wie etwa:
- Anleitung und Schulung von pneumologischen Patienten
- Grundlagen der Anatomie und Physiologie
- Krankheitslehre in der Lungenheilkunde
- OP-Techniken und Post-OP Umgang
- Wissen aus Geriatrie/ Palliativmedizin und Reha
- Intensivmedizin und Beatmung
„Die Weiterbildung war berufsbegleitend, deswegen war es eine sehr intensive und anstrengende Zeit. Die vielen Extrastunden, die wir mit Lernen verbracht haben, das ganze Jahr über. Für mich hat es sich aber wirklich gelohnt“, erklärt Ajsa Karalic, Pflegefachfrau in der Lungenklinik Gauting. „Ich habe einen tieferen Einblick in den ärztlichen oder therapeutischen Tätigkeiten und Entscheidungen bekommen, das bringt auch Verständnis für andere Berufsgruppen. Und mit diesem Wissen gehe ich auch mit einem anderen Blick auf die Patienten zu“, berichtet Ajsa Karalic, Pflegefachfrau in der Lungenfachklinik Gauting.
Rene Marx dazu: “Ich bedanke mich beim Planungsteam und bei den Teilnehmern für das hohe Engagement und Herzblut, das alle in das Projekt gesteckt haben. Für uns ist es auch toll, dass die sechs Kollegen, die an der Fachweiterbildung teilgenommen haben intern als Multiplikatoren wirken und andere Mitarbeiter*innen anleiten können.“
Die Lungenklinik Gauting plant aus der Zusatzqualifikation ein externes Angebot zu machen. Bereits die Implementierung der anerkannten Fachweiterbildung zum Atmungstherapeuten (2004) wurde mit der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie von der Lungenfachklinik Gauting mitgestaltet und wird heute deutschlandweit ausgeführt. Interessenten können bei der Personalabteilung der Lungenklinik Gauting melden. https://www.asklepios.com/gauting
Die Gautinger Lungenklinik ist bayernweit das erste anerkannte Zentrum für Atemwegs-, Lungen- und Thoraxmedizin (ZALT). Mit 268 Betten und jährlich über 10.000 stationär behandelten Patienten ist sie die größte Lungenklinik in Bayern und zählt zu den fünf führenden Lungenkliniken bundesweit. Die Fachklinik ist Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität München und Gründungsmitglied des Comprehensive Pneumology Centers (CPC) sowie eine der wenigen außeruniversitären Lungenkliniken im Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL). Die Spezialisten der Pneumologie, Thoraxchirurgie sowie Intensiv-, Schlaf- und Beatmungsmedizin sind deutschlandweit bekannt und mehrfach ausgezeichnet – zuletzt vom Nachrichtenmagazin Focus als "Top nationale Klinik für Lungenkrebs" und "Top regionales Krankenhaus".
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