BayernLB erwirtschaftet in den ersten neun Monaten 2020 ein Vorsteuerergebnis von 276 Mio. Euro

  • Stabile operative Geschäftsentwicklung: Zinsüberschuss auf Vorjahresniveau, Provisionsüberschuss gesteigert
  • Risikovorsorge auf 175 Mio. Euro erhöht, um potenzielle Risiken aus der Corona-Pandemie abzudecken
  • Strategische Investitionen, insbesondere in die IT-Infrastruktur, führen zu Anstieg des Verwaltungsaufwands
  • Transformation trotz operativer Herausforderungen durch Corona-Pandemie planmäßig vorangetrieben
  • Solide Kapitalausstattung: CET1-Quote bei 15,6 Prozent

Die BayernLB hat in den ersten neun Monaten 2020 ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 276 Mio. Euro erzielt (Vj.: 433 Mio. Euro). Die Summe aus Zins- und Provisionsüberschuss stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht an und lag über 1,5 Mrd. Euro.

„Wir haben trotz der gewaltigen Herausforderungen durch die Corona-Pandemie unsere operative Ertragskraft stabil gehalten“, sagte der Vorstandsvorsitzende der BayernLB, Stephan Winkelmeier. „Auch in unserem Transformationsprogramm Fokus 2024 lassen wir uns nicht bremsen. Hier kommen wir planmäßig voran und haben bereits wesentliche Meilensteine erreicht. Unseren Kunden stehen wir während der Corona-Krise unvermindert als verlässlicher, stabiler Partner zu Seite“, so Winkelmeier weiter.

Um die Liquiditätsversorgung ihrer Kunden auch während der Pandemie sicherzustellen, hat die BayernLB in den vergangenen Monaten Kreditprozesse teilweise vereinfacht und die Beratungskapazitäten insbesondere auch für die Programme der staatlichen Förderbanken erhöht. Bis zum 30. September hat die Bank, vor allem im bewährt engen Schulterschluss mit den bayerischen Sparkassen, allein aus den Corona-Sonderprogrammen rund 8.300 Förderanträge mit einem Volumen von mehr als 2,5 Mrd. Euro bearbeitet.

Finanzzahlen der ersten neun Monate 2020
Den Zinsüberschuss konnte der BayernLB-Konzern trotz des anhaltend ungünstigen Zinsumfelds auf dem Niveau des Vorjahres halten. Er lag bei 1.324 Mio. Euro (Vj.: 1.292 Mio Euro). Der Provisionsüberschuss stieg insbesondere durch Neugeschäft um rund 9 Prozent auf 224 Mio. Euro (Vj.: 205 Mio. Euro).

Um die potenziellen Risiken im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie abzudecken, hat die BayernLB die Risikovorsorge auf 175 Mio. Euro erhöht (Vj.: 8 Mio. Euro), ohne dass die Bank bislang nennenswert konkrete Einzelfälle mit akutem Risikovorsorgebedarf verzeichnet. Der Wert des Vorjahreszeitraums war von hohen Auflösungen und Eingängen auf abgeschriebene Forderungen geprägt. Die NPL-Quote, die den Anteil notleidender Kredite am Gesamtkreditvolumen abbildet, lag weiterhin bei sehr niedrigen 0,6 Prozent.

Das Ergebnis aus der Fair Value-Bewertung stieg auf 73 Mio. Euro (Vj.: -29 Mio. Euro). Die Steigerung geht vor allem auf die positive Entwicklung des Edelmetallgeschäfts zurück. Das Ergebnis aus Sicherungsgeschäften (Hedge Accounting) lag bei 0 Mio. Euro (Vj.: -11 Mio. Euro). Das Ergebnis aus Finanzanlagen betrug 62 Mio. Euro (Vj.: 67 Mio. Euro). Es resultiert wie im Vorjahr zu einem großen Teil aus Veräußerungserlösen aus Wertpapieren.

Strategische Investitionen, insbesondere in die Modernisierung der IT von BayernLB und DKB, trugen wesentlich zu einem Anstieg des Verwaltungsaufwands auf 1.135 Mio. Euro (Vj.: 1.078 Mio. Euro) bei. Operativ wurden aufgrund von Maßnahmen des Transformationsprogramms vor allem bei der BayernLB-Kernbank erste Kostensenkungen erreicht. Der Aufwand aus Bankenabgabe und Einlagensicherung stieg um 27 Mio. Euro auf insgesamt 150 Mio. Euro. Hierin enthalten sind mit 67 Mio. Euro die Bankenabgabe (Vj.: 56 Mio. Euro) sowie mit 83 Mio. Euro die Beiträge zu den Einlagen-Sicherungssystemen (Vj.: 68 Mio. Euro).

Die Bilanzsumme der BayernLB erhöhte sich um 17,5 Prozent auf 265,6 Mrd. Euro (31.12.2019: 226,0 Mrd. Euro). Die Steigerung resultiert im Wesentlichen aus einer Teilnahme der BayernLB an den EZB-Langfristtendern sowie aus dem Anstieg im Fördergeschäft.

Die risikogewichteten Aktiva (RWA) lagen bei 65,0 Mrd. Euro (31.12.2019: 64,6 Mrd. Euro).

Der Konzern verfügte in den ersten neun Monaten weiterhin über eine solide Kapitalbasis. Die CET1-Quote lag zum 30.9.2020 bei 15,6 Prozent (31.12.2019: 15,6 Prozent).

Die Cost-Income-Ratio (CIR) betrug 65,4 Prozent (Vj.: 65,3 Prozent). Die Eigenkapitalrentabilität (Return on Equity – RoE) lag bei 3,7 Prozent (Vj.: 6,0 Prozent).

Fortschritte im Transformationsprogramm
Der BayernLB-Konzern treibt das im Januar 2020 gestartete mehrjährige, umfangreiche Transformationsprogramm Fokus 2024 trotz operativer Herausforderungen durch die Corona-Pandemie planmäßig voran. Entsprechend hat die BayernLB in den vergangenen Monaten bereits wichtige Wegmarken erreicht und beispielsweise verschiedene IT-Modernisierungsprojekte in Kernbank und DKB gestartet. Darüber hinaus hat sie erste Maßnahmen zur Ertrags- und Profitabilitätssteigerung in den Geschäftsbereichen des Konzerns sowie erste effizienzsteigernde Initiativen in allen Einheiten der Bank umgesetzt, darunter beispielsweise die Neukonzeption des Kreditprozesses oder auch Prozessoptimierungen in den Handels- und Transaktionsprozessen. Bei der Senkung der operativen Kosten kommt die Kernbank planmäßig voran.

Ergebnisse der operativen Kundensegmente
Die BayernLB hat mit Beginn des Geschäftsjahres 2020 ihre operativen Segmente neu geordnet und weist die Ergebnisse aus dem Kundengeschäft nun in drei statt wie bisher in vier Segmenten aus. Die angegebenen Vorjahreszahlen sind entsprechend bereinigt.

Im Segment Immobilien & Sparkassen/Finanzinstitutionen hat die BayernLB die operativen Erträge gesteigert. Die Summe aus Zins- und Provisionsüberschuss erhöhte sich auf 413 Mio. Euro (Vj.: 391 Mio. Euro). Der Anstieg der Erträge geht vor allem auf die erfreuliche Neugeschäftsentwicklung im Bereich Immobilien sowie das sehr gute Geschäft mit Edelmetallen zurück. Das Vorsteuerergebnis des Segments in Höhe von 140 Mio. Euro lag dennoch unter dem Wert des Vorjahres (Vj.: 165 Mio. Euro). Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus Zuführungen zur Risikovorsorge, u.a. im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Das Vorjahr war dagegen von hohen Auflösungen geprägt. Die BayernLabo, das Wohnungsbau-Förderinstitut der BayernLB, erzielte vor allem infolge negativer Bewertungsergebnisse aus Zinsabsicherung ein geringeres Vorsteuerergebnis als im Vorjahreszeitraum. Es betrug 24 Mio. Euro (Vj.: 41 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Steuern der Real I.S. blieb mit 15 Mio. Euro stabil (Vj.: 15 Mio. Euro). Das Vorsteuerergebnis der BayernInvest wurde durch Marktvolatilitäten und IT-Investitionen belastet und lag bei 2 Mio. Euro (Vj. 7 Mio. Euro).

Im Segment Corporates & Markets, in dem nun die Geschäfte mit Firmenkunden sowie die Kapitalmarktaktivitäten der BayernLB gebündelt sind, konnten Zins- und Provisionsüberschuss ebenfalls gesteigert werden. Wesentlich getrieben durch die erfreuliche Margenentwicklung, lagen Zins- und Provisionsüberschuss des Segments in Summe bei 290 Mio. Euro (Vj.: 278 Mio. Euro). Darüber hinaus konnte das Ergebnis aus der Fair Value Bewertung trotz Verwerfungen infolge der Corona-Krise auf 52 Mio. Euro (Vj. 11 Mio. Euro) ausgeweitet werden. Diese deutlich positive Entwicklung wurde jedoch von einer Erhöhung der Risikovorsorge auf 165 Mio Euro (Vj.: 0 Mio. Euro) überlagert. Die gebildete Risikovorsorge dient im Wesentlichen der Abdeckung potenzieller Risiken aus der Corona-Pandemie, ohne dass bislang nennenswert konkrete Einzelfälle mit akutem Risikovorsorgebedarf verzeichnet wurden. Das Vorsteuerergebnis betrug -70 Mio. Euro (Vj.: 19 Mio. Euro). Den Verwaltungsaufwand des Segments konnte die BayernLB auf 254 Mio. Euro senken (Vj.: 274 Mio. Euro), was auf die Fokussierungsstrategie der Bank zurückgeht. Im Kapitalmarktgeschäft hat die BayernLB in den ersten neun Monaten 2020 zahlreiche Transaktionen begleitet. Darunter waren beispielsweise der erste Social Bond der Landeshauptstadt München sowie eine Anleihe des Freistaats Bayern, die mit einem Volumen von drei Milliarden Euro die größte jemals begebene Emission des Freistaats darstellt. Die BayernLB zählt seit Jahren zu den führenden Banken für Schuldscheindarlehen sowie Anleihen für Unternehmen und den öffentlichen Sektor.

Investitionen in die IT-Infrastruktur und den Vertrieb führten im Segment DKB erwartungsgemäß zu einem leichten Rückgang des Vorsteuerergebnisses auf 234 Mio. Euro (Vj.: 241 Mio. Euro). Die Summe aus Zins- und Provisionsüberschuss blieb mit 710 Mio. Euro stabil (Vj.: 710 Mio. Euro). Zudem trugen positive Risikovorsorge sowie Bewertungserträge aus Beteiligungen zum Ergebnis bei. Das Vorsteuerergebnis der zum Segment zählenden Tochter Bayern Card-Services (BCS) lag mit 2 Mio. Euro auf Vorjahresniveau (Vj.: 2 Mio. Euro). Die DKB hat die Zahl ihrer Privatkunden auf mehr als 4,5 Millionen (Vj.: rund 4,2 Millionen) gesteigert und damit ihre Position als zweitgrößte Direktbank und einer der Marktführer im digitalen Banking in Deutschland weiter gefestigt.

Ausblick auf das Gesamtjahr 2020
Die BayernLB rechnet für das Gesamtjahr 2020 aus heutiger Sicht mit einem positiven Vorsteuerergebnis – allerdings stellen die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Herausforderungen außergewöhnlich hohe Unwägbarkeiten dar. Die negativen Folgen für die globale Wirtschaftsleistung werden erheblich sein und umso stärker ausfallen, je länger die Pandemie anhält.

Weitere Details zu den Geschäftszahlen des BayernLB-Konzerns zum 30. September 2020 finden sich in der ergänzenden IR-Präsentation, die unter www.bayernlb.de abrufbar ist.

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